Der Xoro HRS 8920 IP ist nicht nur eine komfortable Zappingbox, sondern überzeugt weiter mit seiner HbbTV-Unterstützung und dem integrierten Multimedia-Player. Der Xoro HRS 8920 IP kommt in futuristischem, edel wirkenden Design, das sich durch sanfte Rundungen auszeichnet.
Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 04/2021
An seiner Front wartet die Box mit einem großen, vierstelligen alphanumerischen Display auf, das neben den Kanalnummern auch diverse Statusmeldungen anzeigt. Mit drei Tasten lassen sich der Receiver einschalten und die Kanalauswahl vornehmen. Das rückwärtige Anschlussfeld wartet neben der Sat-Zf-Eingangsbuchse mit je einer USB- und HDMI-Schnittstelle auf. Weiter sind hier ein analoger AV-Ausgang in Form einer 3,5-mm-Klinkenbuchse und ein koaxialer Digitalaudio-Ausgang zu finden. Ferner wartet die Box mit einem Netzwerkanschluss in RJ45-Norm auf. Weiter fällt das 230-V-Stromkabel auf. Denn der HRS 8920 IP kommt mit einem eingebauten Netzteil. Was heutzutage, nicht nur bei Receivern, längst zu einer Seltenheit geworden ist.
Inbetriebnahme
Unmittelbar nach Einstecken startet die Konfiguration des HRS 8920 IP. Zunächst wird die Menüsprache abgefragt. Neben dem bereits voreingestellten Deutsch stehen vier weitere Sprachen zur Wahl. Weiter werden Zeiteinstellungen und die Dauer, nach der die Box bei Nichtbetätigen der Fernsteuerung in Autostandby wechseln soll. Drei Stunden sind voreingestellt. Die Sparfunktion lässt sich auch ausschalten oder bis zu sechs Stunden erweitern.
Anschließend werden die WLAN-Einstellungen abgefragt. Dazu ist zunächst WLAN auf „Ein“ zu schalten. Die Einrichtung des Heimnetzwerkes erfolgt auf übliche Weise, indem nach Auswahl des gewünschten Netzwerks mit Drücken von OK wird man in einer Maske zur Eingabe des Netzwerkschlüssels aufgefordert. Nach dessen Bestätigung wird die hergestellte Verbindung bestätigt. Das war’s dann auch schon. Denn Astra 19,2 Grad Ost ist bereits mit einer annehmbaren Senderliste programmiert und man kann unmittelbar mit Fernsehen loslegen.
Abgesehen davon kann es nicht schaden, dennoch einen Sendersuchlauf vorzunehmen, um die Kanalliste auf aktuellem Stand zu haben. Neben dem manuellen und automatischen Sendersuchlauf beherrscht die Box auch Blindscan. Womit man sich das Programmieren neuer Transponder-Übertragungsparameter sparen kann. Selbst auf unbekannten Satellitenpositionen findet der HRS 8920 IP per Blindscan alle TV- und Hörfunkprogramme, die hier ausgestrahlt werden.
HbbTV
Als großes Highlight bietet der Xoro HRS 8920 IP auch Zugang zu HbbTV. Es erlaubt über den hybriden Weg, von den TV-Sendern über das Internet bereitgestellte Inhalte wie Mediatheken, Catch-up-Dienste, digitaler Teletext und so weiter kostenfrei und individuell abzurufen. Die Verbindung zum Heimnetzwerk stellt der Receiver über LAN-Kabel oder das integrierte WLAN-Modul her.
Anders als bei anderen HbbTV-Boxen üblich, führt der HRS 8920 IP HbbTV-Aufgaben nicht mit seinem eigenen Prozessor aus, sondern werden von leistungsfähigen Cloud-Servern übernommen. Sie sorgen einerseits für eine vereinfachte Geräteelektronik bei gleichzeitig konstantem Benutzererlebnis, selbst bei komplexen HbbTV-Anwendungen. All das erfolgt vollkommen automatisch und erfordert auch kein Anlegen eines Benutzerkontos. Persönliche Einstellungen speichert der HRS 8920 IP lokal und nicht in der Cloud.
Bei dieser Variante des HbbTV-Zugangs ist der Nutzer für den TV-Sender unsichtbar. Das hat etwa zur Folge, dass dieser bei den Privatsendern via HbbTV keine personalisierten Werbeeinblendungen auf den Bildschirm gestreamt bekommt. Damit leistet die Box ihren Beitrag zur persönlichen Datensicherheit. Lediglich Filme über Mediatheken werden ohne den Umweg über die Cloud abgerufen.
Während auf Linux basierte Sat-Receiver HbbTV nur im Standard 1.0 beherrschen, unterstützt der Xoro den aktuellen Standard 2.0.1. Damit ist er auch in der Lage, die Restart-Signalisierung der ARD-Sender auszuwerten. Womit dem zeitversetzten Start einer gerade laufenden Sendung nichts im Wege steht.
Auf Empfang
Die Box kommt bereits mit 61 programmierten Satellitenpositionen und beherrscht 15 LNB-Zwischenfrequenzen für das C- und Ku-Band. Damit lässt sich der HRS 8920 IP an allen nur erdenklichen Sat-Anlagen betreiben. Daneben beherrscht der Receiver auch Unicable. Selbstverständlich versteht sich die Box auch auf alle gängigen DiSEqC-Steuerprotokolle. Per DiSEqC 1.0 und 1.1 können Multifeed-Anlagen mit bis zu 64 LNBs gesteuert werden. Für Drehanlagen stehen ferner die beiden Protokolle DiSEqC 1.2 und
USALS zur Verfügung.
Der HRS 8920 IP ist für den Empfang freier Programme ausgelegt. Ein CI-Plus-Schacht oder ein integrierter Kartenleser fehlen dem Gerät. Womit es sich für all jene anbietet, die mit freien Programmen ihr Vergnügen finden. Damit sich in die Senderliste keine codierten Sender einschleichen, kann die Suche auf freie Sender eingeschränkt werden. Weiter hat man die Wahl, ob nur TV- oder Radiostationen oder beides in die Senderliste aufgenommen werden sollen.
Bei den Empfangsleistungen liegt der HRS 8920 IP im soliden Mittelfeld. Lediglich mit extrem schwachen DX-Signalen kommt er nicht ganz so gut klar. Was aber kein Nachteil ist. Denn der Xoro will sich auch gar nicht als DXer-Maschine verstanden wissen. Vielmehr ist er eine solide Zappingbox, die ihr Aufgabengebiet auf gängigen Direktempfangssatelliten wie Astra auf 19,2 Grad Ost sieht.
Multimedia-Player
Über den integrierten Mediaplayer kann der HRS 8920 IP Filme, Fotos und Audiofiles, die auf einem an der USB-Schnittstelle angedockten Speichermedium archiviert sind, wiedergeben. Der Zugang erfolgt über die Menüoberfläche und das Untermenü Medien. In diesem sind für Filme, Bilder und Musik separate Ordner angelegt. Fotos werden als Diaschau wiedergegeben, wobei auch große Dateien hochwertiger Spiegelreflexkameras akzeptiert werden. Auch bei der Musikwiedergabe werden alle gespeicherten Titel der Reihe nach abgespielt. Auch bei der Wiedergabe von Videos zeigt sich der Receiver nicht wählerisch und gibt etwa von anderen Receivern aufgezeichnete Sendungen ebenso anstandslos wieder, wie heruntergeladene Filme von Mediatheken oder YouTube-Videos.
Kann der Xoro HRS 8920 IP im test überzeugen?
Dank des benutzerfreundlichen Bedienungskonzepts kommt man ausgesprochen gut mit dem Receiver klar und kann sich so bequem frei nach Belieben in der linearen Fernseh- und hybriden, individualisierten Streamingwelt bewegen.
Bildquelle:
- Xoro-HRS-8920-IP-Rueckansicht: © Auerbach Verlag
- Xoro-HRS-8920-IP-Fernbedienung: © Auerbach Verlag
- Xoro-HRS-8920-IP-61C-und-KU-Band: © Auerbach Verlag
- Xoro-HRS-8920-IP-EPG: © Auerbach Verlag
- Xoro-HRS-8920-IP-Tabelle: © Auerbach Verlag
- Xoro-HRS-8920-IP-Vorderansicht: © Auerbach Verlag