Philips Next Gen Ambilight: Das kann die neue Technik

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Philips Ambilight Aurora
Bild: Philips

Ambilight gilt noch immer als eines der wichtigsten Kaufargumente für einen Philips-Fernseher und dank der Next-Gen-Weiterentwicklung will ­Philips diesen Trumpf bei neuen TVs wie dem OLED937 noch stärker ausspielen.

Das nach hinten abstrahlenden Rundumlicht Ambilight lässt sich mittlerweile für alle Fernseher über Philips-Hue-Lightstrips nachrüsten. Doch neben der Anbringung der LED-Lichtschläuche kann die notwendige HDMI-Box das Nutzererlebnis einschränken. Wer Ambilight möglichst einfach und komfortabel umsetzen möchte, greift somit weiterhin zu einer integrierten Lösung wie im aktuellen Philips-TVs OLED937. Bei diesem Modell sind die rückseitig abstrahlenden LEDs an allen vier Seiten im Gehäuse eingelassen. An beiden Seiten links und rechts werden jeweils 9 LEDs angesteuert, an der Unterseite kommen 18 LED-Felder zum Einsatz und an der Oberseite ganze 28 LED-Felder mit jeweils drei LEDs. Damit ermöglicht der OLED937 einen umschließenden und weitläufigen Ambilight-Effekt. Die korrekte Aufstellung ist dabei Pflicht: Wer den Fernseher 10 bis 20 Zentimeter von der Wand entfernt aufstellt, erhält das beste Ambilight-Ergebnis. Deutlich näher an der Wand sind harmonische Übergänge zwischen einzelnen LED-Ambilight-Zonen kaum noch möglich und zu weit entfernt reicht die Leuchtstärke die nach hinten abstrahlenden LEDs nicht aus, um den Ambilight-Effekt mit Nachdruck abzubilden. Im Fernseher sind Bilder und Videos integriert, um den Ambilight-Effekt auszutesten und die Aufstellung gegebenenfalls anzupassen. 

Der Next-Gen-Ambilight-Effekt

Philips optimiert die rückseitige Lichtabstrahlung beim OLED937 nicht nur durch eine vierseitige Ambilight-Lösung, sondern durch die Next-Gen-Weiterentwicklung. Statt die rückseitigen LEDs in Gruppen anzusteuern, gestattet das neue System eine gezielte Ansteuerung der einzelnen LEDs. Die Ambilight-Einstellung mit der Bezeichnung „Halo-Typ“ macht es möglich, die feinere Ansteuerung zu aktivieren oder zur bisherigen Ambilight-Einstellung zu wechseln. Mit der neuen Ansteuerung werden besonders kleine Details im Bild präziser über das Ambilight wiedergegeben, wodurch sich beispielsweise Objektbewegungen im TV-Rücklicht deutlich besser nachvollziehen lassen. Ohne die neue Ansteuerung bildet der Fernseher eine Mischlichtkalkulation auf Basis mehrerer LED-Felder, was zu einer ungenaueren und matteren Farbwiedergabe über das Rücklicht führen kann. Mit dem Next-Gen-Ambilight erscheint die Wiedergabe lebhafter, satter und präziser zugleich, sodass es nur wenige Fälle geben dürfte, in denen die klassische Ambilight-­Ansteuerung Vorteile verspricht. 

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Philips Ambilight in der Praxis

In unserem Test bevorzugten wie stets die neue Ambilight-Ansteuerung bzw. den Ambilight Halo-Typ „feinste Details“. Im leuchtstärksten Ambilight-Modus „Lebhaft“ stieg Energieaufnahme um maximal ca. 20 Watt an. Dies setzte eine besonders leuchtstarke TV-Szene voraus, denn der Ambilight-Effekt richtet sich stets nach der Bilddarstellung. Statt einem Verbrauch von 280 Watt ohne Ambilight genehmigte sich der OLED937 in 65 Zoll mit Ambilight 300 Watt, wenn eine vollflächig bunte Bildszene dargestellt wurde. Wollen Sie den Ambilight-Effekt austesten, empfehlen wir Ihnen Philips-Ambilight-Videos wie „Afterglow“, „Lightwaves“, „Darklight“ und „Colorful Dance“, die allesamt über Youtube abrufbar sind. Die Neonlichter und meist stark gesättigten Farben harmonieren optimal mit dem Ambilight-Effekt. Kinofilme wie „Dune: Part I“ setzen hingegen auf deutlich zurückhaltendere Farben und schwarze Kinobalken sorgen für eine weitere Herausforderung bei der Ambilight-Ansteuerung. Im Intro des Films schwankte die Helligkeit des Ambilights etwas und die Farbsättigung entsprach nicht immer optimal dem Bildinhalt, sodass die dezente Farbe des Wüstensands über das Ambilight etwas grell erschien. Empfehlenswerte ­Ambilight-Voreinstellungen sind hierbei „Standard“ oder „Natürlich“. Während „Standard“ für eine durchgängige Grundaufhellung sorgt, dimmen die rückseitigen LEDs im Modus „Natürlich“ sehr stark herunter, wenn dunkle Bildinhalte dargestellt werden. Möchten Sie den Ambilight-Effekt hinsichtlich Kontrast und Farbsättigung bestmöglich ausnutzen, ist die „Natürlich“-Voreinstellung das Mittel der Wahl.

Philips Ambilight Aurora aus der Nahansicht
Bild: Philips

Der Modus „Lebhaft“ eignet sich durch eine starke Anhebung der Helligkeit und Sättigung ausschließlich für helle Räume, in denen der Ambilight-Modus „Standard“ durch einfallendes Restlicht kein überzeugendes Ergebnis vermittelt. Eine Warnung müssen wir lediglich beim Ambilight-Modus „Spiel“ aussprechen: Hier erfolgen die LED-Ansteuerung und damit Lichtwechsel so abrupt, dass störende Flackereffekte entstehen und der Ambilight-Effekt schlichtweg zu anstrengend erscheint. Unsere Empfehlung an Gamer: in den Einstellungen „Standard“ oder „Natürlich“ erfolgt die Lichtansteuerung deutlich angenehmer und wer in besonders hellen Räumen zockt, der dürfte mit der „Lebhaft“-Voreinstellung glücklich werden. Die minimale Verzögerung der Ambilight-Ansteuerung im Vergleich zum Modus „Spiel“ verhindert, dass Kameraschwenks in Spielen irritierende Stroboskop-Effekte nach sich ziehen. Da sich das Ambilight stets nach dem Bildinhalt richtet, solange der „Video folgen“-Modus aktiviert ist, beeinflussen die Bildeinstellungen die Intensität des Ambilights. Mit HDR-Quellen kann es von Vorteil sein, die neue Philips-Tonemapping-Funktion hinzuzuschalten, um zu dunkle HDR-Bilder zu vermeiden. Einstellungen wie HDR Perfect, HDR Tonemapping, Gamma und Videokontrast nehmen allesamt Einfluss auf die Wiedergabe des Ambilights. Verwunderlich ist dagegen, dass sich über die OLED-Kontrast-Einstellung und Lichtverstärkung die Bildhelligkeit zwar deutlich verändert, das Ambilight aber keinen Helligkeitswechsel vollzieht. 

Noch immer ein Kaufgrund

Philips bzw. TP Vision ist nach wie vor der einzige TV-Hersteller, der Fernseher mit integriertem Ambilight-Effekt anbietet und dank der Next-Gen-Weiterentwicklung wird das Rundumlicht mit dem OLED937 noch eindrucksvoller zur Schau gestellt. Mittels optionaler Philips-Hue-LED-Lampen-Erweiterungen und beleuchteter Philips Fidelio-Lautsprecher sind der Fantasie im Wohnzimmer kaum Grenzen gesetzt. Auch fast zwei Jahrzehnte nach der Ambilight-Premiere hat das dynamische Rücklicht nichts an Faszination eingebüßt: Ambilight macht das Bilderlebnis mit dem OLED937 erst so richtig rund. 

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Text: Christian Trozinski; Redaktion: Richard W. Schaber

Bildquelle:

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