„heute-show“-Darstellerin hört auf und übt scharfe Kritik an ZDF-Formaten

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Foto: ZDF/ Brand New Media

Christine Prayon verkörperte Birte Schneider in der „heute-show“. Jetzt verkündete die Kabarettistin ihren Ausstieg und kritisiert verschiedene ZDF-Satireformate für ihren Umgang mit aktuellen Themen.

In einem Interview mit der „Kontext: Wochenzeitung“ bestätigte Christine Prayon, sie habe die Zusammenarbeit mit der „heute-show“ beendet, nachdem sie wegen ihrer „Post-Vac-Erkrankung“ dort lange nicht aufgetreten sei. Als Grund nennt die Kabarettistin im Interview: „Ich habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen.“ Satire dürfe sich nicht daran beteiligen, den Diskurs zu verengen, so Prayon gegenüber der Wochenzeitung.

Dabei bezieht sie sich auch auf die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine. „Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht. Das hat nach meinem Dafürhalten nichts mehr mit Satire zu tun“, zitiert das Blatt die Kabarettistin und Autorin.

Christine Prayon Autorinnenfoto
Im Westend Verlag veröffentlichte Christine Prayon ihren Text „Abschiedstour“. Foto: Wilhelm Betz/ Westend Verlag

Christine Prayon teilt gegen Böhmermann aus

Im Gespräch mit „Kontext“ erklärt Prayon weiterhin, das ZDF habe ihr die Tür für eine potentielle Rückkehr offen gelassen. Offiziell seien auch bei der „Anstalt“ keine Türen zu, heißt es in dem Interview. Zugleich äußert die Kabarettistin gegenüber der „Kontext“ ihre distanzierte Haltung zu den öffentlich-rechtlichen Satireformaten: „Ich habe mich wohl erfolgreich mit meinem Programm und meinen Ansichten aus vielen Sachen rauskatapultiert. Ich glaube zum Beispiel auch, wenn man das große Fass Kapitalismuskritik aufmacht und das wirklich ernst meint, ist man draußen. Nein, ich bin überhaupt keine Freundin mehr von Satiresendungen, egal ob Böhmermann, ‚Anstalt‘ oder andere.“

Zu Jan Böhmermann legt Prayon im „Kontext“-Interview auf Nachfrage nach: „Auch er hat die gängigen Narrative verstärkt. An eine Sendung kann ich mich noch gut erinnern. Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?“

Neben ihren Auftritten bei der „heute-show“ und der „Anstalt“ spielte Christine Prayon in verschiedenen Filmen und TV-Serien mit und ist zudem als Buchautorin („Abschiedstour“ erschien 2022 im Westend Verlag) aktiv.

Quelle: „Kontext“

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32 Kommentare im Forum
  1. Das bestätigt meine Meinung was ich von heute-show, Böhmermann und Co zu halten habe. „Heute-Show“: Warum Christine Prayon die Sendung verlässt - WELT Das einzige Satireformat was man sich noch halbwegs angucken kann ist Nuhr.
  2. „Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht..." Oh ha, hat schon schwierige Verschwörer-vibes... Ist offensichtlich ganz gut, dass die Frau raus ist. Ganz eigenartige Gründe, weshalb sie sich nun auf Satire-Sendungen einschießt...
  3. Ist aber auch blöd, wenn die mal was anderes senden als dass was Du für richtig hältst. Aber vielleicht gibt es ja demnächst 24/7 Eike-TV.
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