Streaming-Anbieter Netflix will seine Preise erneut erhöhen. Bereits 2020 wurden alle Tarife von Basis bis Netflix Premium teurer – nun sollen die Abo-Kosten auch 2022 noch weiter steigen.
Das Netflix-Abo gehört im Vergleich zur Konkurrenz am Streaming-Markt bereits zu den teuersten Mitgliedschaften – es sei denn man gibt sich mit magerer SD-Auflösung zufrieden und wählt das Basis-Paket für rund 8 Euro. Doch auch dieses Sparpaket könnte hier schon im laufenden Jahr 2022 weiter im Preis steigen.
Für wen wird Netflix teurer?
Den Anfang macht Netflix am US-Heimatmarkt und im benachbarten Kanada: Dort sollen zuerst für Neukunden die monatlichen Abonnement-Gebühren für das günstigste Paket („Basis“) von rund 9 auf 10 US-Dollar steigen. Der HD-kompatible „Standard“-Tarif klettert indes von rund 14 Euro auf 15,50 Euro für neuabgeschlossene Mitgliedschaften. Um UHD-Inhalte streamen zu können, müssen Neukunden ab der Preiserhöhung sogar 19,99 Dollar berappen – nur einen symbolischen Cent vor der 20-Dollar-Schallmauer. Für Bestandskunden mit laufendem Abonnement werden die Preiserhöhungen indes auch kommen, allerdings später.
Kostet Netflix Premium bald 20 Euro?
Ob die für 2022 angesetzte Preiserhöhung für alle Abo-Modelle noch im laufenden Jahr auch auf deutsche Kunden zukommt, ist indes bislang nicht geklärt. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Streaming-Anbieter seine Strategie nach dem US-Heimatmarkt auch auf weitere Territorien ausweiten wird. Dass der Premium-Tarif dann hier in Deutschland mit der nächsten Preiserhöhung rund 20 Euro kosten dürfte, ist quasi anzunehmen.
Kann es doch noch anders kommen?
Netflix kämpft um seine Vorherrschaft auf dem Streaming-Markt – dort siedeln sich schließlich in den vergangenen Jahren immer mehr große Anbieter aus der Entertainment- und Tech-Branche an. Jedes Jahr kommen neue Angebote hinzu, das Lizenz-Portofolio des Streaming-Riesen schrumpft, und dennoch wird der SVoD-Pionier Netflix teurer, erhöht die Preise seit Jahren sukzessiv. Schließlich ist für Netflix im Gegensatz zu Apple, Amazon und andere Anbieter die Querfinanzierung seiner kostspieligen Eigenproduktionen und Lizenzeinkäufe nicht möglich – das Unternehmen muss also mit seinen Abonnements wirklich Geld verdienen.
Ein unwahrscheinlich Alternativ-Szenario zu den eigentlich sicheren Preiserhöhungen auch auf dem europäischen Markt wäre allerhöchstens eine Kündigungswelle am US-Markt. Sollte sich angesichts der neuerlich angekündigten Preiserhöhungen also plötzlich eine nennenswerte Menge an Kunden gegen das teurere Abonnement entscheiden, bleibt abzuwarten, ob Netflix auch hier teurer wird.
- Wenn man vom Teufel spricht: Erst kürzlich besprach DIGITAL FERNSEHEN die Kündigung von Netflix-Accounts (auch aus Kostengründen) – und prompt kündigt der Streaming-Anbieter die nächste Preiserhöhung an.
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- Netflix-Tablet-3: © Netflix