In wenigen Wochen startet die Auktion um die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga und nun äußert sich auch der Pay-TV-Anbieter Sky zu Chancen und Risiken.
Deutschland-Chef Barny Mills hat kurz vor der Auktion der TV-Rechte die Bedeutung der Fußball-Bundesliga für den Pay-TV-Sender Sky betont. „Die Bundesligarechte sind sehr wichtig für uns, das stimmt“, sagte der Sky-Manager der „Welt am Sonntag“. „Das Bundesliga-Paket ist bei unseren Abonnenten sehr beliebt.“
Sender und Medien-Unternehmen haben die Unterlagen der Bundesliga-Rechte für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 bereits erhalten. Die Auktion der TV-Rechte der Fußball-Bundesliga durch die DFL beginnt Mitte April und soll zwei Wochen später abgeschlossen sein. Derzeit zeigt Sky die Live-Spiele am Samstag und die Konferenz. Konkurrent DAZN überträgt die Partien am Freitag und Sonntag.
Sky will sich „diszipliniert“ verhalten
„Wir haben viele Vorteile auf unserer Seite, nicht zuletzt unseren Eigentümer Comcast, der uns bei allen Investments in Sportrechte unterstützt“, sagte der Sky-Manager. „Was nicht bedeutet, dass es kein Limit bei den Geboten gibt.“ Mills kündigte an: „Wir werden uns sehr diszipliniert und rational verhalten.“
Zum Verkauf stehen sieben Live- und acht Highlight-Pakete für insgesamt 617 Spiele pro Saison. Darin enthalten sind neben den Punktspielen der 1. und 2. Liga die Rechte für den Supercup und die Relegation. Die TV-Rechte sind die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Fußball-Bundesliga. Derzeit nimmt die Liga durchschnittlich rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison ein. In der ersten Woche der Auktion werden die Pay-TV-Pakete angeboten, die derzeit deutlich mehr als 80 Prozent der Einnahmen ausmachen. In der Woche danach geht es um die weiteren Pakete.
Wackelt DAZN bei Bundesliga?
Beim Sky-Konkurrenten DAZN sorgen die hohen Kosten für Sportrechte weiterhin für leere Kassen. Zwar habe man die Verluste im deutschsprachigen Raum halbieren können, erklärte DAZN-Chefin Alice Mascia noch kürzlich. Doch lediglich einen von zwölf Monaten habe man 2023 profitabel gestalten können – und dies trotz erheblicher Preiserhöhungen. So verzichtet DAZN auch weiterhin darauf, um Medienrechte an Welt- und Europameisterschaften mitzubieten. Bei der Bundesliga wird man einem der wichtigsten Programmpunkte wieder mitbieten, doch wie gut gefüllt die Kriegskasse ist und ob man sich bei DAZN auch „diszipliniert“ verhält, wird sich zeigen.
Erst kürzlich dementierte der Streaminganbieter Netflix ein Interesse an der Bundesliga, obwohl man immer häufiger Live-Sport-Events im Angebot habe. Netflix-Sportchef Gabe Spitzer erklärte, dass die Resonanz auf einen vom Anbieter übertragenen Box-Kampf zwar „gewaltig“ sei, sein Arbeitgeber trotzdem „immer noch kein Teil des Livesport-Rechte Spiels“ ist.
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