Das Bundeskartellamt berichtet, dass RTL und Paramount ihre Pläne zum Verkauf von Nickelodeon an RTL zurückgezogen hätten. Der Zusammenschluss wäre wohl untersagt worden.
Das Kartellamt berichtete am heutigen Dienstag, den 17. September, in einer Pressemeldung darüber, dass eine Anmeldung für einen Zusammenschluss von Super RTL und Nickelodeon zurückgenommen wurde. Vorher hatte das Bundeskartellamt der Pressemeldung zufolge RTL und Paramount mitgeteilt, dass man beabsichtige, den Zusammenschluss zu untersagen. RTL gehört zum Bertelsmann-Konzern und besitzt bereits den Sender Super RTL mit den Marken Toggo und Toggo Plus. Unter diesem Dach werden Medienangebote für Kinder betrieben, sowohl im linearen Fernsehen als auch auf RTL+. Nickelodeon gehört zu Paramount. Daneben betreibt Paramount mit Paramount+ und Pluto TV. Das Bundeskartellamt gibt an, dass vor allem der Bereich Werbung auf den genannten Angeboten von Interesse für die „fusionskontrollrechtliche Prüfung“ gewesen sei. Man habe ermittelt, dass es „eine spezielle Nachfrage von Werbetreibenden nach Bewegtbildwerbeflächen gibt, auf denen Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren zielgerichtet und sicher erreicht werden können.“ Hier sei Super RTL das klar dominierende Angebot. Diese Dominanz wäre, so das Bundeskartellamt, durch die Hinzunahme von Nickelodeon noch gestiegen.
Bereits im April hatte DIGITAL FERNSEHEN über die Pläne von RTL und Paramount berichtet. Das Kölner TV-Unternehmen hatte ein Rechtepaket von Konkurrent Paramount erwerben wollen. Nickelodeon ist zum Beispiel für die erfolgreichen Serien „SpongeBob Schwammkopf“ und „Paw Patrol“ bekannt. Nickelodeon wäre der dritte lineare Kindersender im RTL-Portfolio neben Toggo und dem Ableger Toggo Plus geworden. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte Super-RTL-Geschäftsführer Oliver Schablitzki mit: „Wir bedauern es sehr, dass wir die Partnerschaft mit Nickelodeon und Paramount nicht ausbauen können. Mit unserer Idee hätten wir ein breiteres, vielfältigeres Angebot für Kinder in einem sicheren, medienrechtlich regulierten TV-Umfeld geschaffen.“