Beim Glasfaser-Internetausbau hat eine wichtige Behörde grünes Licht gegeben für ein Großprojekt mit Modellcharakter. Das Bundeskartellamt gebe das Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und des Oldenburger Regionalanbieters EWE frei, teilte die Behörde am Montag in Bonn mit.
Die Kooperation werde „zu deutlichen Verbesserungen auf den Telekommunikationsmärkten in der betroffenen Region und auch im ländlichen Raum führen“, erwartet Kartellamtschef Andreas Mundt. Bereits Anfang Dezember hatte er zu einem anderen Teil der Kooperation sein Einverständnis gegeben.
Der ehemalige Staatskonzern und der regionale Platzhirsch können den Ausbau der teuren Glasfaserleitungen nun gemeinsam angehen – bisher sind sie Wettbewerber. Hierbei müssen sie aber Auflagen des Kartellamts erfüllen, denen zufolge Wettbewerber ihre Leitungen nutzen dürfen und recht hohe Investitionen gestemmt werden müssen. Trotz der Zugeständnisse dürfte der Zusammenschluss Konkurrenten wie Vodafone unter Druck bringen.
Es geht um das Marktgebiet der EWE, also vor allem um Niedersachsen – hier ist es das Gebiet nördlich von Osnabrück bis vor die Tore Hamburgs. Der Zusammenschluss könnte aber eine Art Modellcharakter für andere Regionen sein, wenn dort Firmen ebenfalls beim teuren Glasfaser-Ausbau gemeinsame Sache machen wollen.
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