Die DFL hat an diesem Montag offiziell die Ausschreibung für die TV-Rechte an der Bundesliga vom Sommer 2021 an begonnen. Eine Kernrolle wird Sky dabei spielen. Die Frage ist nur, ob es wieder einen tragischen oder diesmal eine erfolgreichen Ausgang für den Pay-TV-Anbieter geben wird.
Die zu veräußernden Rechte-Pakete umfassen die Spiele der Bundesliga, 2. Bundesliga, des Supercups sowie der Relegation für die vier Spielzeiten von 2021/22 bis 2024/25 zur Verwertung in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Südtirol. Ausgeschrieben werden laut DFL folgende Rechte:
Audiovisuelle Rechte, das heißt Bewegtbild-Rechte, zur Live-Verwertung sowie zur zeitversetzten Verwertung in den Verbreitungswegen Satellit, Terrestrik, Kabel/IPTV, Web und Mobile.
Audio-Verwertungsrechte, das heißt Rechte zur (Live-) Radio-Berichterstattung, unter anderem in den Verbreitungswegen UKW, Web und Mobile.
Verwertungsrechte für digitale Werbe- und Informationssysteme, das heißt Rechte zur Ausstrahlung von Bewegtbild über digitale Außenwerbefläche im öffentlichen Raum („Digital out of Home“).
Frühestens am 27. Februar wird die DFL den Interessenten einen so genannten „Procedure Letter“ übersenden, in dem die weiteren Vorgänge erläutert werden. Im Laufe des Frühjahrs, spätestens Richtung Saisonende darf mit einer Entscheidung gerechnet werden.
Bei dem Verfahren hinter verschlossenen Türen werden trotzdem alle Augen auf Sky gerichtet sein. Der Pay-TV-Anbieter befindet sich unter starkem Druck, da er erst kürzlich bei der Vergabe der nächsten Champions League-Übertragungsrechte vorerst leer ausging. Stand jetzt ist die Bundesliga das letzte große Faustpfand von Sky.
Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, dass der Anbieter über eine Hintertür in die Riege der Champions League-übertragenden Plattformen eindringt, zum Beispiel über eine ähnliche Sublizenzierung wie die, die man aktuell mit dem Sportstreaminganbieter DAZN andersherum bertreibt. Es kann gut sein, dass sich dort sich gerade noch geziert wird, etwas bekanntzugeben, weil man sich wohl noch in Verhandlungen mit der UEFA und potenziellen TV-Partnern befindet.
Dieser eventuelle Umstand könnte natürlich auch Einfluss auf die Bundesliga-Rechtevergabe der DFL nehmen. Dort ist man sich jedoch sicher, dass man erneut höhere Erlöse erzielen möchte, wenn auch wahrscheinlich nicht in dem Umfang der letzten Periode (Anm. Steigerung um knapp 80 Prozent).
Durch die vor allem aus dem Streamingbereich in den Markt drängenden Konkurrenten um Amazon und Co. ist dieser Plan alles andere als illusorisch. Im Free-TV-Paket wird es zudem diesmal auch mehr Spiele geben, ergo höchstwahrscheinlich auch mehr Einnahmen. Im Kampf gegen die Streamingkonkurrenz wird es für Sky auch darauf ankommen, wie viel Budget der Mutterkonzern Comcast bereitstellt.
Bei der Champions League ist es schon einmal scheif gegangen. Man wird seine Lehren wohl daraus gezogen haben.
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