Der Streamingdienst legte neue Quartalszahlen vor. Während es gute Nachrichten für das Unternehmen gibt, sind auch schlechte für Kundinnen und Kunden vorhanden.
Netflix wird in Kürze in zahlreichen Ländern abermals an der Preisschraube drehen. Der Streamingdienst hat das bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen bestätigt. Man werde darum bitten, „etwas mehr zu zahlen“, damit man das Geld dann in Programme reinvestieren könne, formulierte es der Streamer geschickt. Betroffen sind vorerst die Preismodelle in den USA, Kanada, Mexiko und Portugal. Die Vergangenheit hat gelehrt, dass sich solche Preisanhebungen letztlich aber weit verbreitet zeigen – es dürfte somit also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Kunden in der DACH-Region tiefer in die Tasche greifen müssen.
Laut „Wall Street Journal“ wird das günstigste Paket in den USA, in dem die Nutzenden auch recht viel Werbung sehen, nicht mehr 6,99 US-Dollar kosten, sondern 7,99. Beim Standardpaket legt Netflix gleich 2,5 Dollar drauf. Hier soll der Preis von bis jetzt 15,49 auf 17,99 US-Dollar steigen. Das teuerste Paket soll künftig mit 24,99 US-Dollar zu Buche schlagen – eine Steigerung von zwei Dollar. Am deutlichsten wird also der Standard-Tarif angehoben – eine Mutmaßung ist, dass dieser besonders weit verbreitet ist.
Die Preiserhöhung kommt strategisch gelegen. Netflix hat gerade einen Lauf und der hat auch mit der Mega-Serie „Squid Game“ zu tun. Kurz nach Weihnachten wurden neue Folgen veröffentlicht, die finale Staffel soll noch in diesem Jahr folgen. Die zweite „Squid Game“-Staffel soll derzeit auf dem Weg sein, das meistgesehene Netflix-Original ever zu werden. Stark performt habe auch der Film „Carry-On“ (Platz in den Allzeit-Film-Top-10) und der Kampf zwischen Tyson und Paul war – trotz massiver Streamingprobleme – das meistgestreamte Sportevent aller Zeiten. Zufrieden äußerte sich Netflix auch mit den Streamingzahlen der NFL-Christmas-Games.
Im Weihnachtsquartal hat Netflix mehr neue Abonnenten gewonnen als von Experten gedacht: 18,9 Millionen kamen hinzu – zugleich ein neuer Rekord. Aus Europa und Afrika stammen rund fünf Millionen neue Kundinnen und Kunden. Somit zählt Netflix nun etwas mehr als 300 Abonnentinnen und Abonnenten. Der Umsatz im Berichtszeitraum lag bei 10,2 Milliarden US-Dollar, nach 8,8 Milliarden im gleichen Zeitraum 2023.
Netflix will mehr Geld mit Werbung verdienen
Ob sich dieses extreme Abo-Wachstum fortsetzen wird, will Netflix künftig für sich behalten. Schon vor geraumer Zeit hatte man angekündigt, hab Q1 2025 keine Kundenzahlen mehr preiszugeben. Diese seien, so die Begründung, letztlich nicht ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg. Ein Ziel für 2025 sei etwa, den über Werbung erzielten Umsatz, klar zu steigern.
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- Netflix Tyson Boxen: Netflix