„Bild“-Info: RTL wollte offenbar „Sportschau“-Rechte

19
4403
Sportschau im Ersten © WDR
© WDR

Nächste Entscheidung im Bundesliga-Poker: Die Zukunft der „Sportschau“ ist entschieden. Gewinner: Wieder die DFL.

Geht die „Sportschau“ weiter? Diese Frage wurde am Montag bei der Auktion der Bundesliga-Rechte entschieden. Und die Antwort lautet: Ja. Nach Informationen von „Bild“ hat die ARD den Zuschlag bekommen, allerdings erst in der zweiten Runde. Denn um ein Haar hätte das nicht geklappt. Glaubt man dem „Bild“-Bericht, dann wollte RTL ein weiteres Paket kaufen. Der Sender hat schon die Rechte am Zweitliga-Topspiel, das 15 Minuten nach dem Ende des Verwertungsfensters der „Sportschau“ angepfiffen wird. Bei RTL schielte man also auf diesen Doppelpass, der letztlich aber nicht zustande kam.

„Sportschau“-Paket: Sah so RTLs Plan aus?

Dem unbestätigten Bericht zufolge soll das RTL-Gebot in der ersten Runde sogar über dem der ARD gelegen haben. In der zweiten Runde hat der öffentlich-rechtliche Sender offenbar Geld drauf gelegt und RTL somit überboten. Vermutlich wird das wieder Kritiker hervorrufen; gerade die Sportrechteausgaben der ARD und das Wettbieten mit kommerzieller Konkurrenz war zuletzt Bestandteil politischer Debatten. Demnach bleibt es bis Sommer 2029 bei der „Sportschau“. Unklar ist in diesem Zuge, ob das welche Option im Paket gekauft wurde. Die DFL hatte ja zwei Varianten angeboten. Eine, mit der die Zusammenfassungen wie bisher um 18:30 Uhr starten können. Und eine, die vor allem dem Pay-TV helfen und von Sky und DAZN hätte forciert werden können: Dann wären Free-TV-Zusammenfassungen am Samstag erst ab 19:15 Uhr möglich gewesen.

Mit dem scheinbaren Erhalt der „Sportschau“ ist jetzt die nächste wichtige Entscheidung im Bundesliga-Poker gefallen. Ein Poker, der offenbar vor allem die Ligachefs glücklich macht. Schon am Montag wurde deutlich, dass die Einnahmen aus den Pay-TV-Rechten über den Erwartungen lagen – die Gebote für das „Sportschau“-Paket dürften nun ebenfalls für gutes Geld über den Tisch gegangen sein. Schätzungen zufolge zahlte die ARD bisher rund 70 Millionen Euro für die Bildrechte, die für die Traditionssendung gebraucht werden.

Am Donnerstag will die DFL alle Ergebnisse und Entscheidungen präsentieren. Bis dahin werden noch das „Sportstudio“, das „Doppelpass“-Paket, die neun Free-TV-Live-Spiele und zahlreiche kleine Digitalpakete über den Tisch gehen.

Außerdem interessant:

Bildquelle:

  • Sportschau-Logo: © WDR
19 Kommentare im Forum
  1. Richtig Kacke. Wieder Geld bei der ARD rausgebaut statt mal sparen. Der Zuschauer hätte so und so eine frei empfangbare Berichterstattung am Samstagvorabend bekommen.
  2. Ich denke auch dass die ARD Sportschau genau zu der Sendezeit ein wichtiger Anker für die Bundesliga ist . Trotzdem wäre eine Veränderung hin zu RTL mal interessant gewesen - und ein wichtiges Signal zur ÖR Spardiskussion .
Alle Kommentare 19 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum