Vergessene SciFi-Perle: „Das Ding aus einer anderen Welt“ von 1951

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"Das Ding aus einer anderen Welt" von 1951 - da ist das Ding zu sehen mit Maske und Krallen
Da ist das Ding - aus einer anderen Welt. Ohne Kurt Russell, dafür mit dicken Pranken. (Bild: Filmjuwelen)

„Das Ding“ von John Carpenter ist ein Kult-Klassiker der Science-Fiction. Das Original aus dem Jahr 1951 ist hingegen deutlich weniger Film-Fans bekannt – dabei legte „Das Ding aus einer anderen Welt“ den Grundstein für das Genre des SciFi-Horrors.

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Unter den imposanten Klängen von Frank Capras Hauskomponisten, Dimitri Tiomkin, entblättert sich der spektakuläre Titel zu Beginn des Films. Neben u. a. „Endstation Mond“ (1950), „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ (1951), „Der jüngste Tag“ (1951) und der typischste aller Paranoia-Streifen, „Die Dämonischen“ (1956), gilt „Das Ding aus einer anderen Welt“ als Wegbereiter des populären Science-Fiction-Genres in der Filmlandschaft.

Das Ding aus einer anderen Welt 1951
Knistert es hier, oder ist es einfach nur kalt? (Bild: Filmjuwelen)

Dabei ist gar nicht so richtig klar, wer eigentlich der Regisseur dieses Films ist. Offiziell wird es dem damaligen Neuling Christian Nyby zugeschrieben. Doch zeigt die Inszenierung die Stilelemente von Hollywood-Altmeister Howard Hawks, der „Das Ding“ produzierte. Ähnlich wie in anderen Hawks-Filmen, reden die Figuren – unüblich für die Zeit – durcheinander und sich gegenseitig ins Wort. Der dauerhaft eingestreute Wortwitz macht den Film schon fasst zu einer Komödie. Dazu muss gesagt werden, dass es sich bei „Das Ding“ um einen kleinen Horrorfilm der B-Sorte handelte. Wahrscheinlich hatte das Studio oder gar Hawks selbst Angst vor einem Ansehensverlust des A-Klasse-Filmemachers.

Frühe Science-Fiction

Die Geschichte um den Kampf gegen ein außerirdisches Wesen in einer arktischen Anlage vom Autor John Wood Campbell Jr. wurde im Jahr 1938 unter dem englischen Titel „Who Goes There?“ veröffentlicht und hatte viel Ähnlichkeit mit der Lovecraft-Erzählung „Die Berge des Wahnsinns“ (1931). Beide Geschichten beschreiben die Entdeckung von außerirdischem Leben in einer Eiswüste.

Das Ding aus einer anderen Welt von 1951
Expedition ins Verderben: „Das Ding aus einer anderen Welt“ von 1951 greift den Eis-Horror von Lovecrafts „Berge des Wahnsinns“ auf. (Bild: Filmjuwelen)

Im gleichen Jahr der Veröffentlichung von „Who Goes There?“ setzte auch ein gewisser Orson Welles den Science-Fiction-Roman „Krieg der Welten“ als Radiohörspiel um. Das Ergebnis war für die damalige Zeit umwerfend, hatte Welles doch glatt eine Massenpanik zu verantworten, die bei den Zuschauern eintraf, welche später einschalteten und die Aufklärung am Anfang der Sendung verpassten. Die Umsetzung des Romans von Campbell war durch das geringe Budget stark begrenzt. Das ursprüngliche Design des dreiäugigen, blauen Ungetüms mit seinen ganzen Tentakeln wich einem simplen Frankenstein-Monster-Verschnitt.

„Das Ding“ von 1951: Premiere für SciFi-Horror

„Das Ding“ war der erste reinrassige Horrorfilm in der filmischen Science-Fiction. Er etabliert die isolierte und lebensfeindliche Umgebung, in der eine Gruppe von Charakteren hineingeworfen wird. Ein Element, was später immer wieder benutzt wurde, sei es in Form einer Eislandschaft, einer Wüste oder einer Raumstation.

Durch den Zweiten Weltkrieg und dem Wettrüsten mit der Sowjetunion, machte sich eine gewisse Paranoia in der westlichen Gesellschaft breit: Wie weit war der Russe mit seinen technischen Möglichkeiten? Kann er den Amerikanern gefährlich werden? Die unbekannte, überlegene Technologie der Marsianer und Co. ist eine Verarbeitung dieser Angst.

Die Panik vor dem eindringenden Kommunismus war in den US-Sci-Fi-Filmen der 1950er Jahre deutlich zu spüren. Deswegen mischten sich auch viele Außerirdische in menschlicher Verkleidung unter die Bevölkerung. Anders als im gelungeneren John-Carpenter-Remake von 1982 kann sich der Außerirdische in Nybys Film jedoch nicht in Mensch und Tier verwandeln, um die Polargesellschaft zu unterwandern.

Text: Lars Zschoke, Falko Theuner; Redaktion: Falko Theuner, Richard W. Schaber

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6 Kommentare im Forum
  1. Als alter weißer Mann habe ich ihn zum ersten Mal in den 70er Jahren gesehen . Bei irgendeiner Sky- bzw damals vermutlich noch Premiereausstrahlung habe ich ihn auch mal aufgenommen. Bin noch am Überlegen, mir die BR zu kaufen.
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