Wahlkampf im TV: Interesse bis zum Ende ungebrochen hoch

0
73
ARD Wahl Logo
Foto: ARD/ WDR/ Christina Malzkorn

Am Sonntag wählt Deutschland einen neuen Bundestag. Gleich vier Parteien schicken Kanzlerkandidaten ins Rennen. In den vergangenen Wochen liefen zahlreiche TV-Debatten. Die Quotenanalyse.

Drei Tage vor dem Ende der Bundestagswahl lief die letzte große Fernsehdebatte im deutschen Fernsehen – zumindest wenn man das Bürger-Speed-Dating von ProSieben und Sat.1 außen vor lässt, das am Samstag keine echte Debatte ist, sondern eher eine Diskussion zwischen Politik und Bürgern. Somit war „Die Schlussrunde“ am Donnerstag die letzte große Fernsehdebatte. Ausgestrahlt ab 22 Uhr von ARD und ZDF parallel, erreichte sie fast 5,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Im Gesamtmarkt generierte das 90 Minuten lange Format über 30 Prozent Marktanteil, bei den Jüngeren waren es addiert 26,4 Prozent. Das zeigt: Das Interesse an der Wahl, es ist ungebremst hoch.

Wahl 2025 Schlussrunde

Vergangenen Sonntag kam das große „Quadrell“ bei RTL und ntv auf fast 8,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Beide Sender zusammen erreichten damit im Schnitt 27,6 Prozent Marktanteil gesamt, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es etwas mehr als 47 Prozent. Den Auftakt der ganz heißen Phase hatte am 9. Februar ein TV-Duell zwischen Merz und Scholz bei den großen öffentlich-rechtlichen Sendern gemacht – mit einer Spitzen-Reichweite. Im Ersten und im ZDF generierte die von Sandra Maischberger und Maybrit Illner moderierte Debatte damals 12,26 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Über 40 Prozent Marktanteil wurden erzielt – sowohl beim Publikum ab drei als auch bei den Jüngeren.

Etwas aus dem Rahmen fällt das TV-Duell von Welt und Bild, das am Mittwoch auf rund 660.000 Zusehende kam und damit linear im klassischen TV keine Millionen-Reichweite generierte. Springer selbst spricht aber von über 2,5 Millionen Media-Starts, verbreitet wurde die Live-Sendung etwa auch über die Bild.de-Startseite.

Auch „Markus Lanz“ legte in den vergangenen Wochen deutlich zu

Was bleibt, ist ein ungebremst hohes Informationsbedürfnis der Menschen im Land. Das zeigt sich etwa auch an den Quoten von „Markus Lanz“. Im Februar holte seine abendliche Talkrunde im ZDF, eine Sonntagsausgabe inkludiert, im Schnitt 17,4 Prozent Marktanteil insgesamt. Drei Ausgaben lagen sogar über der 20-Prozent-Marke. Die durchschnittlich generierte Reichweite lag bei 1,63 Millionen. Im Januar erreichte der ZDF-Spätabendtalk derweil 16,8 Prozent, also etwas weniger. Gepusht wurde der Januar-Wert zudem von einer Ausgabe, die am 30. Januar, also sehr spät im Monat und rund um die aufgeheizte Asyl-Debatte sogar dreiundzwanzigeinhalb Prozent einfuhr.

Debatten gab es in diesem Wahlkampf wahrlich viele – unter anderem auch in den Town-Hall-Meetings, wie man „Klartext“ und „Wahlarena“ bezeichnen kann. Mit beiden Formaten erzielten die öffentlich-rechtlichen Sender in der jüngeren Vergangenheit um die 20 Prozent Marktanteil. Erzielt wurden jeweils etwas mehr als fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Wir haben sich die Sender mit ihren Angeboten zur Wahl geschlagen? Lesen Sie dazu auch den Kommentar unseres Autoren Manuel Weis.

Außerdem interessant:

Bildquelle:

  • Wahl 2025 Schlussrunde: © ARD/ZDF/Claudius Pflug
0 Kommentare im Forum
Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum