Ergänzend zum aktuellen Bravia-TV-Lineup bringt Sony mit dem Bravia Projektor 9 und Bravia Projektor 8 zwei neue HDMI-2.1-Beamer in schwarzer und weißer Ausführung auf den Markt, die auf dem leistungsstarken XR-Prozessor aufbauen.
Der Grundaufbau der neuen Bravia-Projektoren entspricht dem XW7000-Modell: Die drei SXRD-Panels in 0,61-Zoll mit nativer UHD-Auflösung, das Objektiv (13 Elemente, 70-mm-asphärische Linse), das Gehäuse (BxHxT: 46x21x51,7 cm) und selbst das Gesamtgewicht (14 kg) fallen deckungsgleich zum bereits erhältlichen XW7000 aus.
Die Aufstellung der Bravia-Projektoren sollte dem Projektionsabstand der 1,35- bis 2,84-fachen Bildbreite entsprechen. Praktisch fällt erneut die motorisierte Objektivansteuerung aus: Der mechanische Lens-Shift-Abgleich erlaubt eine vertikale Bildverschiebung um +/- 85% und eine horizontale Anpassung von +/- 36%. Mit den neuen Bravia-Projektoren gestattet Sony mehr Speicherbänke für individuelle Konfigurationen.
Unterschiede zwischen den Bravia-Beamern ergeben sich bei der Helligkeit. Die Laserlichtquelle des VPL-XW6100ES erreicht 2700 Lumen, während die leistungsstärkere Variante des VPL-XW8100ES 3400 Lumen ermöglicht. Damit sind bei einer 120-Zoll-Leinwand punktuell knapp 330 Nits umsetzbar. Selbst bei einer 150-Zoll-Leinwand werden immer noch 210 Nits erreicht, was der Vollflächenhelligkeit typischer OLED-TVs entspricht.
Bravia-XR-Prozessor für Projektoren
Der größte Fortschritt der neuen Bravia-Projektoren befindet sich gut versteckt im Inneren: Der neue Bravia-XR-Prozessor ermöglicht eine noch bessere Bildverarbeitung und verspricht Vorteile beim Upscaling und HDR-Tonemapping.
Dank einer dynamischen Tonemapping-Anpassung sollen Detailverluste in hellen HDR-Bildbereichen vermieden werden. Die Frame-by-Frame-Analyse sorgt zusätzlich für eine Optimierung zu dunkler Bildbereiche.
Die dynamische Tonemapping-Option für HDR10-Quellen ist in 3 Einstellungen verfügbar. Zusätzlich sind sämtliche Gamma-Abstimmungen nun auch mit HDR-Signalen abrufbar, was die Bildabstimmung in hellen und dunklen Räumen noch flexibler gestaltet. Ein Dolby-Vision-Support wird allerdings nicht geboten.
Mittels Deep-Black-Funktion wird der Laserlichtoutput dynamisch je nach Bildszene verringert und zugleich steuert eine digitale Kontrastanpassung einer zu starken Bildabdunklung entgegen (vergleichbar zu Edge-LED-Global-Dimming bei LED-LCD-TVs). Im Idealfall steigert die Deep-Black-Funktion nicht nur den Kontrast, sondern reduziert die Energieaufnahme der Bravia-Projektoren. Die Effektivität ist allerdings stark vom jeweiligen Bildinhalt abhängig.
4K auch in 48 und 120 FPS, aber kein 3D
Bisherige Sony-High-End-Projektoren gestatteten eine 3D-Wiedergabe mit 3D-Blu-ray-Discs und 3D-Shutter-Brillen. Dieser 3D-Support findet nun ein Ende: Die neuen Bravia-Beamer sind nicht zum 3D-Standard kompatibel.
Dafür setzt Sony auf eine ungewöhnliche Neuerung: Neben einem klassischen 24p-Support unterstützen die neuen Bravia Projektoren auch 4K48fps-Signale. Mangels aktueller Inhalte in diesem Format stellt sich die Frage, ob Sony hier langfristig eine Veröffentlichung von HFR-Filmen über die hauseigene Streaming-Plattform Sony Pictures Core plant.
Gaming-Fans kommen bei den neuen Bravia-Projektoren ebenfalls auf ihre Kosten. Die HDMI-2.1-Schnittstellen erlauben eine 4K 120 FPS Signalzuspielung und dank ALLM wird der reaktionsschnelle Spielmodus automatisch aktiviert. Leider unterstützen die neuen Bravia-Projektoren kein VRR.
Die Eingabeverzögerung erreicht im Spielmodus bereits mit 60-Hz-Quellen gute 21 Millisekunden. Mit einer 120-Hz-Signalzuspielung sinkt dieser Wert auf 12 ms. Das Vorgängermodell XW7000ES kann mit ähnlich guten Werten punkten, gestattet aufgrund der HDMI-2.0-Bandbreite aber nur eine 1080p-Auflösung bei 120-Hz-Signalen.
Während der bisherige XW7000ES durch die neuen Bravia Projektoren 9 (XW8100ES) und 8 (XW6100ES) ersetzt wird, werden die weiteren Sony-Beamer XW5000ES und der Beamer-Koloss GTZ380 unverändert fortgeführt.
Mit 16000 Euro für den Bravia 8 Projektor und 26000 Euro für den Bravia 9 Projektor visiert Sony den High-End-Heimkinomarkt an. Alternativ sind das Auslaufmodell XW7000 (3200 Lumen) für aktuell 10000 Euro und das 4K-Einstiegsmodell XW5000ES (2000 Lumen) für ca. 4800 Euro erhältlich.