XHDATA D-808 – Der beste (?) Weltempfänger im Test

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Der XHDATA D-808 ist ein kompakter Weltempfänger mit sehr guten Empfangsleistungen auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle, sowie auf UKW und im Flugfunkbereich

Der XHDATA D-808 ist ein durchweg gelungener kompakter Weltempfänger mit sehr guten Empfangsleistungen auf allen Wellenbereichen. Damit lässt sich mit ihm vieles hören, was einem auf DAB+ oder UKW nicht geboten wird.

Ausstattung des Weltempfängers

So wie auch bei vielen anderen Weltempfängern, konzentriert sich das Bedienfeld des XHDATA D-808 an der rechten Seite der Gerätefront. Es besteht aus 25 Tasten, von denen mehrere eine Doppelfunktion erfüllen. Das großzügige, zweizeilige Display ist über dem Bedienblock angeordnet und verfügt als Besonderheit eine schaltbare Beleuchtung, die auch im ausgeschalteten Zustand aktiv bleibt.

Im Betrieb wird in der ersten Zeile die Frequenz und wahlweise entweder die Signalstärke in dBµV und das S/N in dB, die Uhrzeit oder Raumtemperatur angezeigt. Die zweite Zeile dient für diverse Einstellparameter, wie die Bandbreite oder die Rauschunterdrückung.

An der rechten Seite findet man gleich zwei Frequenz-Einstellmöglichkeiten. Zunächst fällt das griffige Drehrad auf, das je nach ausgewähltem Tuningmodus auf AM in 1-kHz-Schritten oder entsprechend den Rastern auf Lang- und Mittelwelle mit einem 9- oder auf Kurzwelle mit einem 5-kHz-Raster arbeitet. Auf UKW erfolgt die Frequenzabstimmung in 100- oder 10-kHz-Schritten. Darunter ist ein Feintuningregler eingebaut, der mit maximalen Schrittweiten von 1- (AM) oder 10 kHz (UKW) arbeitet. Daneben hält das Radio zur Frequenzeinstellung noch zwei Pfeiltasten an der Front bereit. Zudem können Frequenzen über den Zahlenblock auch direkt eingegeben werden.

An der Oberseite ist eine 65 Zentimeter lange, in alle Richtungen schwenkbare Teleskopantenne eingebaut. Sie dient für Kurzwelle, UKW und den Flugfunkbereich. Auch die an der linken Seite eingebaute Antennenbuchse dient nur für diese Bereiche. Für Lang- und Mittelwelle muss der D-808 mit der integrierten Ferritantenne das Auslangen finden.

Zu den Highlights des Radios zählen mehrere Bandbreitenfilter, mit denen sich der Empfang im AM-Bereich optimieren lässt. In der normalen Rundfunk-Betriebsart stehen sieben Filterbandbreiten von 1 bis 6 kHz zur Verfügung. Im SSB-Modus sind es sechs von 500 Hz bis 4 kHz. Von den Filtern profitiert man nicht nur auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle, sondern auch im Flugfunkbereich.

An der rechten Seite wartet der D-808 gleich mit zwei Tuningreglern auf, von denen der untere für Feineinstellungen dient

Empfangsleistungen im AM-Bereich

Während des Tages gibt es auf Mittelwelle so gut wie nichts zu hören. Das ändert sich aber mit Einsetzen der Dämmerung und während der Nachtstunden. Dann nämlich werden Mittelwellenfrequenzen in den oberen Luftschichten reflektiert und es ist Europa-Empfang und sogar darüber hinaus, möglich. Obwohl die großen deutschen Sender auf diesem Frequenzbereich längst verstummt sind, gibt es hier auch neue Stationen aus Deutschland und Österreich zu entdecken. Wegen ihrer geringen Sendeleistungen ist ihre Reichweite jedoch begrenzt. Immerhin schaffen wir es am Testort, das rund 80 km entfernte Museumsradio aus Bad Ischl auf 1.476 kHz überraschend gut zu hören. Daneben finden sich viele hörenswerte Stationen aus ganz Europa mit teils echt starkem Signal. Im Vergleich mit einem größeren Weltempfänger der 300-Euro-Klasse schlug sich der XHDATA ausgezeichnet. Hier helfen die umschaltbaren Bandbreiten erheblich, den Empfang sogar etwas besser als mit dem großen Referenzradio, einem Sangean ATS-909. Dieses hatte lediglich auf Langwelle etwas die Nase vorn. Aber da ist heute ohnehin kaum mehr ein Sender zu finden.

Auch auf Kurzwelle hinterlässt der D-808 einen ausgesprochen guten Eindruck und bewegt sich beim Empfang vorn Rundfunksendern aus aller Welt und anderer Funkdienste auf Augenhöhe mit dem Referenzgerät. Ihre Grenzen erreichen beide lediglich beim recht schmalbandigen Amateurfunkempfang. Hier ist es uns mit beiden Geräten nicht gelungen, ein verständliches Audio aus dem Lautsprecher zu zaubern. Immerhin meinen wir, dass wir diesem Ziel mit dem XHDATA etwas näher dran waren.

Auf UKW kann auch in 10-kHz-Schritten abgestimmt werden. Auf diese Weise lassen sich dank der hohen Trennschärfe des Radios auch extrem schwierige Signale empfangen

Empfangsleistungen auf UKW

Wenn der D-808 eines absolut nicht mag, dann sind das in der Umgebung laufende PCs und sonstige elektronische Störquellen. während unserer ersten UKW-Empfangsversuche hatten wir unsere Rechner an und konnten mit dem kleinen Radio so gut wie gar nichts empfangen. Selbst die schwächeren ortsüblichen Sender kamen nur stark verrauscht an. An den Empfang entfernterer Senderstandorte war überhaupt nicht zu denken.

Bei ausgeschalteten PCs kehrte sich dieses Bild komplett um und der XHDATA D-808 präsentierte sich als äußerst hellhöriges und auch trennscharfes Radio, mit dem am Testort auch die meisten in 120 km Entfernung ausgestrahlten bayerischen Programme weitaus besser hereinkamen, als von anderen guten Geräten gewohnt.

Neben den guten Empfangsleistungen überzeugt das Radio auch mit RDS, das bei ausreichender Signalstärke unter anderem den Sendernamen oder unter anderem den Radiotext im Display anzeigt. Der UKW-Stereoton wird über Kopfhörer ausgegeben.

Im AM-Bereich stehen je nach Betriebsart bis zu sieben Bandbreitenfilter zur Verfügung. Mit ihnen lässt sich der Empfang erheblich verbessern

AIR

Der D-808 ist auch für den Empfang des Flugfunks im Bereich zwischen 118 und 137 MHz ausgelegt. Interessant ist diese Bereich, wenn man in der Nähe eines Flughafens oder in einem Gebiet wohnt, über dem eher reger Flugverkehr herrscht. Am Testort können wir die Durchsagen des rund 25 km entfernt gelegenen Flughafens recht gut hören. Auch Funkgespräche von Flugzeugen, die etwa auf dem Weg von Südosteuropa in Richtung Frankfurt oder London sind, lassen sich gut hören. Allerdings heißt es bei Regionalflughäfen mitunter etwas länger warten, bis man was zu Hören bekommt. Flugfunk wird in Englisch abgewickelt.

Squelch

Der XHDATA D-808 besitzt eine in neun Stufen regelbare Rauschunterdrückung (Squelch). Mit ihr lässt sich das Grundrauschen unterdrücken und man bekommt nur etwas zu hören, wenn gerade ein Funkspruch empfangen wird. Viele Funkdienste senden schließlich nicht dauernd, sondern nur bedarfsorientiert. Ohne Squelch ist dazwischen nur nerviges Rauschen zu hören. Generell ist der Squelchregler nur soweit hochzudrehen, bis kein Rauschen mehr aus dem Lautsprecher kommt. Wird ein zu hoher Wert eingestellt, werden auch stark ankommende Funksprüche unterdrückt.

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