ProSiebenSat.1: Weitere Stellenstreichungen und Übernahme?

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ProSiebenSat.1 Gebäude; © ProSiebenSat.1
© ProSiebenSat.1

Unruhige Zeiten beim Medienkonzern. Was passiert in den kommenden sechs Monaten bei ProSiebenSat.1?

Ein Bericht des „Manager Magazins“ lässt aufhorchen: Demnach stehen bei ProSiebenSat.1 die nächsten Stellenstreichungen an. Der Konzern beschäftigt aktuell rund 4000 Personen, „grob 500“, also über 10 Prozent, sollen nun wegfallen. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat seien bereits durch, heißt es. Aus Unterföhring kommen weder eine Bestätigung noch ein hartes Dementi, stattdessen wird auf die laufende Transformation verwiesen. Erst 2023 hatte ProSiebenSat.1 rund 400 Stellen eingespart.

Und auch abseits davon stehen dem Konzern unruhige Monate an. Schon klar ist, dass Aufsichtsratschef Andreas Wiele im Mai bei der neuen Hauptversammlung nicht mehr kandidieren werde. Ihm fehlt die Rückendeckung von Berlusconi-Unternehmen MFE und des Unternehmens PPF aus Tschechien. MFE hält inzwischen 29,9 Prozent der Anteile an ProSiebenSat.1 – würde man weiter zukaufen, müssten die Italiener ein offizielles Übernahmeangebot machen. Und genau das wird in Branchenkreisen noch im ersten Halbjahr 2025 erwartet. Das entsprechende Geld sollen die Italiener schon besorgt haben.

Wie geht es mit Flaconi und Verivox weiter?

Nun heißt es, MFE wolle noch die Bundestagswahl und eine Bilanz-Vorlage abwarten. MFE wünscht sich, dass sich ProSiebenSat.1 wieder ausschließlich auf sein TV-Geschäft konzentriert. Firmen wie Verivox oder Flaconi sollen sofort abgestoßen werden. Auch die derzeitige ProSiebenSat.1-Führung, die damit auch vor ungewisser Zukunft steht, will die Unternehmen abstoßen – aber eben zu einem guten Preis. Und das beißt sich mit der Forderung, sehr schnell unterwegs zu sein. MFE schwebt vor, aus ProSiebenSat.1 einen europäischen Medienkonzern zu formen, der es mit Netflix und Co. aufnehmen kann. In Unterföhring auch Zweifel, ob es in Europa wirklich Synergien gibt, die man sinnvoll nutzen kann.

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  • ProSiebenSat1-Gebaeude-3: © ProSiebenSat.1
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