Grundigs letztes Überbleibsel GSS Grundig Systems ist insolvent. Die Arbeitsplätze sollen aber erhalten bleiben.
„Die Firma GSS Grundig Systems GmbH hat am 18. Oktober 2021 den Antrag auf vorläufige Insolvenz beim Amtsgericht Nürnberg gestellt. Dieser Schritt ist durch die pandemiebedingte Marktsituation, vorrangig bei der Rohstoff- und Komponentenbeschaffung, notwendig geworden“, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Die Hoffnung hat man aber noch nicht aufgegeben.
Diese Entscheidung soll den Fortbestand der GSS GmbH sichern. Durch profitables Wirtschaften im Zeitraum vor der Pandemie kann GSS die Form einer vorläufigen Insolvenz wählen. Die Website ist aber beispielsweise momentan nicht erreichbar.
Nach eigenen Angaben brachten außerordentliche Schwierigkeiten bei der Rohstoff- und Komponentenbeschaffung Grundig in einen Liquiditätsengpass. Insbesondere der globale Chipmangel sowie extrem gestiegene Beschaffungs- und Logistikkosten am Weltmarkt, trugen ihren Teil zu der Misere bei. Aus diesen Gründen könne der durchaus „erfreulich hohe Auftragsbestand hauptsächlich an Kopfstationen für Empfangsanlagen […] zum aktuellen Zeitpunkt nicht produziert und ausgeliefert und somit auch kein kostendeckender Ertrag erwirtschaftet werden. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist somit kalt gestellt.
Robert Kirschner, geschäftsführender Gesellschafter der GSS Grundig Systems GmbH, erklärt: „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich und bekräftigen deutlich, dass es nach einer kurzen Atempause, die uns die vorläufige Insolvenz verschafft, mit der GSS weitergehen wird. Wir nutzen die Zeit für eine grundlegende Restrukturierung – Ziel ist, die 25 Arbeitsplätze weitgehend erhalten zu können.“
GSS ist das letzte Überbleibsel des einstigen Grundig-Konzerns. Ende der Achtziger zählte die Belegschafft mehr als das Tausendfache. Bereits vor vier Jahren durchlief der Hersteller von Satelliten-Anlagen eine Insolvenz. Auch eine TV-Marke nutzt den Namen noch. Diese gehört aber zur türkischen Firma Beko.
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