Mit Folge 13 von Staffel 6 endet „Better Call Saul“ – und das langsam und stilvoll. Dabei gibt es Abschiedsmomente mit wichtigen Figuren der Serie. So findet die „Breaking Bad“-Saga ihr verdientes Ende.
Vom belächelten Spin-Off um die Nebenfigur Saul Goodman aus „Breaking Bad“ zur Hitserie mit längerer Laufzeit als das Original: „Better Call Saul“ hat alles geschafft, für große TV-Momente gesorgt – und endet jetzt verdient und würdevoll mit Folge 13 der 6. Staffel.
Der ewige Falschspieler, Lügenbaron und schwitzige Schwätzer Saul Goodman muss nun endlich nicht mehr weglaufen, er darf wieder Jimmy McGill sein. Und auch wenn es zunächst so wirkt, als würde sich der schmierige Unterwelt-Anwalt mit einem letzten großen Trick von der Bühne verabschieden, setzen die Serienmacher für ihren altgedienten Star Bob Odenkirk und dessen Rolle auf Charakterdrama statt Heist-Movie zum guten Schluss.
Ein feiner Balanceakt zwischen Stimmungen und Genres zeichnete die Serie von Beginn an aus – und auch wenn viele es niemals geglaubt hätten: Erzählerisch, schauspielerisch und auch handwerklich hat „Better Call Saul“ seinem sensationellen Vorgänger „Breaking Bad“ ohne jeden Zweifel bis zum Schluss allermindestens das Wasser gereicht.
„Better Call Saul“ hatte nichts mehr zu beweisen
Deshalb muss „Better Call Saul“ in seiner finalen Episode auch nichts mehr beweisen – und tut gut daran, dies auch gar nicht zu versuchen. Die ruhigen und hochästhetischen Bildkompositionen, die das „Breaking Bad“-Spinoff handwerklich unverwechselbar gemacht haben, spielen eigentlich die Hauptrolle, während Saul Goodman schon fast andächtig seinen kitschigen Klofliegen-Anzug wie eine abgenutze alte Haut abstreift.
Ebenso andächtig werden leise Tête-a-Têtes mit Chuck McGill, Walter White, Mike Ehrmantraut und Kim Wexler eingestreut, während das Serienfinale langsam und unbeirrt ausläuft. Die größte Überraschung mag nun für manche sicherlich darin bestehen, dass es eigentlich keine große Überraschung gibt. Denn die vielleicht größte TV-Show der vergangenen Jahre verlässt den Bildschirm in Würde, ohne jegliche Hektik – und erntet dafür bei Kritikern wie Publikum nur Zustimmung.
Bildquelle:
- Better-call-saul-staffel-6: Netflix