Raumfahrt aktuell: Eutelsat verkauft Infrastruktur, „Juice“ mit Mond-Vorbeiflug

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Renderbild der Raumsonde "Juice" auf ihrem Vorbeiflug an der Erde
Bild: ESA

Eutelsat hat per Pressemeldung angekündigt, seine Bodeninfrastruktur zu verkaufen. Die „Juice“-Raumsonde der ESA versucht heute ein riskantes Vorbeiflug-Manöver am Mond und wird dabei Fotos schießen.

Das französische Unternehmen Eutelsat gab bereits am 9. August bekannt, dass man in Verhandlungen eingetreten sei um seine „passive ground infrastructure assets“ zu verkaufen. Darunter fallen nach Angaben des Unternehmens Grundstücke, Gebäude, unterstützende Infrastruktur, Antennen und Schaltverbindungen „für das kombinierte Portfolio von Teleports und SNPs“. Diese Objekte würden aus dem Unternehmen ausgegliedert werden um ein neues Unternehmen zu gründen, das dann eigenständig sei. An dem neuen Unternehmen würde eine Investitionsgruppe für Risiko- und Beteiligungskapital namens EQT Partners AB mit Sitz in Stockholm mit 80 Prozent des Kapitals beteiligt sein. Die übrigen 20 Prozent sollen in Besitz der Eutelsat Gruppe verbleiben. Das neue Unternehmen würde dann der entsprechenden Pressemeldung von Eutelsat folgend seine Dienstleistungen (wie Instandhaltung, Betrieb und Serviceleistungen) an Eutelsat selbst verkaufen. Der Wert der neuen Unternehmung wird mit 790 Millionen Euro angegeben. Der Plan bedarf noch der Bestätigung beziehungsweise der Erlaubnis der entsprechenden Sicherheits- und Aufsichtbehörden.

Raumsonde „Juice“ fliegt heute am Mond vorbei

Heute wird, wenn der Plan der ESA aufgeht, die Raumsonde „Juice“ (das steht für „Jupiter Icy Moons Explorer“ und beschreibt ihre Mission recht gut) ihren ersten Vorbeiflug an Mond und Erde absolvieren. Diesem Manöver werden hoffentlich ein Vorbeiflug an der Venus im nächsten Jahr, ein Vorbeiflug an der Erde im September 2026 und ein weiterer Vorbeiflug an der Erde im Januar 2029 folgen. Diese Manöver, die diverse „first-ever“ erreichen sollen, dienen dazu, die Sonde zu beschleunigen, damit sie möglichst treibstoffarm ihr Ziel, den Jupiter und seine Monde, erreichen kann. Dabei ist das heute vorgesehene Manöver sogar ein Bremsmanöver, um Juice auf den richtigen Kurs zu bringen. Die ESA wird um 23.30 Uhr (CEST) einen 30-minütigen Livestream aus Darmstadt starten, um Bilder, die Juice vom Mond schießen soll, zu zeigen. Die Raumsonde soll sich bei dem heutigen Manöver dem Mond bis auf 750 Kilometer nähern.

Der Weg der Raumsonde „Juice“ zum Jupiter und die Vorbeiflugmanöver. Bild: ESA

Übrigens: nach dem erfolgreichen Start der „Ariane 6“-Rakete (DIGITAL FERNSEHEN berichtete zum Start) bietet die ESA die Möglichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Basis des Ganzen ist ein „Ariane 6“-Modell aus Papier, dem man „additional creative flair“ hinzufügen kann und soll. Zu gewinnen gibt es eine exklusive „Ariane 6“-Jacke und ein Merchandise-Paket als Hauptgewinn sowie weitere neun Merchandise-Pakete. Teilnahmebedingung und die pdf zum Ausdrucken als Basis für Entwürfe finden sich auf einer speziellen Website der Weltraumagentur.

13 Kommentare im Forum
  1. Tja, Satellitendirektübertragungen sind kein Zukunftsmarkt. Und bei Satelliteninternet ist Starlink uneinholbar. Also besser solange verkaufen, wie das Zeug noch etwas wert ist.
  2. ... was Eutelsat da macht ist klassisches Outsourcing, was gerne gemacht wird, um z.B. Steuern zu sparen. Starlink Internet ist Shared Medium und Privatkunden haben dabei die niedrigste Priorität. Im Starlink-Privatkundentarif für 50 € gibt es 25 - 100 Mbit/s im Download und 5-10Mbit/s im Upload. Das gibt es via DSL, Kabel und Glasfaser günstiger ...
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