Am 27. Juni passiert in der Mystery-Serie „Dark“ die Apokalypse. Genau an diesem Tag stellt Netflix die letzte Staffel online. Und die hat es nochmal in sich.
„Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an.“ Der 80er-Jahre-Klassiker von Nena passt thematisch hervorragend zur Mystery-Serie „Dark“ und ist deshalb eines der vielen wiederkehrenden Elemente – auch in der letzten Staffel. Die finalen acht Episoden des Netflix-Exportschlagers, die ab Samstag abrufbar sind, bringen das mysteriöse Rätsel um Raum und Zeit zu einem Ende. Aber wird es die weltweite Fangemeinde auch zufriedenstellen?
In „Dark“ versuchen diverse Zeitreisende, den sich wiederholenden Kreislauf der Ereignisse in der AKW-Stadt Winden zu verstehen und zu durchbrechen, teils mit drastischen Mitteln. Dabei vermischen die Macher die ohnehin verworrenen Familiengeschichten der fiktiven Kleinstadt gekonnt mit mythologischen Anspielungen (etwa auf die griechische Sagenfigur Ariadne), philosophischen und religiösen Aspekten (die Schöpfungsgeschichte um Adam und Eva) sowie naturwissenschaftlichen Theorien.
„Einigen ist es einfach zu kompliziert“
Mit jeder Staffel wird die Story verworrener. In den finalen Episoden, die nicht ganz zufällig genau am Tag der Serien-Apokalypse online gehen, reisen die Charaktere nicht nur durch verschiedene Zeiten, sondern entdecken auch eine Parallelwelt. In dieser ähneln sich die Ereignisse – mit einigen Ausnahmen.
„Ich habe diese Theorien oberflächlich durchschaut und verstehe das Konzept, das dahinter steckt. Aber ich hatte nicht wirklich die Zeit, mich in die Tiefen der physikalischen Ebenen einzulesen“, sagt Schauspielerin Lisa Vicari (23, „Hanni & Nanni“). Sie spielt in der Serie Martha Nielsen, die am Ende der zweiten Staffel erschossen wurde. Doch gibt es ja zum Glück noch eine Spiegelwelt.
Zuschauer werden in vielen Fernsehformaten regelrecht unterfordert. „Dark“ ist dagegen für viele eine Herausforderung. Aber wir kriegen damit sicher nicht jeden. Einigen ist es einfach zu kompliziert“, vermutet Vicari. Damit dürfte sie recht haben. Doch die Fanbasis der Serie ist enorm und international.
Das US-Portal IMDb listete die deutsche Produktion im vergangenen Jahr auf Platz Eins der beliebtesten Serien (basierend auf der Anzahl der Nutzer-Suchanfragen). Im Internet finden sich etliche Fantheorien auf Englisch und Spanisch.
Dementsprechend groß dürfte der Druck sein, die Reihe zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen. Schließlich haben in der Vergangenheit beliebte Serien wie „Game of Thrones“ oder „Lost“ etliche Fans am Ende eher verstört zurückgelassen.
Als Trilogie geplant
„Ich bin definitiv gespannt, was die Leute zum Ende sagen. Aber ich glaube, wir haben gute Chancen“, sagt Hauptdarsteller Louis Hofmann (23, „Die Mitte der Welt“). Es sei ein Vorteil, dass die Serie von Beginn an als Trilogie geplant war. „Das hat uns die Chance auf ein rundes Ende gegeben. Und ich glaube, dass wir das geschafft haben.“
In der Tat kriegen es die Macher in den finalen Folgen hin, die komplexen Handlungsstränge zu entknoten, und nehmen dabei immer wieder Bezug auf frühere Folgen. Ob sich aber alle Fans mit der Auflösung zufriedengeben, ist fraglich.
„Das müssen am Ende die Zuschauer für sich entscheiden. Ich würde für meinen Teil sagen, dass es ein würdiger Abschluss der Serie und meiner Figur war“, erklärt Hofmann. Er spielt mit Jonas Kahnwald eine der Schlüsselfiguren im „Dark“-Universum.
Den Abschluss der Dreharbeiten im vergangenen Jahr konnte das Team gebührend zelebrieren – mit einem Feuerwerk und einer mexikanischen Band. Eine große Premiere auf dem roten Teppich blieb ihm wegen Corona allerdings verwehrt. „Aber das ist natürlich ein Luxusproblem und nicht zu ändern“, sagt Vicari. Vielleicht kann die „Dark“-Crew aber doch nochmal zusammen feiern – irgendwie, irgendwo, irgendwann.
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- Dark-Netflix: © Julia Terjung/Netflix