So ändert sich das TV-Erlebnis Bundesliga zur neuen Saison

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© DFL

Neue Standards: Möglich, dass eine Vielzahl von Bundesliga-Spielen ab der Saison 25/26 mit weniger Kameras produziert wird.

Am Samstagabend steigt das größte Spiel des deutschen Fußballs, wenngleich der „deutsche Clasico“ in diesem Frühjahr weniger groß ist als sonst. Zu schwach steht Dortmund in der Tabelle da, zu groß ist der Punkteunterschied zu den Bayern – zumal der Rekordmeister den Rückstand gegen Mailand in der Champions League noch drehen muss und möglicherweise den ein oder anderen Akteur im Clasico schonen könnte. Eingefangen wird das Spiel von 26 Kameras – im laufenden Rechtezyklus ist der „Topspiel Plus“-Modus der mit der aufwändigsten Inszenierung.

Ab 25/26: TV-Sender können Kameras flexibel zubuchen

Ab Sommer, wenn die neue Rechteperiode greift, ändern sich auch die TV-Konzepte. Und bei einer Vielzahl von Bundesliga-Spielen könnten rund um das Spielfeld und auf den Tribünen weniger Kameras im Einsatz sein. Ob es so kommt, ist aber noch ungewiss. Aktuell sind 19 Kameras bei der Bundesliga die Standard-Besetzung, in der kommenden Saison werden es 16 sein. Nicht mehr automatisch vorgesehen sind ab Sommer bei 238 Einzelspielen der Liga etwa die flach am 16-Meter-Raum rechts angebrachte Kamera und auch die auf der linken Spielfeldseite arbeitende Steady-Cam fehlt in der Auflistung.

Weniger Kameras standardmäßig im Einsatz sein sollen auch beim Zweitliga-Topspiel – hier sind es aktuell 14, künftig dann zwölf. Wichtig zu betonen: Das ist der Standard-Plan, der aber nicht zum Tragen kommen muss. Im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN erklärt die Deutsche Fußball Liga: „Ab der neuen Rechteperiode ist es möglich, dass die Live-Rechtepartner noch stärker als bisher eine Individualisierung der Produktion im Sinne ihres Sende- und Vertriebskonzepts vornehmen können. Das konkrete Kamerakonzept obliegt entsprechend mehr denn je den Wünschen der Sender.“ Denkbar ist auch, dass die Liga das Konzept nach eigenem Ermessen aufwerte.

Kommende Saison: Noch mehr Kameras bei den Topspielen

Es wird dann ein bisschen wie im Restaurant sein: Auf Wunsch können DFL oder die beteiligten Sender Sky/DAZN/RTL/Sat.1 zusätzliche Kameras hinzubuchen – was allerdings Kosten verursacht. Unverändert mit elf Kameras eingefangen wird der Großteil der Zweitligaspiele. Eine Aufwertung erfahren sollen hingegen die besten Spiele der Liga: Das „Topspiel Plus“-Konzept, das bei allen Stand-Alone-First-Picks zum Einsatz kommt, wird dann von 28 Kameras gefilmt.

Nicht inkludiert in dieser Aufzählung sind übrigens zwei Kameras, über die im Vorfeld schon viel gesprochen wird. Zum einen gibt es in der kommenden Saison Kameras, die in den Mannschaftsbussen angebracht sind. Jeder Klub verpflichtet sich, dass er solche Kameras zwei Mal pro Saison zulässt. Entwarnung gibt es für die Spieler: Die Kameras filmen ausschließlich nach draußen – eingefangen werden soll hier also, wie sich der Bus den weg zum Stadion bahnt.

Und auch die Kameras in den Mannschaftskabinen sind fix. Bilder aus den Kabinen sollen bei jedem Spiel ins Basissignal einfließen – aber auch hier bleibt die ganz große Revolution aus, denn eingesetzt werden diese Kameras zeitlich äußerst begrenzt. Sie filmen nur den Zeitraum zwischen der Ankunft in der Kabine bis zur Platzinspektion. Nach der Platzinspektion der Mannschaft werden die Kameras nicht mehr laufen.

DFL weitet Remote-Produktion in zweiter Bundesliga aus

Neuerungen stehen übrigens auch bei der zweiten Bundesliga an. Was derzeit schon hin und wieder probiert wird, wird ab der nächsten Spielzeit ausgeweitet: Die Remote-Produktion. Remote heißt in dem Fall, dass der für das Signal zuständige Ü-Wagen nicht direkt am Stadion steht, sondern ganz woanders. Nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN soll dies Hannover sein. Die DFL sagt: „Die Sportcast entwickelt als erfahrener Host-Broadcaster die TV-Produktion ständig weiter, um jederzeit ein zeitgemäßes Top-Niveau zu sichern. So genannte Remote-Produktionskonzepte gehören, sowohl aus Qualitäts- als auch aus Nachhaltigkeitsgründen, bereits seit längerem zu den Innovationen, die für die Bundesliga und die 2. Bundesliga entwickelt und getestet werden.“ In der kommenden Saison werde das Konzept auf bis zu zwei Spiele pro Wochenende im Bundesliga-Unterhaus ausgeweitet.

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Bildquelle:

  • Endlich – Die Bundesliga startet in die neue Saison_c_DFL Photo Database: © DFL
6 Kommentare im Forum
  1. Auch nicht schlecht. Man reduziert Kameras und wer wieder den gewohnten Standard möchte darf zusätzlich blechen. So kann man sich zu den Rechtekosten auch was dazu noch verdienen
  2. @DF_Newsteam - Könnt Ihr denn mal nachfragen, wie die jeweiligen Spiele produziert und ausgestrahlt werden?? in 1080p HDR, in nativem 4k, und dund und?? Das ist doch viel interessanter wie Dazn und Sky das planen??
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