Die Deutsche Telekom bietet mit MagentaTV eines der wichtigsten TV-Pakete der Republik an. 2024 wurden mit der Einführung von MagentaTV 2.0, der EURO 2024 und Kundenwachstum dank Nebenkostenprivileg-Wegfall bereits mehrere Meilensteine erklommen. Weitere sollen folgen wie Arnim Butzen, TV-Chef der Telekom, im Gespräch verrät.
Die Telekom blickt auf ein spannendes erstes Halbjahr zurück. Herr Butzen, wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf des Jahres 2024 für MagentaTV?
2024 ist bislang sicher ein außergewöhnliches Jahr für uns. Mit der EURO im eigenen Land liegt ein sportliches Großereignis hinter uns, das es in dieser Form für MagentaTV und auch für die gesamte Telekom noch nicht gegeben hat. Und dieses Highlight hat uns in vielerlei Hinsicht gewaltigen Auftrieb gegeben. Gleichzeitig fiel mitten in den Zeitraum des Turniers der Wegfall des Nebenkostenprivilegs – ein historisches Datum, denn so oft ändern sich Gesetzeslagen in unserem Feld nicht gravierend. Umso schöner ist es ja, dass sich für die Bürgerinnen und Bürger etwas zum Besseren geändert hat, denn jetzt haben sie die freie Wahl, wie sie in Zukunft Fernsehen schauen möchten. Und davon versprechen wir uns für MagentaTV eine Menge.
Die EURO 2024 war ein voller Erfolg. Auch wenn es sportlich nicht ganz bis zum Schluss reichte, hat das Event gezeigt, wie man die Zuschauer begeistern kann. Auf drei Kanälen wurden MagentaTV-Zuschauern die Spiele live ins Wohnzimmer geliefert. Wie stolz sind Sie auf die Leistung Ihres Teams?
Extrem stolz. Ich kann nur für MagentaTV sprechen, aber was unser Team hier gezeigt hat, war in allen Belangen herausragend. Sowohl mit der Stabilität der Plattform als auch mit der inhaltlichen Tiefe der Berichterstattung haben wir auf ganzer Linie überzeugt. Übertragen auf die gesamte Telekom: Das ganze Land war über einen Monat im Fußball-Fieber und wir haben ihm in diesem Zeitraum einen Magenta-Anstrich verpasst. Um es mit dem großen Fußball-Analysten Felix Magath zu sagen: Das war europäische Weltklasse! (lacht)
Bild: Arnim Butzen, TV-Chef der Telekom
Würden Sie trotzdem beim nächsten großen Event etwas ändern wollen?
Dieses Turnier im eigenen Land war sicher etwas ganz Spezielles, so etwas wird es so schnell nicht wieder geben. Es ist außerdem auch gar nicht so einfach, heute vom „nächsten“ Großevent zu sprechen, denn die Medienrechte für die WM 2026 sind ja noch gar nicht vergeben. Gleiches gilt übrigens auch für die Klub WM, die ja schon im Sommer 25 starten wird. Daher wird sich erst einmal herausstellen müssen, wer denn überhaupt am Zug sein wird, etwas zu verändern können. Mit unserem bisherigen Konzept der Berichterstattung auf drei Kanälen und der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen sowie unserem Top-Expertenteam haben wir auf jeden Fall sehr gute Erfahrungen gemacht.
Woran wir definitiv arbeiten werden, ist die maximale Kapazität unseres Buchungssystems. Hier wollen wir sicherstellen, dass unser System zukünftig auch kurzfristige Kundenanstürme problemlos bewältigen kann.
Inwieweit hat die EURO 2024 MagentaTV beflügelt?
Auf allen Ebenen. Wir haben die mit Abstand höchsten Zuschauerzahlen seit unserem Bestehen erreicht, insgesamt mehr als 70 Millionen Zuschauer haben die Spiele auf unseren eigenen drei Kanälen bei MagentaTV geschaut. Das waren doppelt so viele wie bei der WM 2022. Und da kommen auch noch diejenigen hinzu, die über unsere Plattform bei ARD/ZDF/RTL geschaut haben. Auch in der Spitze haben wir neue Rekorde erzielt, unsere exklusive Achtelfinalpartie zwischen Österreich und der Türkei haben mehr als 4,5 Millionen Menschen bei MagentaTV verfolgt. Gleichzeitig hat die mediale Rezeption unserer Berichterstattung gezeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben. Die Kooperation mit RTL, die Auswahl unseres Teams, die Themensetzung unserer Berichterstattung – hier gab es viele positive Schlagzeilen, an die wir uns gern zurückerinnern. Und nicht zuletzt haben wir durch die EURO einen spürbaren Zuwachs neuer Kunden erlebt, die MagentaTV jetzt für sich entdecken können. Während der EURO hatten wir einige der absatzstärksten Tage überhaupt. All das zusammengenommen zeigt, wie sehr die EURO uns Aufwind gegeben hat.
Neben der Euro 2024 ist natürlich für MagentaTV auch der Wegfall des Nebenkostenprivilegs extrem relevant. Sie konnten erhebliche Nutzergewinne verspüren. Rechnen Sie im dritten und vierten Quartal mit weiteren Zuwächsen?
Definitiv ja, denn wir sehen hier ein bekanntes Phänomen: Die Menschen reagieren zeitversetzt und oft erst dann, wenn sie auch wirklich müssen. Da aber, entgegen der Ankündigung anderer Anbieter, bei niemandem der Bildschirm zum 1. Juli plötzlich schwarz wurde, werden wir die Effekte des Wegfalls auch in den kommenden Monaten weiter spüren. Wir freuen uns daher darauf, im weiteren Jahresverlauf so viele Menschen wie möglich von den Vorzügen von MagentaTV zu überzeugen. Unser Kernargument bleibt: Warum nicht schon heute vom herkömmlichen Fernsehen in die moderne Welt der Unterhaltung wechseln?
Welche Maßnahmen unternehmen Sie, um TV-Zuschauer, die aktuell keinen TV-Vertrag haben, zu erreichen?
Wir haben unser attraktives Angebot für Kabelkunden, die zu MagentaTV wechseln, aktuell bis September verlängert. Sie bekommen von uns für die ersten neun Monate MagentaTV geschenkt. Das ist schon eine Hausnummer und dieses Angebot kommt hervorragend an. Und ganz grundsätzlich bieten wir unseren Kunden ein diversifiziertes Tarifportfolio, das keine Wünsche offenlässt. Immer mit Preisvorteilen für Neukunden und mit einer riesigen Auswahl zusätzlicher Dienste für die individuellen Sehgewohnheiten.
Mit dem neuen MagentaTV wurde zudem auch eine neue Plattform in Betrieb genommen. Eine verbesserte Übersichtlichkeit und viele weitere Neuerungen sind darin enthalten. Verläuft die Einführung des neuen Systems nach Plan?
Absolut, die neue Plattform läuft stabil und ist hochperformant. Wir wussten ja auch schon vor dem Launch, wie groß die Vorteile im Vergleich zur alten Plattform sind. Aus dem Dialog mit unseren Kundinnen und Kunden ist aber auch klar ersichtlich, dass sie diese Vorteile, wie etwa die Individualisierbarkeit oder die stark verbesserte sprachgesteuerte Suche, auch zu schätzen wissen. Und das freut uns natürlich sehr.
Gibt es Pläne das „alte“ MagentaTV einzustellen? Wenn ja wie sehen diese aus?
Wir haben viele gute Argumente, um unsere Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, auf die neue Plattform zu wechseln und hier die moderne Verbindung aus klassischem TV und der Welt des Streaming zu erleben. Neben genannten beispielweise auch der „grüne Haken“, der in der Suchfunktion die Verfügbarkeit eines Titels über alle Plattformen anzeigt. Damit können unsere Kunden die Inhalte sorgenfrei genießen, ohne sich um Zusatzkosten Gedanken zu machen.
Auch die neue MagentaTV One 2.0-Box kommt gut an. Erneut setzt MagentaTV auf Android als Betriebssystem. Welche Vorteile hat dies für den Nutzer im Gegensatz zu Wettbewerbern, die oft auf eigene Middleware setzen?
Zum einem erlebt der Kunde eine sehr performante Nutzeroberfläche, zum anderem kann er auf die sehr große Anzahl an Apps im Google App Store zugreifen. Außerdem erlaubt uns die Nutzung von Android, unser Endgeräteportfolio in regelmäßigen Abständen zu erneuern und auf den technisch neusten Stand zu bringen. So haben wir in diesem Jahr bereits die zweite Generation der MagentaTV One auf den Markt gebracht (Anm. der Redaktion: siehe Test der neuen Box) und arbeiten an der nächsten Generation des MagentaTV Sticks, der Richtung Jahresende auf den Markt kommen soll.
Auch der App-Ausbau schreitet voran. Seit Juli können LG-TV-Nutzer MagentaTV ohne zusätzliche Hardware sehen. Wie wichtig sind die Apps für Ihre Plattform? Ist ein weiterer Ausbau geplant? Aktuell fehlt MagentaTV vielen RokuTV-Nutzern noch als App.
Unser Ziel ist es, mit MagentaTV bei allen relevanten Anbietern verfügbar zu sein. Das erhöht unsere Reichweite und damit auch die Attraktivität unseres Produktes. Insofern sind wir daran interessiert, die Verfügbarkeit weiter zu steigern. Damit reagieren wir auch auf die Wünsche unserer Kunden. Sofern diese umsetzbar sind, tun wir alles dafür, noch mehr Kunden für MagentaTV zu begeistern.
Es fällt auf, dass es bisher nur wenige der neuen FAST Channels auf die MagentaTV-Plattform geschafft haben (FAST: Free Ad Supported Streaming, also „kostenloses, werbefinanziertes Streaming“). Was sind die Gründe dafür? Wird sich dies ändern?
FAST Kanäle sind für uns relevante Angebote, um auf die Interessen der Kunden noch besser eingehen zu können. Mit FAST Kanälen kann man besonders gut spezifische Interessen nach speziellen Themen wie etwa Filmklassiker, Action Movies oder Western bedienen. Daher haben wir die PLUTO TV App bei uns aufgeschaltet, eines der umfangreichsten FAST Channel Angebote in Deutschland, und verbreiten bereits via EPG die Sender WeDo Movies und Craction, die sich auf anderen Plattformen bereits als FAST Channels etabliert haben. Der Ausbau des FAST Channel Angebotes ist bereits in Planung und wir werden unseren Kunden in Zukunft noch viele weitere FAST Kanäle anbieten.
Eine Frage, die auch immer wieder von Lesern an uns weitergeben wird, ist der Senderausbau. Wird das Programmangebot bei MagentaTV weiter ausgebaut?
Wir haben heute mit mehr als 250 Free- und Pay-TV-Kanälen alle relevanten Sender in Deutschland via EPG im Angebot, das wir stets überprüfen, um den Interessen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden. Dabei spielen Fremdsprachensender ebenso eine Rolle wie regionale Angebote. Daher haben wir auch die Lokal TV App aufgenommen, um unser regionales Angebot nochmals zu stärken. Die Lokal TV App umfasst on top mehr als 50 Regional- und Lokal-TV Sender und ist auf allen Android-TV-basierten Endgeräten verfügbar. Und von weiteren zukünftigen FAST-Kanälen hatte ich ja bereits gesprochen.
Wie wichtig sind die linearen Sender im Jahre 2024 überhaupt noch?
Eine führende TV-Plattform zeichnet sich durch eine optimale Kombination aller Entertainment-Angebote aus. So verbreiten wir neben attraktiven VOD-Angeboten mehr als 150 Sender in HD bei rund 180 Free-TV-Sendern. Auch hier ist die Nutzung weiterhin sehr hoch. Und mit der Einführung unseres neuen Tarifportfolios noch in 2024 werden wir Neukunden lineares TV nur noch in HD anbieten. Auch hier bleiben wir bei unseren bewährten Modellen: In Kombination mit dem linearen TV sind alle relevanten Streaming-Partner zubuchbar oder mit Preisvorteil ab zwölf Monaten in einem gebündelten Tarif enthalten.
Aber das Streaming-Rad lässt sich auch nicht zurückdrehen, weshalb wir gerade dabei sind, ein neues Feature speziell für Kundinnen und Kunden zu entwickeln, die viele Streaming-Dienste parallel nutzen. Ganz konkret sprechen wir von einer Art Baukasten, um die monatlichen Abos auf einen Blick zu sehen und sie ganz einfach zu verwalten. Damit geben wir unseren Kundinnen und Kunden ein Tool in die Hand, mit dem sie ihre Streaming-Welt problemlos nach ihren Wünschen konfigurieren können.
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Bildquelle:
- Arnim Butzen Telekom: Telekom