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Die Telekom setzt beim Breitbandausbau auf Vectoring, auch weil die Technologie günstiger sei als Glasfaser. Eine Argumentation, der Helmut Kohl, Präsident des Telecom e.V., widerspricht. Vielmehr sei das Glasfasernetz längst bezahlt.

Vectoring ist noch nicht richtig etabliert, doch die Deutsche Telekom arbeitet schon an der nächsten Technik: Mit XG-Fast sollen bis zu 11 Gbit/s auch über Kupferkabel möglich sein, wie neueste Laborversuche ergaben.

Der Breitbandausbau sorgt auch abseits der Debatte um Vectoring oder Glasfaser für Kritik. So rügte der Bundesrechnungshof Verkehrsminister Dobrindt für die Anmeldung von Mitteln. Ohne Wissen um den tatsächlichen Bedarf.

Mit einem neuen Gesetz soll der Breitbandausbau vorangetrieben werden, wobei vor allem Baustellen verstärkt zur Verlegung von Glasfaserkabeln genutzt werden sollen. Bei den Verbänden stößt das Gesetz auf geteilte Meinungen. Während der Breko die Entscheidung begrüßt, geht diese dem Buglas nicht weit genug.

Der Streit um die richtige Technologie verhindert den gezielte Ausbau der Bandbreiten. Das Ergebnis: Deutschland hängt im europäischen Vergleich deutlich hinterher. Für Werner Rapp, assoziierter Partner beim Berliner Beratungsunternehmen DSC Dietmar Schickel Consulting, sollte deshalb der Glasfaseranschluss Vorrang haben.

Ab Februar bietet Unitymedia seinen Kunden die nächste Stufe des schnellen Internet an. Fast die Hälfte der angeschlossenen Haushalte kann künftig auf Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 400 Mbit/s zurückgreifen.

Der Breitbandausbau steht weiter im Zeichen des Streites zwischen Deutscher Telekom und ihren Wettbewerbern. Die Frage nach Vectoring oder Glasfaser soll von der Bundesnetzagentur gelöst werden, wobei die Telekom-Konkurrenz vor einer Remonopolisierung warnt.

Nach einer Beratung über den Regulierungsentwurf der Bundesnetzagentur (BNetzA) zum Vectoring fordert der politische Beirat noch entscheidende Nachbesserungen. Die Telekom-Konkurrenz ist sich in der Bewertung dieser Forderung uneinig.

In der Diskussion um den richtigen Weg beim Breitbandausbau setzt die Telekom klar auf das Vectoring. Die Technologie genüge allen Ansprüchen, wie Dr. Markus Jodl, Corporate Communications Deutsche Telekom, im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de erklärte.

Trotz aller Kritik hält die Deutsche Telekom weiter am Vectoring-Ausbau fest und will diesen in den kommenden drei Jahren vorantreiben. Auch weil die Technik den politischen Breitbandzielen genügen würde.