Vier neue Radios: Berliner UKW-Frequenzen an Privatsender vergeben

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Berliner Fernsehturm

Aus den 13 Bewerbungen hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) folgende vier Bewerber gezogen, die nun ihre Sender via UKW ausstrahlen dürfen.

Am 31. Dezember 2025 sollen die nicht-kommer­ziellen Programme im Rahmen der Platt­form „Radio 88Vier“ und der Offene Kanal „Alex Berlin“ ihre UKW-Frequenzen verlassen und werden dann nur noch digital über DAB+ und Internet verbreitet. In seiner Sitzung am 16. Dezember 2024 hatte der Medi­enrat der mabb die Neuaus­schrei­bung dieser und anderer Frequenzen beschlossen.

Über die Vergabe an den Privatsender pure fm haben wir bereits am Vormittag berichtet, der Veranstalter Radio B2 darf den Sender ab Januar 2026 über UKW in Berlin ausstrahlen. Das Programm 106.8 pure fm sendet wie berichtet über die UKW-Frequenz Berlin 106,8 MHz. Derzeit ist das Programm auf DAB+ und als Webstream hörbar. Neben einem musikalischen Schwerpunkt auf elektronischer Musik soll über die Klubkultur, Musikszene und das Nachtleben in Berlin und Brandenburg berichtet werden.

Jazz ab Oktober für die Hauptstadtregion

jazz fm sendet vom 1. Oktober 2025 bis zum 31. Dezember 2025 über die UKW-Frequenz Berlin 106,8 MHz und ab dem 1. Januar 2026 über die UKW-Frequenzen Berlin 91,0 MHz und Potsdam 90,7 MHz. Das Programm jazz fm wird eine Palette von Jazzstilen sowie redaktionelle Beiträge rund um das Thema Jazz anbieten. Auch Zielgruppen, die bisher nicht mit dem Genre in Berührung gekommen sind, sollen mit dem Programm angesprochen werden. Die übergangsweise dreimonatige Aufschaltung auf die Frequenz 106,8 MHz soll den Übergang für die Zielgruppe erleichtern, bevor das Programm dauerhaft auf die Frequenzen Berlin 91,0 MHz und Potsdam 90,7 MHz wechselt.

Musikjournalismus kommt von ByteFM

Bisher konnte das musikjournalistische Programm von ByteFM über DAB+ und als Webstream gehört werden. Ab dem 1. Januar 2026 können Interessierte es darüber hinaus über die Berliner UKW-Frequenz 88,4 MHz empfangen. Das Programm wird von einer Vielzahl von Musikjournalisten produziert und moderiert. Gesendet wird ein musikalischer Mix aus den Genres Rock, Elektro, Blues, Hip-Hop und Jazz bis hin zu klassischer Musik.

Radio Orient sendet auf UKW-Frequenz 104,1 MHz

Das Programm von Radio Orient richtet sich neben Menschen mit Migrationshintergrund aus dem arabischen, persischen und kurdischen Raum auch an Berliner Radiohörer mit einem Interesse an orientalischer Musik, Kultur und integrativem Austausch. Ziel soll sein, das Interesse an Integration zu wecken und den großen Kulturraum Orient vielseitig zu beleuchten. Das Programm ist ab dem Frühsommer über die Berliner UKW-Frequenz empfangbar. Zusätzlich kann es über DAB+ und im Webstream gehört werden.

Warum wurden die Frequenzen neu vergeben?

Gegenstand der Ausschreibung waren die derzeit von Alex Berlin genutzte Berliner UKW-Frequenz 91,0 MHz, die Berliner UKW-Frequenz 88,4 MHz und die Potsdamer UKW-Frequenz 90,7 MHz, über die aktuell die Programme von nicht-kommerziellen Hörfunkveranstaltern ausgestrahlt werden. Außerdem Gegenstand des Vergabeverfahrens waren die aktuell unbelegte Frequenz Berlin 104,1 MHz und die Frequenz 106,8 MHz, die turnusgemäß auszuschreiben war. Um entsprechend des gesetzlichen Auftrags der Medienanstalt die Digitalisierung der terrestrischen Hörfunkverbreitung in Berlin und Brandenburg sicherzustellen, wurden alle UKW-Zuweisungen in diesem Verfahren mit der Auflage verbunden, das jeweilige Programm jetzt oder zukünftig im UKW/DAB+-Simulcast zu verbreiten. Bis zur Ausschreibungsfrist sind 13 Bewerbungen bei der Medienanstalt eingegangen. Alex Berlin und die Freien Radios müssen zwar UKW weichen, sind nach wie vor in Berlin und Brandenburg über DAB+ zu empfangen.

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  • Fernsehturm Berlin: Deutsche Funkturm
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