Läutet die ARD gerade das Ende der SD-Republik Deutschland ein? Noch steht sie mit ihren Plänen zur Abschaltung relativ allein auf weiter Flur da. Folgen bald andere, oder bleibt Standard-Definition weiterhin auch der Standard bei der Bildqualität? Ein Ausblick:
Der Plan der ARD ist zwar noch nicht so konkret, wie es laut ursprünglicher Vorgabe der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) eigentlich schon längst sein sollte. Dem ZDF ist man mit der Ankündigung, bei der nächsten Rundfunkbeitragsperiode keine Mittel zur SD-Ausstrahlung anzumelden, jedoch schon einmal zuvorgekommen. Bei den Kollegen aus Mainz ist man sich noch uneins, neigt laut Medienberichten aber eher dazu, seine Programme über 2025 (Anm.: Beginn der nächsten Beitragsperiode) hinaus weiter in Standard-Definition anzubieten. Auf Basis welcher Argumentation gegenüber der KEF das geschehen soll, sei einmal dahingestellt. Aber im Gegensatz zur Haltung des ZDF, sind die Absichten der ARD per Statement verbrieft. So viel zu den scheinbar uneinigen Öffentlich-Rechtlichen.
SD-Abschaltung: Sky und ARD in der Pole Position
Die RTL-Senderfamilie hält nach eigenen Angaben noch bis mindestens 2024 an SD fest. ProSiebenSat.1 und SES Astra haben erst im Frühjahr ihre Vereinbarung darüber hinaus verlängert, ohne einen konkreten Zeitraum zu nennen. Bei den Privaten bleibt aber festzuhalten, dass sie im Gegensatz zu ARD und ZDF ihre Mittel erwirtschaften und nicht anmelden müssen. Daher sind ihre HD-Programme bislang stets ein kostenpflichtiges Vergnügen gewesen. Wie es scheint, wird das auch erst einmal so bleiben, denn Abos bekanntlich sind schwer an den Mann zu bringen. HD+ weiß davon ein Lied zu singen. Obwohl man dort UHD-Inhalte obendrein bekommt, verzichten immer noch über 10 Millionen Sat-TV-Haushalte auf die Extra-Gebühr für höhere Bildqualität. Im Pay-TV hat Sky auch erst dieses Jahr den SD/HD-Switch gänzlich vollzogen.
SES Astra hat zudem im Frühjahr die Ausdehnung eines Vertrags mit der Media Broadcast Satellite GmbH zudem weiteren SD-Kanälen eine Laufzeitverlängerung beschert (DF berichtete). Im privaten Sektor kann sich kein Sender erlauben, eine achtstellige Reichweite an Sat-TV-Haushalten einzubüßen. Weshalb die Zeiten der SD-Republik Deutschland wohl noch lange nicht gezählt sind.
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