Mit der beginnenden SD-Abschaltung der öffentlich-rechtlichen Sender im Jahr 2021 steht in vielen Familien auch der Neukauf eines Empfangsgerätes an. Neben Receivern für frei empfangbare HD-Kanäle sind auch HD-Plus-Receiver eine Alternative.
Wenn die ARD und das ZDF die SD-Verbreitung über Satellit beenden, bedeutet dies für viele Zuschauer, dass eine neue Empfangsbox Einzug halten muss. Dabei ist es wichtig, auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Privatsender müssen zwar ihre uncodierte Verbreitung über Satellit und Kabel noch bis mindestens 2025 aufrechterhalten. Was danach passiert, ist aber weiterhin offen. Im schlimmsten Falle werden RTL, Sat1 und Co. ab diesem Zeitpunkt ausschließlich auf die verschlüsselt verbreitete HD-Ausstrahlung ihrer Sender setzen. Das bedeutet zum einen monatliche Zusatzkosten, zum anderen, dass der FTA-Receiver für diese Zwecke nicht mehr geeignet ist. Relativ sicher sind hingegen Geräte mit CI-Plus-Leseeinheit oder eben Receiver, die die Decodierungsvorrichtung für die Privatsender schon integriert haben – wie der Vantage VT-55 HD+.
Der Receiver wird zusammen mit einer für sechs Monate freigeschalteten HD-Plus-Karte, der Fernbedienung (diese ist beim VT 55 HD+ sogar für TV-Geräte programmierbar) und einem externen Netzteil ausgeliefert. Etwas schade: Anschlusskabel sind nicht im Lieferumfang enthalten. Einfach und intuitiv gestaltet sich die Ersteinrichtung der Box. Neben der Sprache muss die Empfangsanlage noch eingerichtet werden. Nach sehr kurzer Zeit ist der Receiver betriebsbereit. Da es sich um eine HD-Plus-Providerbox handelt, wird auch die Senderliste für Astra 19,2 Grad Ost stets auf dem aktuellen Stand gehalten.
Alltagsbetrieb
Eines der wenigen Mankos, welches wir im Test feststellen, ist die Zapping-Geschwindigkeit des VT-55 HD+. Mit 2 bis 2,5 Sekunden bei frei empfangbaren HD-Programmen – bei Sendern mit Verschlüsselung sogar noch einen Tick mehr – ist die Box in diesem Testteil sehr träge. Dabei kann der Vantage-Receiver durchaus schnell sein. Menüs, EPG, aber auch die Senderliste werden ohne Verzögerung angezeigt.
Ein einfacher Druck auf die EPG-Taste des Signalgebers öffnet den Programmführer in der Multikanalvorschau. 15 Sender werden hier parallel angezeigt, Zusatzinformationen der ausgewählten Sendung im rechten Drittel aufgelistet. Dank einer Suchfunktion, die über die Texttaste erreichbar ist, wird die Wunschsendung schnell aufgespürt. Wer die Timerfunktion sowie die Programmierung von Aufnahmetimern nutzen möchte, muss zuerst die PVR-Funktion des Gerätes kostenpflichtig über die Sky Vision-Homepage freischalten. Im Test haben wir die Box ohne PVR-Funktion getestet.
Zurück zur Alltagsfunktionalität des Gerätes: Natürlich lassen sich auch die Tonunterkanäle optimal über nur einen Tastendruck bei den Sendern, die mehrere Sprach-Versionen anbieten, auswählen. Im Videotextmodus überzeugt der VT 55 HD+. Ist man bereits einige Zeit auf einem Sender, speichert die Box sämtliche Seiten inklusive der Unterseiten automatisch ab. Hybriddienste wie HbbTV werden nicht unterstützt. Auch wenn die Box bei der Auslieferung über keine PVR-Funktion verfügt, können USB-Datenträger an dem Receiver genutzt werden.
Tuner
Kaum Wünsche lässt das Gerät in dieser Disziplin offen. Der Sat-Tuner unterstützt nahezu jede Empfangsanlage. Genutzt werden können neben Einzelanlagen auch solche mit DiSEqC 1.0 und 1.1, Drehanlagen (auch USALS) sowie Unicable. Lediglich zur Implementierung von JESS hat sich der Hersteller nicht entscheiden können. Hinterlegt sind zahlreiche Satellitenpositionen und neue lassen sich jederzeit manuell hinzufügen. Auch bei den Suchlaufvarianten bleibt kaum ein Wunsch offen. Neben der Einzel- und Transpondersuche findet sich auch ein Blindscan in der Wahlliste. Dieser sucht einen gewählten Satelliten nach verfügbaren Signalen ab und arbeitet dabei sehr genau. Selbst Sender mit einer kleinen Symbolrate von um die 1 500 Megasymbols wurden im Test zuverlässig aufgespürt, auch wenn er sich nicht individuell konfigurieren lässt.
Fazit
Der Vantage VT 55 HD+ ist ein solider HD-Plus-Zapper. Während das Gerät bei den Empfangseigenschaften voll punkten kann, sind es vor allem die langen Umschaltzeiten, die das Gesamtergebnis der Box schmälern. Diese lassen sich allerdings per Update verbessern.
Bildquelle:
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