Bei aktuellen Nachrichtenlagen spielt für deutsche Medienhäuser das Internet als Ausspielweg eine immer wichtigere Rolle. Das zeigt sich am Trend Live-Formate.
Die Mediengruppe RTL Deutschland testet verstärkt Live-Formate im Internet zu Nachrichten. Neben der Nachrichtensender-Webseite ntv.de werden zudem bei rtl.de „bereits seit geraumer Zeit“ User auch über eigens produzierte Livestreams bei nachrichtlich relevanten Ereignissen informiert, wie ein Sprecher der Mediengruppe auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Damit will das TV-Unternehmen noch besser, zu jeder Zeit und zusätzlich zu den bekannten nachrichtlichen Angeboten Journalismus auf allen relevanten Kanälen bieten. Auch auf den eigenen Facebook-Seiten werden solche Live-Formate gezeigt.
Als Beispiele zählte die zu Bertelsmann gehörende Mediengruppe mit Hauptsitz in Köln Live-Formate zur Corona-Lage, zur Amokfahrt in Trier und zum Tod von Starfriseur Udo Walz auf. Darüber hinaus werden auch eigene TV-Sendungen mit Live-Formaten flankiert, etwa die Tanz-Show „Let’s Dance“.
Auf Ebene der unabhängigen Landesmedienanstalten als Aufsichtsorgan des privaten Rundfunks wird eine Lizenz für ein RTL-Livestream-Angebot geprüft. Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich teilte unlängst als Zwischenschritt mit, dass einer Zulassung des Angebots mit Blick auf eine ausgewogene Meinungsvielfalt im hiesigen privaten Rundfunkmarkt nichts entgegenstehe.
Der Trend Live-Formate im Netz zu Nachrichten ist in Deutschland auch bei anderen Medienhäusern verstärkt zu beobachten. Der Medienkonzern Axel Springer etwa investiert schon länger in eine Live-Video-Strategie bei seiner stärksten journalistischen Marke „Bild“ und nimmt dafür Millionenbeträge in die Hand. Anfang des Monats machte das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin bekannt, dass 70 weitere Mitarbeiter dafür eingestellt werden sollen.
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