
In einem Interview mit DIGITAL FERNSEHEN spricht Joyn-CEO Frömsdorf über strategische Ziele, Vermarktungschancen und auch die Bedeutung der gerade so im Trend liegenden FAST-Channels.
In den zurückliegenden Wochen machte Joyn insbesondere auf sich aufmerksam, weil man Inhalte von ARD und ZDF einbettete – ein Vorgehen, das bei den Öffentlich-Rechtlichen auf wenig bis keine Gegenliebe stieß. Jene „Beta-Phase“ ist mittlerweile wieder Geschichte und dennoch sagte ProSiebenSat.1-Vorsitzender Bert Habets erst kürzlich in einem großen dpa-Interview, dass er froh sei, dass Joyn das gemacht habe, „weil es den Dialog intensiviert und uns in der Konkretisierung der Zusammenarbeit weiterbringt. Ich hoffe, dass wir zu einer guten und partnerschaftlichen Lösung kommen.“ Das Embedding von ARD und ZDF – für den selbst ernannten Superstreamer also weiterhin ein wichtiges Thema.
Ein wichtiges Thema ist Joyn ganz allgemein innerhalb des Medienkonzerns – ausgerufen wurde zuletzt die Maßgabe „Alles auf Joyn“ – und seitdem sich der Streamer etwas mehr in die Breite geöffnet hat, purzeln auch die Rekorde. In einem Interview mit DIGITAL FERNSEHEN spricht nun Joyn-CEO Katharina Frömsdorf: „Unser Superstreamer schreibt eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte und wächst bei der Watchtime und den monatlichen Video-Nutzer:innen jeden Monat dynamisch im zweistelligen Bereich.“
Nur wir als ProSiebenSat.1-Gruppe können dem Werbemarkt das Angebot aus den immer noch sehr starken TV- kombiniert mit den rasch wachsenden digitalen Reichweiten machen
Joyn-CEO Katharina Frömsdorf
Und dieses Wachstum sei vor allem auch für den Werbemarkt erfreulich. Sie sagt: „Nur wir als ProSiebenSat.1-Gruppe können dem Werbemarkt das Angebot aus den immer noch sehr starken TV- kombiniert mit den rasch wachsenden digitalen Reichweiten machen – insbesondere auf dem Connected-TV – nicht nur, aber vor allem auf Joyn.“ Regelmäßig lasse sich, sagt sie in dem Interview, 90 Prozent der Gesamtreichweite vermarkten „auch wenn das manche unserer Mitbewerber nur ungerne hören.“ Anders als RTL wählt Joyn ja einen anderen Ansatz. Während die meisten RTL+-Inhalte hinter einer Bezahlschranke zu finden sind, bietet Joyn Vieles ohne Kosten an, dafür aber eben mit Werbeunterbrechungen.
Joyn denkt an mehr hybride Formate
Für die Zukunft kündigt sie im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN mehr explizit hybride Formate an. „Plakativstes Beispiel dafür ist das große Reality-Schiff „Promi Big Brother“, das in Sat.1 zu den Höhepunkten des Jahres gehört und dessen 24/7-Livestream auf Joyn regelmäßig Nutzer-Rekorde erzielt. In drei bis fünf Jahren werden wir immer mehr dieser Programme mit linearem und digitalen Erzählstrang im Programm haben.“ Ziel sei es, so reichweitenstärkster privater Streaminganbieter zu werden. Und auch den schon vor einiger Zeit angekündigten weiteren Ausbau von FAST-Channels hat sie in dem Gespräch nochmals bestätigt: 30 weitere FAST-Channels sollen noch 2025 bei Joyn starten.
„Damit ergänzt Joyn unsere immer noch sehr großen linearen Reichweiten ideal im digitalen Bereich. Eine perfekte Symbiose, denn: Damit verdienen wir unsere Brötchen. Mit der größtmöglichen vermarktbaren Reichweite“, so Frömsdorf.
Das komplette Wortlauf-Interview mit Katharina Frömsdorf erscheint am Donnerstag um 18 Uhr auf digitalfernsehen.de.
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Bildquelle:
- Katharina Froemsdorf CEO Joyn 2: Joyn