Die 18-Uhr-Soap läuft nur noch kommende Woche linear. Mit um die 300.000 Fans war das Programm nicht stark genug. Wir sagen, warum.
Sat.1 dreht nochmal an seinem Daytime-Programm. Eigentlich war geplant, dass der Sender schon kommende Woche neue Folgen von „Auf Streife“ (15 Uhr) und „Lenßen hilft“ (16 Uhr) ins Programm nimmt. Seit wenigen Stunden ist jedoch klar, dass beide Neustarts sieben Tage länger auf sich warten lassen. Seit Sonntagvormittag steht auch fest, warum das so ist. Der Sender dreht das Rad in etwas größerem Maße, denn man trennt sich vorzeitig von der linear glücklosen Daily „Für alle Fälle Familie“, die vor rund einem Monat auf dem 18-Uhr-Slot startete.
Dort holte sie linear nur um die 300.000 Zuschauer, bei den Jüngeren lagen die gemessenen Quoten nicht selten unter der Marke von zwei Prozent. Die Tatsache, dass die Produktion von Bavaria Fiction bei Joyn regelmäßig unter die Top10 kam, half offenbar ist. Sat.1 wird die letzte Folge der Serie, die die Geschichte einer Familienanwältin an der Mosel erzählt, kommenden Freitag zeigen.
Aus von „Für alle Fälle Familie“: So baut Sat.1 sein Programm um
Ab dem 18. November wird um 18 Uhr „Lenßen hilft“ laufen – das Programm war zuvor für 16 Uhr geplant gewesen. Deutschlands bekanntester Anwalt Ingo Lenßen soll in der neuen Scripted-Reality-Serie an der Seite seiner Mandanten für mehr Gerechtigkeit stehen, betont Sat.1. Um 19 Uhr bleibt es bei der erfolgreichen Daily „Die Spreewaldklinik“, um 17 Uhr verbleibt „Notruf“ im Programm. „Auf Streife – Die neuen Fälle“ läuft erstmals am 18. November um 15 Uhr, um 16 Uhr bleiben Wiederholungen von „Lebensretter hautnah“ im Programm.
„Für alle Fälle Familie“ wirkte indes seit Folge eins an wenig stimmig. Den Geschichten fehlte die Fallhöhe, rund die Hälfte einer jeden Episode spielte sich im Gerichtssaal ab, wo verschiedene Familiengerichtsfälle behandelt wurden. Deutlich weniger präsent als bei anderen Sat.1-Dailys war die zentrale Liebesgeschichte. Womöglich stolperte die Produktion von Bavaria Fiction daran, dass sie zu wenig dramatisch war. Generell am Plan, auch um 18 Uhr eine Soap zu zeigen, wird Sat.1 vermutlich festhalten.
Senderchef Marc Rasmus sagt: „,Für alle Fälle Familie‘ hat um 18:00 Uhr in Sat.1 ihr Publikum nicht wie erhofft gefunden. Alle Fans können die Serie weiter auf unserem Superstreamer Joyn verfolgen. Ich möchte mich beim Produktionsteam und beim gesamten Cast bedanken. Wer die Serie schaut, sieht, dass sie mit Herzblut gemacht wurde.“
Schon seit Wochen produziert die Saxonia mit „Frieda – Mit Feuer und Flamme“ eine weitere Daily-Soap, die eigentlich im Spätwinter, also nach Abschluss von „Für alle Fälle Familie“, starten sollte. Für Sat.1 bleibt nur zu hoffen, dass die Kernfehler, die „Für alle Fälle Familie“ zum Scheitern gebracht haben, sich bei der Feuerwehr-Serie nicht wiederholen. Für Fans der Moselgeschichten gilt: Weiterhin soll Joyn die Folgen veröffentlichen. Der Streamer stellte immer freitags fünf Stück zur Verfügung. Es ist davon auszugehen, dass alle 80 bestellten Episoden auch wirklich produziert werden. Die Dreharbeiten begannen vor rund vier Monaten, noch im Lauf des Novembers war der geplante Drehschluss.
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