JVC DLA-NZ900 & NZ800: 8K-Heimkinoprojektoren werden kontrastreicher, heller und schärfer (DF-Tech)

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JVC DLA-NZ900
Bildquelle: JVC

Günstige 1-Chip-DLP-Projektoren (auch „Laser-TVs“) dominieren den aktuellen Heimkinomarkt, doch professionelle HDR-Ergebnisse lassen sich damit oftmals nicht erzielen. JVC geht mit den 3-Chip-D-ILA-Projektoren DLA-NZ900 und DLA-NZ800 einen anderen Weg: High-End.

Während ein Großteil aktueller DLP-Beamer („Laser-TVs“) auf einem 1-Chip-Konzept mit einem 0,47-Zoll-DMD aufbaut, schlummern in einem JVC-Projektor gleich drei 0,69-Zoll-D-ILA-Chips mit nativer 4K-Auflösung. 

Dritte D-ILA-Generation

Im Vergleich zu den D-ILA-Vorgängermodellen steigern die D-ILA-Chips der dritten Generation den nativen Pixelkontrast um den Farktor 1,25 (NZ800) bis 1,5 (NZ900). Besonders anspruchsvolle HDR-Quellen lassen sich über die neue Deep-Black-Funktion noch überzeugender abbilden, was sich allerdings nicht in allen Bildmodi umsetzen lässt. 

JVCs D-ILA-Technologie ist für HDR-Kontraste optimiert und ermöglicht einen deutlich höheren nativen Pixelkontrast als LCD-Fernseher mit VA-Panel. Zum Vergleich: DLP-Projektoren und „Laser-TVs“ erzielen meist nur einen nativen Pixelkontrast auf IPS-LCD-Niveau. Im wortwörtlich starken Kontrast dazu vermitteln die D-ILA-Projektoren einen plastischen HDR-Eindruck, den man ansonsten nur mit High-End-Displays zu Gesicht bekommt. Voraussetzung ist, dass der Heimkinoraum entsprechend optimiert ist, um die Schwarzdarstellungsvorteile ausspielen zu können.

JVC DLA-NZ900
Bildquelle: JVC

3300 Lumen

Die Bildhelligkeit beider Projektoren kann sich ebenfalls sehen lassen: 3300 Lumen sollen laut JVC mit dem NZ900 umsetzbar sein, während der NZ800 2700 Lumen erreicht. Dies gilt gleichermaßen, wenn die RGB-Farbhelligkeit der JVC-Projektoren gemessen wird. Zum Vergleich: 1-Chip-DLP-Projektoren erzielen in der Praxis häufig nur 50% der angegebenen Maximalhelligkeit bei natürlicher RGB-Farbdarstellung. 

Dennoch steht man mit HDR-Quellen selbst bei den neuen D-ILA-Projektoren von JVC vor der Qual der Wahl: Wer besonders satte DCI-Kinofarben anstrebt, ist weiterhin auf einen Zusatzfilter im Lichtweg angewiesen, wodurch sich die Helligkeit um ca. 35% verringert, aber der HDR-Farbumfang um ca. 15 Prozent ansteigt.

Eine neue manuelle Laserlichteinstellung in 101 Dimming-Stufen ermöglicht es, die gewünschte Bildhelligkeit gezielter als in der Vergangenheit abzugleichen. Zudem agieren die Lüfter weniger sprunghaft, sodass sich je nach Laserlicht-Einstellung leisere Lüfternebengeräusche als bei den Vörgängermodellen ergeben.

8K-Bildqualität

JVC verspricht eine sichtbar bessere Detailschärfe mit 4K- und 8K-Quellen. Mittels optimierter eShift-Technik will JVC eine 8K-Pixelqualität sicherstellen. Hierbei kommt einmal mehr ein 4-facher-Pixelshift in 240-Hz-Geschwindigkeit zum Einsatz, doch JVC verspricht eine noch bessere Abbildungsgenauigkeit als in der Vergangenheit.

Das 8K-Optimimum soll der NZ900 erzielen, der ein gewaltiges Objektiv mit 100-mm-Durchmesser für eine bestmögliche Abbildungsgenauigkeit spendiert bekommt. Dadurch sollen auch Farbsäume in den Randbereichen stark minimiert werden, selbst wenn der Lens-Shift-Bereich großzügig ausgenutzt wird.

JVC DLA-NZ900 Anschlüsse
Bildquelle: JVC

HDMI 2.1 mit 48 Gbps

Beide Projektoren setzen auf moderne HDMI-2.1-Schnittstellen und verarbeiten Bildsignale auf 4K-120-Hz- oder 8K-60-Hz-Niveau. Mit HDR10+ Support, Filmmaker-Mode und einem reaktionsschnellen Spielmodus bleiben nur wenige Wünsche unerfüllt. Heimkinofans dürften lediglich einen Dolby-Vision-Support vermissen und Gamer warten weiterhin auf eine VRR-Implementierung. Klassische HDR-Quellen lassen sich über Frame-Adapt-HDR-Funktion aufwerten. 

Erste Tests aus den USA bestätigen den positiven Ersteindruck der neuen High-End-Projektoren. Pluspunkte sammelt der JVC DLA-NZ900 durch eine besonders detailscharfe 4K- und 8K-Abbildungsleistung und einen exzellenten HDR-Bildkontrast. Selbst im Filmmaker-Modus mit natürlichen Farben soll der Projektor leuchtstarke 2500 Lumen bereitstellen. Bemängelt werden hingegen der Lichtverlust durch Einsatz des Cinema-Filters für DCI-Farben. Zudem ist der Spielmodus mit einer Eingabeverzögerung von ca. 30 ms nicht für die bestmögliche HDR-Bildqualität ausgelegt, da zahlreiche Prozesse zur HDR-Kontrastoptimierung deaktiviert sind.

Mit 16000 Euro für den NZ800 und 26000 Euro für den NZ900 sind die neuen D-ILA-Projektoren für den Profi-Heimkinomarkt ausgelegt. Man darf gespannt sein, ob weitere 4K-Projektoren ohne 8K-eShift im vierstelligen Preissegment in den nächsten Monaten folgen werden.

DLA-NZ900DLA-NZ800
Preis26000 Euro16000 Euro
D-ILA-Chip3x 0,69-Zoll 4K (3. Gen)3x 0,69-Zoll 4K (3. Gen)
Bildauflösung8192 x 4320 Pixel (8K e-shiftX)8192 x 4320 Pixel (8K e-shiftX)
Pixelkontrast1,5x besser als 2. Gen D-ILA1,25x besser als 2. Gen D-ILA
LichtquelleBLU-Escent Laser-Phosphor, 3300 LumenBLU-Escent Laser-Phosphor, 2700 Lumen
Helligkeitseinstellung101 manuelle Dimming-Stufen101 manuelle Dimming-Stufen
HDR10/HDR10+ja/jaja/ja
Frame Adapt HDRja (2. Gen)ja (2. Gen)
Dolby Visionnein nein
Objektiv100 mm Durchmesser65 mm Durchmesser
Bildvergrößerung2x (1.35 – 2.75:1)2x (1.43 – 2.92:1)
Lens-Shift± 100% (vert.), ± 43% (hor.)± 80% (vert.), ± 34% (hor.)
motorisiertja (Zoom, Focus, Lens-Shift)ja (Zoom, Focus, Lens-Shift)
HDMI-Schnittstellen2x HDMI 2.1 (4K 120 Hz, 8K 60 Hz) 2x HDMI 2.1 (4K 120 Hz, 8K 60 Hz) 
3D-kompatibelja ja 
optionales 3D-Zubehör3D-Shutter-Brille, 3D-Sender PK-EM23D-Shutter-Brille, 3D-Sender PK-EM2
Filmmaker-Modeja ja 
Spielmodusja ja 
VRRnein nein
Maße (B/H/T)50 x 23,4 x 52,8 cm50 x 23,4 x 50,5 cm
Gewicht25,3 kg23,1 kg

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