XGIMI belegt auf dem IFA-Messegelände nicht die größte Ausstellerfläche, doch die Präsentation der Produkte könnte sympathischer kaum ausfallen.
Während andere UST-Beamer-Hersteller schnell zur Überbetreibung neigen, versucht es XGIMI mit praxisnahen Lösungsansätzen. Mit dem neuen Aura 2 sollen Flachbildfernseher nicht ersetzt werden, sondern der UST-Laserprojektor stellt eine Alternative für alle dar, die sich nach einem kompakten und modernen Gerät für das Großbilderlebnis in den eigenen vier Wänden sehnen.
Aura 2: UST-Beamer als Raumobjekt
Durch die hochwertige Gehäusegestaltung inklusive einer Stoffbespannung lässt sich der neue Aura 2 (2900 Euro) weitaus stimmiger ins Wohnzimmer integrieren als das Vorgängermodell. Zugleich minimiert XGIMI den Wandabstand auf 17,82 cm, um eine 100-Zoll-Bildfläche zu projizieren (abhängig von Wandabstand zwischen 90 und 150 Zoll Bildgröße erzielbar).
XGIMI betreibt am Messestand den Aufwand, den Aura 2 mit einer ARL-Leinwand (1500 Euro) im direkten Vergleich zu einer reinen Wandprojektion vorzuführen, um die Kontraststeigerung bei Umgebungslicht zu verdeutlichen. Wer den Aura 2 erwirbt, kann die 100-Zoll-Leinwand im Paketpreis sogar günstiger abstauben (UST-Projektor und Leinwand für 4000 Euro).
Doch hier gilt: XGIMI will Sie nicht zum Kauf einer ARL-Leinwand zwingen, sondern informiert lediglich über die Vorzüge einer kontrastoptimierten UST-Beamer-Installation. „Alles kann, nichts muss“ könnte das inoffizielle Motto der XGIMI-Präsentation lauten.
Dual-Light-Technik
XGIMI kombiniert die Vorzüge der Laser- und LED-Lichterzeugung in einem System, sodass sich Farben gleichermaßen satt und natürlich wiedergeben lassen. Die Kontrastdarstellung erfolgt über einen bewährten Single-DLP-Chip (0,47-Zoll-DMD), der mittels e-Shift eine UHD-Bildanzeige sicherstellt.
Im Gegensatz zum Vorgängermodell erreicht der Aura 2 sogar 99% des DCI-Kinofarbraums und die Bildhelligkeit konnte auf 2300 Lumen gesteigert werden. Eingebaute Sensoren verhindern einen ungewollten Blick in die Lichtquelle und ein optional zuschaltbarer Umgebungssensor ermöglicht die automatische Abschaltung, falls sich keine Personen mehr vor dem Gerät befinden. Um die Projektionsoptik und das Geräteinnere zu schützen, schließt sich die Gehäuseblende automatisch bei Nichtgebrauch.
Trotz der Leistungssteigerung fällt der Aura 2 zierlicher aus: Mit 53×13,3×27 cm ist der neue UST-Projektor deutlich kompakter (Gehäusemaße im Vergleich zum Aura 1 um 44% reduziert) und das Gesamtgewicht fällt mit 9 Kilogramm ebenfalls etwas geringer aus.
Damit die Klangqualität nicht leidet, setzt XGIMI auf integrierte Lautsprecher von Harman/Kardon mit einer Gesamtleistung von 60 Watt (4x 15W-Lautsprecher in 2.0-Konfiguration).
Der Aura 2 verfügt über die integrierte Android 11 Software, was für einen tadellosen App-Support sorgt. Auch die Netflix-App soll sich über zukünftige Updates ohne Umwege nutzen lassen.
Dolby Vision und IMAX Enhanced
Mit 3 HDMI-Eingängen bietet der Aura 2 ausreichend Schnittstellen, um aktuelle 4K-HDR-Signale entgegenzunehmen. Selbst ein eARC-Port ist vorhanden, um Tonsignale an ein externes Audiosystem weiterzuleiten.
Als IMAX Enhanced zertifizierter Projektor ist der Aura 2 vollständig zum DTS-Audiostandard kompatibel. Zugleich werden mit Dolby Vision und Dolby Atmos die aktuell angesagtesten Heimkinostandards unterstützt. Videospieler freuen sich hingegen über eine verringerte Eingabeverzögerung von ca. 20 ms (Vorgängermodell ca. 35 ms). Sogar 3D-Filmfans werden durch den entsprechenden Support für das Blu-ray-3D-Frame-Packing-Format bedient.
Horizon S Max mit 3100 Lumen
Wer die Bildqualität des Aura 2 mit einem konventionellen Front-Projektor erzielen möchte, ist beim Horizon S Max an der richtigen Stelle. Wobei „konventionell“ der falsche Begriff ist, denn der Horizon S Max lässt sich über den Standfuß nicht nur um 360 Grad drehen, sondern auch vertikal um 135 Grad verstellen.
Damit gehört der Horizon S Max zu den wenigen lichtstarken Projektoren am Markt, die sich abseits einer klassischen Frontprojektion hervorragend für eine Deckenprojektion eignen. Nahezu sämtliche Vorteile des Aura 2 gelten auch für den Horizon S Max (die Farbraumabdeckung fällt mit 110% des BT2020-Farbraums sogar noch größer aus), doch aufgrund des kompakten Gehäusevolumens sind lediglich 2×12-W-Lautsprecher verbaut.
Der wohl größte Haken des Horizon S Max: Es wird nur ein einziger HDMI-Eingang geboten, der immerhin als eARC-Anschluss genutzt werden kann. Dafür überzeugt nicht nur Darstellungsqualität, sondern auch der Preis: Mit 2000 Euro ist der Horizon S Max schon zum Verkaufsstart ein überaus faires Angebot.
MoGo 3 Pro: Kreative Möglichkeiten
Wer bei der Bildqualität (0,23-Zoll-DMD, 1080p-Auflösung) und Lichtleistung (LED-Lichtquelle, 450 Lumen) Kompromisse eingehen kann und dafür eine mobile und überaus flexible Projektionslösung bevorzugt, wird beim MoGo 3 Pro fündig.
Der kompakte und leichte Mini-Projektor (9,5×20,5×9,5 cm, 1,1 kg) beherbergt zwei 5-Watt-Lautsprecher und kann wie ein Bluetooth-Lautsprecher transportiert werden. XGIMI stellt dem Beamer optional eine Tragetasche und einen Stativfuß zur Seite, der zugleich als Akku dient (ca. 2,5 Stunden Spielzeit).
Für noch mehr Möglichkeiten sorgt eine Vorsatzlinse: Die Bildgröße lässt sich durch den Aufsatz um den Faktor 5 steigern. Zugleich dient die Vorsatzlinse als kreativer Filter, da die Bildränder verzerrt erscheinen.
Wer sich von den zahlreichen Projektionsmöglichkeiten XGIMIs selbst ein Bild machen möchte, sollte der Messe-Halle 21 (Stand 208) auf der diesjährigen IFA in Berlin einen Besuch abstatten.
