
Glasklare Zahlen liegen aber nicht vor. Wie der lineare Sender für Bayern vs. Leverkusen genutzt wurde.
Wer sich die Reichweiten der großen acht Sender am Mittwochabend anschaut, der kann zwar mit „Aktenzeichen“ oder „Herbstresidenz“ durchaus Sieger festmachen, es drängt sich aber der Eindruck auf, dass irgendetwas fehlt, um das ganze Bild zu sehen. Und dieses Etwas dürfte das Champions-League-Spiel zwischen Bayern München und Leverkusen gewesen sein, das es in Deutschland exklusiv bei DAZN zu sehen gab. Nun muss man wissen: Von DAZN gibt es nur wenige sehr klassische Daten. Von einzelnen ausgewählten Spielen veröffentlicht der Streamer zwar Zahlen, die aber sind dann nicht 1:1 vergleichbar mit den Durchschnittswerten, die man etwa von ZDF, ARD oder auch Sky kennt. Und dann gibt es offizielle AGF-Zahlen von DAZN, die aber dennoch nicht das ganze Bild zeichnen.
Denn sie zielen nur auf die lineare Nutzung des linearen Senders DAZN1 ab – alternative Möglichkeit das CL-Spiel zu sehen war aber auch der eigene Stream. So ist davon auszugehen, dass die AGF-Daten jetzt in der Tat nur einen Bruchteil der wahren Nutzung widerspiegeln. Und noch etwas kommt hinzu: Anders als etwa Sky hat sich DAZN nicht die Mühe gemacht Vor- und Nachrichberichte zu trennen. Ausgewiesen wird also die durchschnittliche lineare DAZN-Nutzung am Mittwoch zwischen 20 und 24 Uhr! Heißt: Auch die Daten über eine Stunde nach Schlusspfiff fließen in die Zahlen noch ein, was den Durchschnittswert natürlich weiter drückt.
Demnach kam DAZN1 am Mittwoch in diesem 4-Stunden-Fenster auf 160.000 Zuschauer und 0,8 Prozent Marktanteil. Rund 70.000 waren davon werberelevant, bei den Jüngeren sicherte sich der Sender 1,8 Prozent. Klar ist: Während des Spiels müssen die Werte deutlich höher gewesen sein. Gut möglich, dass DAZN – würde man die komplette Nutzung erfassen – auf annähernd zweistellige Quoten gekommen ist.
„Sportstudio“ mit CL-Highlights bei den Jüngeren gar nicht so stark
Fix ist: 1,79 Millionen Menschen haben sich nach 23 Uhr die Zusammenfassungen im ZDF angesehen. Die Highlight-Show sicherte sich gute 16,5 Prozent insgesamt, blieb aber bei den Jüngeren mit 8,7 Prozent erstaunlich blass.
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