
Ein wichtiger Markt für Viaplay sei Deutschland, heißt es in einem Interview. Beim Unternehmen ist man sich aber sehr bewusst, was in der Region möglich ist.
Viel wurde geschrieben rund um einen möglichen offensiven Markteintritt von Viaplay – und das schon seit Jahren. Der ganz große Knall hat bisher nicht stattgefunden. Nachdem ein Launch sich zunächst verzögerte, erfolgte er Stück für Stück. Waren Inhalte des nordischen Pay-Anbieters zunächst über Magenta TV zugänglich, gibt es seit einigen Monaten ein eigenes Angebot via Prime Videos Channels. Für knapp fünf Euro pro Monat ist Viaplay auf der Plattform vertreten.
Bei den Kollegen des ClapClub hat nun die unter anderem für die Distribution zuständige Vanda Rapti verraten. Und sie hat auch direkt Leitplanken gesetzt, damit niemand zu sehr ins Träumen kommt. „Die Einführung von Viaplay als Zusatzabonnement bei Prime Video Channels steht im Einklang mit unserer internationalen Strategie, auf unseren Partnerschaften aufzubauen und den Wert unserer Inhaltsrechte und Kuratierungsstärke zu maximieren“, sagt sie – nicht ohne zu erwähnen, dass sie einen „überfüllten Markt“ sehe.
Viaplay setzt auf Vertrieb über etablierte Plattformen
Man glaube, dass ein „spezialisierter Dienst, der über etablierte Marktpartner verfügbar ist, sehr ansprechend sein wird.“ Man konzentriere sich „auf Märkte, in denen es ein starkes Interesse an unseren Inhalten gibt, und auf Märkte, in denen wir Partner haben, die einen hohen Wert darin sehen, Viaplay in ihr Kundenangebot aufzunehmen.“ Der deutsche Markt dürfte zur zweiten Gruppe gehören.
Viaplay geht es in Deutschland also in erster Linie darum, den eigenen Katalog zu kapitalisieren – die deutsche Branche kann sich also vermutlich erstmal keine Hoffnungen über einen größeren Einstieg machen. Das wird in dem Gespräch zwischen den Zeilen deutlich. Zudem will man – anders als in Skandinavien – in Deutschland auch die Finger vom Sport lassen. Gegenüber „ClapClub“ sagt Rapti: „Viaplay hat keine Pläne, Sportarten hinzuzufügen oder sich als breiter Sportanbieter auf dem deutschen Markt zu positionieren.“
Ende 2025 wird die UEFA die Auktion für die UEFA Champions League ab der Spielzeit 27/28 starten. In einigen Kernländern zeigt Viaplay den Wettbewerb – in Deutschland dürfte das Unternehmen aber nicht zum Konkurrenten von DAZN oder Prime Video reifen. Mittelfristig zumindest nicht. Sky hingegen hat Ende vergangenen Jahres schon angekündigt, um die Fußball-Königsklasse mitbieten zu wollen. Beim Sender war der Wettbewerb bis 2021 vertreten.
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