
Umbau geht weiter: Während das bislang so wichtige Sport1.de bald verkauft werden könnte, kommt eine andere Plattform hinzu.
Mit erstaunlichem Tempo geht der Umbau der Sport1 GmbH weiter. Seit dem 50-Prozent-Einstieg des türkischen Konzerns Acunmedya, fokussiert in erster Linie auf Unterhaltungsprogramme, spielt Sport1 bei Sport1 eine immer weniger wichtige Rolle. Im Dezember sicherte man sich zwar neue Bundesliga-Rechte, die den Fortbestand des „Doppelpass“ sichern und auch die extrem starken Darts-Quoten im Dezember und Januar dürften den neuen Gesellschaftern gefallen haben – doch allein schon wegen des wegfallenden Zweite-Bundesliga-Topspiels wird der Sport weiter zurückgefahren. Innerhalb des Unternehmens gab es auch schon einen personellen Umbau.
Und der könnte weitergehen, denn nach wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, wird in Ismaning gerade darüber nachgedacht, sich von sport1.de zu trennen. Damit würde die Sport1 GmbH eines ihrer ganz wesentlichen Kernprodukte loslassen. Entschieden ist das noch nicht. Der neue Geschäftsführer Matthias Reichert erklärt dem Blatt, dass neben einem vollständigen Verkauf auch eine teilweise Veräußerung, eine Kooperation oder eine Beibehaltung des Status Quo möglich sei. Letzteres muss er öffentlich sagen, um in guter Position in Verhandlungen gehen zu können.
Sport1 baut neue Digital-Heimat für Unterhaltungsprogramme
An anderer Stelle wird sich Sport1 eine neue Plattform schaffen. Denn: Die eigenproduzierten Shows, aktuell etwa „MasterChef“ und „My Style Rocks“, lassen sich nicht on demand nutzen. Entsprechend entsteht gerade ein neuer Digitalauftritt – auch via App. Gestartet werden soll diese dann „in den nächsten Monaten“ – noch unter dem Namen Sport1? Auch das ist eher unwahrscheinlich. Schon vergangenen Herbst berichtete DIGITAL FERNSEHEN exklusiv, dass es sehr konkrete Überlegungen gibt, die neue inhaltliche Ausrichtung des Senders auch im Sendernamen abzubilden.
Genau diese sehr konkreten Überlegungen wurden jetzt bestätigt – eine Entscheidung über den Namen des Senders werde, so sagt es Reichert gegenüber der „SZ“ wohl in Richtung der zweiten Jahreshälfte fallen. Übrigens: Echte Erfolge hat Sport1 noch nicht eingefahren. „Exatlon“ ging immerhin mit einer sechsstelligen Zuschauerzahl zu Ende (und hielt ein kleines, aber feines Publikum allgemein sehr gut bei der Stange), aber „MasterChef“ und „My Style Rocks“ lösen aktuell keinen Run aus.
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