„Die Ringe der Macht“ S2E5: Die letzte Chance für die Serie

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"Die Ringe der Macht" Staffel ", Númenor
©Amazon MGM Studios

In der aktuellen Episode lässt „Die Ringe der Macht“ endlich das Feuer auflodern. In der kommenden Folge auf die Bremse zu treten, wäre der Todesstoß für die Serie.

Heute wurde die fünfte Episode der zweiten Staffel von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ auf Amazon Prime Video veröffentlicht. Nachdem die vorherige vierte Episode sich einmal mehr als ein saftloser Lückenfüller offenbarte (eine Besprechung dazu gibt es hier bei DIGITAL FERNSEHEN), tut sich jetzt doch noch einmal Potential für eine spannende Entwicklung auf und das gleich an mehreren Fronten. Dieses Potential muss in der kommenden sechsten Episode unbedingt in einen donnernden Paukenschlag münden. Jegliches weitere Hinauszögern käme einem Todesstoß für das fragile, mehrfach enttäuschte Publikumsinteresse gleich.

Episode 5 bringt einen Hoffnungsschimmer

"Die Ringe der Macht", Staffel ", König Durin
©Amazon MGM Studios – Die Zwerge finden ein Licht am Ende des Tunnels. Ist es ein Segen oder der Weg in den Abgrund?

Um unnötige Spoiler zu vermeiden, sei zur Handlung der aktuellen fünften Episode nur so viel gesagt: Bei den Menschen des Inselkönigreiches Númenor sorgt ein Staatsstreich für unerwartet dramatische Wendungen. Bei den Zwergen in Khazad-dûm lässt ein uralter Schrecken aus den Tiefen den Felsen erzittern. Und die Kriegsvorbereitungen der Elben gegen die Orks könnten doch tatsächlich zu der ersten großen Schlacht der Serie führen.

Im Sinne der anschwellenden Bedrohungen kommen auch die atmosphärischen Stärken des Mittelerde-Universum und der handwerklich professionellen Produktion wieder mehr zur Geltung. Doch aufgrund vieler vorangegangener Enttäuschungen ist die Speksis groß. Es wurden erneut viele Türen aufgemacht, hinter denen vielversprechende Geheimnisse lauern. Jetzt müssen diese Türen auch zügig durchschritten werden.

Es ist das größte Fantasy-Franchise weltweit: Das verlangt nach mehr!

"Die Ringe der Macht" Staffel 2, Orks
©Amazon MGM Studios – Die Orks scharren mit den Füßen. Es wird Zeit für die dicken Geschütze

Es wurde schon hier bei DIGITAL FERNSEHEN in der Besprechung zum Start der zweiten Staffel von „Die Ringe der Macht“ ausdrücklich betont: Die Serie muss jetzt ordentlich das Tempo anziehen und die Stärken von Tolkiens Mittelerde-Kosmos in viel größerem Maßstab ausspielen. Hier geht es um das Schicksal eines gesamten Kontinents mit all den vielen Völkern, die dort leben. Und es geht um eine Welt, die von Jahrtausenden gezeichnet ist.

Was muss also in der kommenden sechsten Episode der zweiten Staffel passieren? Was auch immer die gierigen Zwerge in ihren tiefen Stollen ausbuddeln, muss mit ungeahnter Macht auf sie einhämmern und sie komplett in ihren Grundfesten erschüttern. Bei den Menschen in Númenor sollte der Widerstand gegen eine tyrannische Diktatur für mitreißende Guerilla-Spannung sorgen. Und ohne Frage muss es so bald wie möglich zu einer epischen Schlacht zwischen Elben und Orks kommen. Keine kleinen Scharmützeln mehr, bei denen nur eine handvoll Waldläufer ihre Klingen mit dem grauhäutigen Gesocks kreuzen.

„Die Ringe der Macht“ darf jetzt bloß nicht wieder einschlafen

"Die Ringe der Macht" Staffel 2, Elendil
©Amazon MGM Studios – Auch wenn Elendil (Lloyd Owen) zur Ruhe und Bedächtigkeit ermahnt wird, heißt es für die Serie jetzt: Auf die Vollen!

Die Befürchtung ist allerdings groß, dass „Die Ringe der Macht“ in der kommenden Episode wieder unverhohlen auf die Bremse tritt und sich beispielsweise zunächst einmal gemütlich dem Schicksal des Zauberers (David Weyman) im Osten widmet, der ja erstmal bei Tom Bombadil (Roy Kinnear) in die Lehre zu gehen gedenkt. Oder es geht mit dem Elb Arondir (Ismael Cruz Córdova) und Elendils Sohn Isildur (Max Baldry) weiter, die getrennt oder zusammen, mal hier und mal dort durch die Südlande streifen, ohne dass irgendetwas die Handlung nennenswert voranbringt.

Doch das kann sich die Serie einfach nicht mehr leisten. Entweder geht es jetzt so richtig in die Vollen, damit das darbende Publikum mit Karacho aus den Socken gehauen wird, und das mit allen Registern, die ein Budget von hunderten Millionen US-Dollar ziehen kann. Oder alles versandet wieder in schläfrig ziellosem Rumstolpern durch Wälder, über Felder, Stein und Wüste. Und das hatten wir jetzt schon zur Genüge. Es mag etwas dick aufgetragen klingen und das sogar zum wiederholten Male: Aber „Die Ringe der Macht“ darf diese letzte Chance auf einen überraschenden Paukenschlag um keinen Preis wieder verstreichen lassen! Jetzt muss abgeliefert werden oder überhaupt gar nicht mehr.

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