Koalitionsvertrag: Regierungspläne interessieren live vor allem im Zweiten

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Reichstag Bundestag Politik Parteien Demokratie; © Deutscher Bundestag/Axel Hartmann
© Deutscher Bundestag/Axel Hartmann

Abends waren Nachrichten-Sondersendungen auch durchaus gefragt.

Am Mittwochnachmittag ab fünf nach drei Jahren haben die Spitzen von Union und SPD den neuen Koalitionsvertrag vorgestellt. Zahlreiche Sender, auch alle Nachrichtensender, haben live übertragen. Das Erste und das ZDF haben ihr Programm geändert – „Sturm der Liebe“ und „Bares für Rares“ entfielen. Überraschend: Das ZDF hatte mit der Liveübertragung mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als Das Erste. Im Ersten kam eine Extra-Ausgabe der „Tagesschau“ nur auf rund 750.000 Zuschauerinnen und Zuschauer – gemessen wurden somit 9,6 Prozent Marktanteil bei allen. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es für das knapp 75 Minuten lange Programm gar nicht gut aus. Mehr als 1,7 Prozent Marktanteil waren nicht drin.

Deutlich stärker unterwegs war da das ZDF. 10,8 Prozent bei den Jüngeren sicherte sich das „heute live“-Programm, 1,37 Millionen Menschen ab drei Jahren schauten durchschnittlich zu. Insgesamt sicherte sich die rund einstündige Sendung 17,8 Prozent. Die Erklärung ist einfach: Das ZDF ist nachmittags mit „Bares für Rares“ und Co. einfach eine größere Anlaufstelle als Das Erste mit seinen Serien. Ab 14:15 Uhr kam etwa eine neue Küchenschlacht auf 1,28 Millionen Zuschauer (18,9%), im Ersten sicherte sich „Rote Rosen“ ab 14:10 Uhr 0,77 Millionen (11,4%).

Gute Reichweiten für die „Tagesschau“

Zurück aber zur Politik, die am Mittwoch auch in Sondersendungen am Abend Thema war. Ein „ZDF Spezial“ ab 19:30 Uhr erreichte im Schnitt 2,63 Millionen Menschen (12,5%). Die Hauptnachrichten des ZDF, „heute“ um 19 Uhr, hatten zuvor 3,43 Millionen Personen informiert. Hier lag die gemessene Quote bei 19 Prozent. 3,83 Millionen Personen (18,2%) informierten sich schließlich zur gewohnten Zeit im „heute-journal“.

Im Ersten erreichte die „Tagesschau“ um 20 Uhr tolle 22,3 Prozent Marktanteil gesamt. Die ARD-Traditionssendung erreichte allein im Ersten 5,14 Millionen Zusehende. 4,59 Millionen interessierten sich ab 20:15 Uhr noch für einen „Brennpunkt“. Hier lag die gemessene Quote bei 19,5 Prozent. Eine um 23:25 Uhr gestartete „Maischberger“-Ausgabe erreichte bis in die Nacht hinein noch 1,07 Millionen Zusehende und 13,1 Prozent. „Markus Lanz“, diesmal ab einige Minuten nach Mitternacht zu sehen, landete bei 10,2 Prozent Marktanteil insgesamt. 0,66 Millionen Menschen sahen zu.

Quelle: AGF Videoforschung; AGF SCOPE 1.10; 09.04.2025; Marktstandard: Bewegtbild; Auswertungstyp TV; produktbezogen

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1 Kommentare im Forum
  1. Merz hat gestern in einem Nachrichteninterview mit Worthülsen um sich geworfen. Fast zu allem, was er gesagt hat, würde vermutlich jeder zustimmend nicken. Was fehlte sind die konkreten Pläne zur Umsetzung. Wie soll der Wirtschaftsstandort Deutschland attraktiver gemacht werden? Was wird sich am Heizungsgesetz ändern, werden Mehrkosten rückwirkend erstattet? Wie wird die Regierung reagieren, wenn die europäischen Partnerländer die Flüchtlinge weiterhin durchleiten? ...
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