Über Jahre hinweg hatte Sat.1 in seiner Daytime Quotenprobleme. Wie Senderchef Marc Rasmus auf die Lage blickt.
Zwei Jahre zurück, da plante Sat.1 am Nachmittag nicht weniger als eine Revolution. Ein Live-Magazin mit 180 Minuten Länge – mit verschiedenen Wochenserien und teils sogar mit der „Britt“-Talkshow. Doch nach wenigen Monaten wurde das Format zuerst umgebaut, eine andere Produktionsfirma übernahm und dann wurde das Experiment wegen Quotenschwäche ganz beendet. Inzwischen ist Marc Rasmus Senderchef von Sat.1, die Nachmittags-Show „Volles Haus“ hatte er noch als Kabel-Eins-Boss verfolgt. Für Sat.1 ist ihm klar. „In der Daytime, so sagen wir zu der Zeit, waren wir nicht verlässlich genug.“ Das sagte er nun gegenüber „Welt“.
Rasmus setzt inzwischen wieder auf Programmfarben, die Sat.1 vor zwei Jahren beiseite geschoben hatte. Etwa neue Folgen von „Auf Streife“ – oder „Die Lebensretter“, das nicht von Schauspielern gespielt wird. Auch eine neue Sendung mit Ingo Lenßen, seit vielen Jahren ein Sendergesicht von Sat.1, gehört dazu. Zum neuen Sat.1 gehören auch die Vorabendserien. Zwar setzten sich zuletzt „Für alle Fälle Familie“ und „Das Küstenrevier“ nicht durch, fortgesetzt werden 2025 aber „Die Landarztpraxis“ und „Die Spreewaldklinik“.
Rasmus sagt im Interview mit „Welt“: „Unsere Serien bedienen ein sehr aktuelles Sehgefühl, was man auch daran ablesen kann, dass sie linear funktionieren, aber auch hervorragend auf unserer Streaming-Plattform Joyn, wo sie mit großem Erfolg laufen.“ Man sei bei den Serien nicht rückwärtsgewandt und verblendet, sondern modern und zukunftsgewandt. Besetzt seien beide Serien mit „starken weiblichen Hauptfiguren“. Bieten würden beide Serien „Eskapismus in einem vertrauten Rahmen, in einer Sehnsuchtsregion Deutschlands“. „Die Landarztpraxis“ spielt am Schliersee, „Die Spreewaldklinik“ wenig überraschend im Spreewald.
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