SD-Abschaltung von ARD und ORF: Wann ist neuer Receiver nötig?

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Auf die HDMI-Buchse kommt es an (siehe Kreise). Besitzt der Receiver eine solche, kann er HD empfangen und ist für die Zukunft gerüstet

Nur noch wenige Tage bis zur SD-Abschaltung von ARD und ORF. Und kaum noch Zeit, sich im Ernstfall noch rechtzeitig mit einem neuen Empfangsgerät auszustatten. Die Frage dabei ist auch: Was brauche ich?

Ich habe keinen HD-Fernseher – Was tun?

Zugegeben, es gibt nur noch sehr wenige, die noch mit einem alten Röhrenfernseher gucken. Dieser ist technisch nicht in der Lage, HD wiederzugeben. Allerdings heißt das nicht, dass man ihn im HD-Zeitalter nicht mehr nutzen kann.

Hier: Alle Beiträge zum Thema SD-Abschaltung

Denn um mit der Röhrenglotze Satellitenfernsehen nutzen zu können, braucht es ohnehin einen externen Receiver. Dabei ist es dem TV-Gerät egal, von welcher Box er die Programme zugespielt bekommt. Das darf freilich auch ein HD-Receiver sein. Allerdings muss dieser eine spezielle Anforderung erfüllen, um ihn noch an einem alten Fernseher betreiben zu können. An seiner Rückseite muss noch eine große, 21-polige Scartbuchse eingebaut sein. Alternativ kann es auch ein analoger Cinch-AV-Ausgang sein, den man an der gelben Buchse für Video und je einer weißen und roten Buchse für Stereo-Audio, erkennt. Bei neueren HD-Receivern kann der Analog-Ausgang auch als Klinkenbuchse ausgeführt sein. Ein passendes Adapterkabel Klinke auf Cinch-Buchsen, liegt gewöhnlich bei. Im Fachhandel gibt es auch Adapter Cinch auf Scart, womit sich die Verbindung zum alten Röhrenfernseher herstellen lässt.

Dieser kann dann weiter verwendet werden. Aber Achtung. Auch wenn das Senderlogo nun den Zusatz HD trägt, schaut man weiter nur in SD-Auflösung. Einfach, weil der Bildschirm nur SD darstellen kann.

Verfügt der Receiver für den TV-Anschluss nur über Scart-Buchsen, kann er nur SD empfangen und ist jetzt zu ersetzen

Was kostet der Umstieg auf HD?

Es gibt eigentlich keinen Grund, weiter der alten SD-Box die Treue zu halten. Denn das HD-Bild ist sichtbar schöner, schärfer, knackiger. Und wir haben schon öfter zu hören bekommen, dass es TV-Zuschauer im Nachhinein bereut haben, so lange SD weiter geschaut zu haben. Denn HD gibt es längst für echt kleines Geld. Bereits ab unter 30 Euro ist man mit dabei. Zumindest, wenn es ausschließlich um den Empfang freier Programme geht. Mit ihnen kann man trotzdem mehr Programme empfangen, als mit der betagten SD-Box. Denn etliche Sender, darunter auch mehrere deutsche, haben ihre SD-Verbreitung längst eingestellt. Zu den prominentesten Beispielen zählen Arte, One, Phoenix und tagesschau24.

Etwas teurer wird es in Österreich. Hier liegt die Untergrenze bei rund 60 bis 80 Euro. Weil man braucht eine Box mit eingebautem Decoder für die österreichischen Fernsehprogramme oder eine Box mit CI+-Schnittstelle, in die das ORF-Modul zu schieben ist. Es gibt auch Modelle mit einem Kartenschlitz, in die nur die ORF-Smartcard gesteckt werden braucht. Auch hier ist es vonnöten, dass sich die Box auf die ORF-Verschlüsselung versteht.

Welche HD-Box brauche ich?

Das kommt ganz darauf an, was man haben möchte. Simple HD-Boxen, die nur für den Empfang freier Programme ausgelegt sind, gibt es bereits für kleines Geld. Will man auch die deutschen Privatsender in HD gucken, braucht es eine für HD+ geeignete Box. Die gibt es ab rund 80 bis 90 Euro. Wobei das HD+-Abo separat zu bezahlen ist.

Wie viel kostet HD?

Wie wir erfahren haben, scheint es nicht im Bewusstsein aller Sat-Zuseher zu sein, dass die HD-Programme von ARD und ZDF genauso frei empfangbar sind, wie deren SD-Kanäle. Es entstehen somit keine Zusatzkosten und man benötigt auch kein Abo. HD gehört somit zum Leistungsspektrum der öffentlich-rechtlichen Sender dazu, das mit dem Rundfunkbeitrag abgegolten ist.

Wie erkenne ich, ob meine Box HD-tauglich ist?

Viele HD-Receiver tragen entweder vorne oder zumindest auf dem Typenschild den Schriftzug „HD“. Das absolut untrügliche Indiz für eine HD- oder gar UHD-Box, ist derHDMI-Ausgang an der Rückseite des Receivers.

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23 Kommentare im Forum
  1. Für Österreich wäre auch die hybride "STRONG SRT-4150 simpliONE Box Satelliten-Receiver und Android Streaming-Box" erwähnenswert die die ORF Grundverschlüsselung "ORF Digital direkt" integriert hat und gleichzeitig das Online Angebot des ORF sowie anderer Anbieter ermöglicht , dabei auch Zugang zu online Aufnahme Speicher bietet .
  2. @DF-Newsteam : die Bildunterschrift ganz oben im Artikel ist falsch. Die Aussage Auf die HDMI-Buchse kommt es an (siehe Kreise). Besitzt der Receiver eine solche, kann er HD empfangen und ist für die Zukunft gerüstet stimmt nicht. Es gab späte SD-Receiver, die zwecks besserer Übertragung der ohnehin digitalen Daten zum Fernseher einen HDMI-Ausgang hatten, aber nur SD empfangen konnten. Ein Beispiel aus der LaSAT/Bemondis-Familie: der WISI OR 18 HDMI. Da steht das "HDMI" sogar im Produktnamen, aber HD kann das Gerät nicht. WISI OR 18 BEDIENUNGSANLEITUNG Pdf-Herunterladen Die Kiste macht sogar Upscaling bis 1080i, aber sie decodiert eingangsseitig nur SD. Die Bildunterschrift könnte also höchstens lauten: Die HDMI-Buchse ist leider kein zweifelsfreies Indiz für eine HDTV-Tauglichkeit des Gerätes.
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