TCL X955 XXL-Vorschau: 115-Zoll-Bilddiagonale, 20000 Mini-LED-Dimming-Zonen und 5000 Nits (DF-Tech)

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TCL X955 Launch Event
Bildquelle: Auerbach Verlag

Die TV-Baureihe X955 von TCL ist mit XXL-Bildgrößen wie 85 und 98 Zoll bereits seit einigen Monaten in aller Munde, doch das jüngste 115-Zoll-Modell sprengt nun sämtliche Bildgrößenrekorde. Auch bei der Bildqualität verspricht TCL einmalige Superlative.

Wohin geht die technologische Weiterentwicklung für Kinofernseher mit QLED-LCD-Technik in den nächsten Monaten? Wenn es nach dem TV-Hersteller TCL geht, ist ein Leistungslimit noch lange nicht in Sicht. Marek Maciejewski, Product Development Director TCL Europe, führte durch die X955-Präsentation und versprach dabei nicht weniger als einen neuen HDR-Benchmark.

TCL X955: Gigantische Dimensionen

Während viele andere TV-Hersteller meist keine LCD-Panels mehr eigenständig produzieren, schöpft TCL durch die Produktionstochter CSOT aus den Vollen. In der aktuellen G11-Fabrik lassen sich nicht nur herkömmliche Bildgrößen, sondern auch 115-Zoll-LCD-Panels fertigen. Das Produktionsmaximum eines 16:9-Screens liegt theoretisch bei 148 Zoll, doch wirtschaftlich sinnvoll gelingt eine Produktion bis maximal 130 Zoll. 

Zum Vergleich: statt eines 115- oder 130-Zoll-TVs lassen sich drei 75-Zoll-TVs oder vier 65-Zoll-TVs oder neun 43 Zoll-TVs fertigen. Auch bei der Handhabung trennen einen 115-Zoll-TV und einen Fernseher in klassischer Größe Welten.

Riesige Displays erfordern extrem robuste Gehäuse, um jegliche Gefahr für das Display zu minimieren. Das Gesamtgewicht steigt drastisch an, sodass ein 115-Zoll-Display fast 100 Kilogramm auf die Waage bringt. Dadurch ergeben sich höhere Ansprüche an das Verpackungsmaterial für einen sicheren Transport. Zudem sollte der 115-Zoll-Fernseher von 6 Personen installiert werden. 

Dieser Aufwand hat seinen Preis: Erhält man einen X955 in 85 Zoll für 6000 Euro und einen 98X955 für 9000 Euro, so werden für den X955 in 115 Zoll 25000 Euro fällig. Dass dieser Preis dennoch im Rahmen liegt, zeigt ein Vergleich mit aktuellen High-End-Projektoren, die ebenfalls für 25000 Euro angeboten werden.

X955 Backlight: Mini-LED-Superlative

Das Mini-LED-Dimming setzt neue Leistungsstandards, denn mit 20736 Dimming-Zonen eingeteilt in 192×108 Dimming-Felder zeigt der TCL 115X955 die geringsten Blooming-Effekte aller LED-LCDs. 

Zum Vergleich: bei den meisten Mini-LED-LCDs mit weniger 1000 Local-Dimming-Zonen werden ca. 10000 Pixel innerhalb einer Local-Dimming-Zone ausgeleuchtet. Die aktuell leistungsstärksten Mini-LED-LCDs der Konkurrenz setzen ab 75 Zoll auf ca. 2000-Dimming-Zonen, wodurch knapp 3800 Pixel pro Zone ausgeleuchtet werden. 

Mit den X955-Modellen in 85 und 98 Zoll erreichte TCL bereits 5000 Dinming-Zonen, sodass ca. 1600 Pixel durch eine Local-Dimming-Zone ausgeleuchtet werden. Der 115X955 erreicht mit 20000 Dimming-Zonen einmalige Rekordwerte: Jede Local-Dimming-Zone leuchtet beim TCL 115X955 ca. 400 Pixel aus, wodurch Blooming-Effekte drastisch reduziert werden. 

X955 in 115 Zoll: Der Leinwandkiller?

Mit einer Bilddiagonale von 115 Zoll (entspricht 290 cm bzw. 3,6 Quadratmeter Bildfläche) eignet sich der 115X955 als vollwertiger Heimkinobeamer- bzw. „Laser-TV“-Ersatz.

Liefern selbst leistungsstarke 3-Chip-Laser-Projektoren (3000+ Ansi-Lumen) bei 115 Zoll eine punktuelle Bildhelligkeit von weniger als 300 Nits, so trumpft der 115X955 mit einer Vollflächenhelligkeit von 800 Nits auf. Die Spitzenhelligkeit bei kleineren Leuchtflächen liegt sogar konstant bei 2000 Nits. Ein zusätzlicher Mini-LED-Boost ermöglicht darüber hinaus eine Spitzenhelligkeit von knapp 5000 Nits für wenige Sekunden.

Durch das feine Local-Dimming-Raster (20000 Dimming-Zonen), den hohen nativen Pixelkontrast durch das VA-LCD-Panel (mind. 5000:1) und den verbauten Kontrastfilter ist der TCL 115X955 zu einer HDR-Kontrastdarstellung unter Wohnzimmerbedingungen imstande, die sämtliche Projektionslösungen verblassen lässt.

Heimkinofans kommen durch Dolby Vision IQ Precision Detail, HDR10+, Dolby Atmos und DTS:X voll auf ihre Kosten. Gaming-Fans profitieren von zwei vollwertigen HDMI-2.1-Schnittstellen inklusive 4K-144-Hz-Signalverarbeitung und VRR-Support. Dank des neuen Pentonic-Chips sind auch 120-Hz-Dolby-Vision-Signale einer Xbox Series X kein Problem mehr. PC-Zuspielungen sind bei reduzierter Auflösung sogar bis 240 Hz möglich. Damit bietet der 115X955 deutlich mehr HDMI-2.1-Features als vergleichbare Projektionslösungen.

Bereits in der kommenden Woche wird sich zeigen, ob der 115X955 tatsächlich eine neue Bildreferenz für Heimkinofans darstellt, denn dann erscheint unser ausführlicher Testbericht.

115 Kommentare im Forum
  1. Knapp 100 kg Gewicht, neben dem Preis schon mal ein Argument gegen das Gerät, aber vermutlich ist es kaum für den Privatkunden gedacht.
  2. Das sind meistens Leute mit begrenzt verfügbarem Budget, die auch in heller Umgebung noch eine akzeptable Bildqualität wünschen. Wenn marginal auch Private Werbeprogramme |RTL und Pro7-Sat.1| geschaut werden, genügt sparsamen Leuten dafür über Satellit für die in Wohnzimmern meistens genutzte und kostenfreie SD-Visualisierung ein LCD-TV -> ein HD+ Abo wird von über 80 % der Sat-Zuschauer abgelehnt, LCDs können SD besser darstellen und sind trotzdem für die besseren ÖR HD-Programme auch gut geeignet. UHD ist allgemein unwichtig -nur sehr wenige 4K Übertragungen sind verfügbar-, nur ein Werbe-Argument der Industrie. OLEDs sind mit normal üblicher Bildgröße immer noch teurer als LCD-TVs und auch empfindlicher (Refresh-Zyklen erforderlich, eine Netztrennung in jeder Nacht sollte vermieden werden). Wegen der besseren Eignung von LCDs bei heller Umgebung, siehe dieser Beitrag. > Ablösung bei TVs: bald keine OLED-Technik mehr in Topmodellen?
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