Die Premier League wird, wenn sie fortgesetzt wird, von einer jahrzehntelangen Tradition abkehren. Unter Umständen könnte das mehr Live-Spiele für Sky bedeuten. Oder grätscht ein anderer Anbieter dazwischen?
Die Premier League darf die sogenannte „Blackout Rule“ fallen lassen. Seit vielen Jahrzehnten besagt diese Regel, dass die Samstagnachmittagsspiele, um 15 Uhr (MEZ: 16 Uhr), nicht live im TV gezeigt werden dürfen. Die UEFA gab den Plänen der Engländer nun ihren Segen, wie hierzulande zuerst Sport1 berichtete. Der Fußballverband FA, der die endgültige Entscheidungsgewalt in seinen Händen hat, zeigte sich bereits im Vorhinein der Aufhebung der „Blackout Rule“ gegenüber aufgeschlossen.
In Deutschland überträgt Sky die Spiele der Premier League live. Zu dem Paket des Pay-TV-Anbieters gehört bereits ein Spiel zu ebendieser Anstoßzeit am Samstagnachmittag, weil die besagte Regel für Auslandsübertragungen nicht greift. Sie ist einst in den 60er Jahren ins Leben gerufen worden, damit aufgrund der damals aufkommenden Live-Berichterstattungen im Fernsehen womöglich nicht weniger Menschen in die englischen Stadien strömen.
Über 50 Jahre Tradition der Unterstützung von Stadionbesuchen
Nach über einem halben Jahrhundert wird diese Maßnahme aufgrund der Corona-Krise und den nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu erwartenden Geisterspielen wohl aufgehoben. Dadurch würden bei noch neun ausstehenden Spieltag und unter Berücksichtigung, dass in England, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, an den letzten drei Wochenenden alle Begegnungen gleichzeitig stattfinden, immerhin 30 Partien auf den TV-Markt kommen, die vorher nicht gezeigt werden konnten.
In England halten BT Sport und Sky die Übertragungsrechte an den bisher insgesamt 200 möglichen Live-Spielen. Ob die nun in England anstehende Schwemme von zusätzlichen Möglichkeiten, live von den betreffenden Premier League zu berichten, auch ins Ausland schwappen wird, bleibt jedoch noch abzuwarten.
Wenn ja, reiben sich Sky und DAZN wohl schon die Hände.
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