
Die Animations-Reihe „Love, Death & Robots“ ist mit Staffel 3 zurück bei Netflix. Kurze Episoden, unterschiedliche Stile: Die Serie bleibt ihrem Konzept treu. Allerdings ist die dritte Staffel düsterer, grausamer – und wohl auch besser als die beiden zuvor.
Staffel 3 von „Love, Death & Robots“ ist da – und direkt auf einen Schlag bei Netflix zu sehen. Schließlich ist der komplette neue Durchlauf der eklektischen Animationsserie auch weniger lang als der neue Batman-Film mit Robert Pattinson. Aber ähnlich düster – und deutlich brutaler. Wer also nicht sehen möchte, wie Bären mit kybernetischen Kampfimplantaten ganze Spezialeinheiten von Rambo-Typen in Stücke reißen, sollte sich vielleicht einen anderen Programmpunkt aussuchen.

David Fincher mit Gast-Regie in Staffel 3 von „Love, Death & Robots“
Für Freunde abgründiger Dystopien und völlig überzogener Gewalt ist die dritte Staffel von „Love, Death & Robots“ allerdings ein Fest: „Sieben“-Regisseur David Fincher persönlich entführt das Publikum auf das Schiff ausgemergelter Hai-Jäger, die es mit einer menschenfressenden Riesenkrabbe zu tun bekommen. Letztere ist dabei nicht nur unfassbar hungrig, sondern auch hochintelligent und mit übernatürlichen Kräften ausgestattet.

Eine weitere bärenstarke Episode der Animationsserie spielt im Herzen einer insektoiden Alien-Brutstätte, in die sich menschliche Forscher zu weit vorwagen. Der clevere Twist hier: Die eierlegenden Außerirdischen sind einmal nicht wirklich die Bösen – sondern führen den Menschen die friedliche Assimilation unterschiedlichster Spezies in ihr Kollektiv vor. So wie die Borg aus „Star Trek“, nur deutlich harmonischer und ohne Akkuschrauber im Auge.
Eine Ode an H.P.Lovecraft

Weitere Highlights bestehen in einer Ode an den dämonischen Urzeit-Gott Cthulhu, dem Horror-Alien der ersten Stunde aus der Feder von SciFi-Legende H.P.Lovecraft, sowie einem genial geschnittenen Fiebertraum vom Goldrausch im tiefsten Wald: Es könnte fast Klaus Kinskis „Aguirre“ sein, nur sieht der Wald eher europäisch und der dem Wahnsinn verfallende Ritter eher lateinamerikanischer aus. Ein ebenfalls netter Denkanstoß – bevor alles in Strömen von Blut ersäuft.

Allgemein steht neben nicht nur unverblümter sondern völlig überzeichneter Gewalt das Thema Wahnsinn im Spotlight der Kreativen, die sich für die einzelnen Episoden von „Love, Death & Robots“ verantwortlich zeichnen. Dabei variiert die Serie auch behände zwischen dem Wahnsinn des einzelnen, dem der gesamten Gesellschaft, dessen Folgen – oder schlicht dem vom bloßen Anblick eines bösartigen Aliengottes induzierten augenentfernenden Wahnsinn.
Keine Love, viel Death, ein paar Robots

Staffel 3 von „Love, Death & Robots“ kommt mal wieder ihrem Namen nicht vollständig Rechnung tragend quasi ohne Liebesgeschichten aus. Roboter gibt es in den neun neuen Folgen jedoch ein paar – und vor allem ganz, ganz, ganz viel Tod.
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