Günstiger QLED TV: Thomson Smart TV 55QG7C14 im Test

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Thomson QLED Pro Serie
©Auerbach Verlag, Thomson

In der jüngeren Vergangenheit hatten wir bereits neue Streamingboxen der Marke Thomson im Test. Doch auch im TV-Markt ist die französische Marke zurück. Als ersten Fernseher nehmen wir in dieser Ausgabe ein QLED-Gerät der Pro Serie unter die Lupe. Den Thomson Smart TV 55QG7C14 zeichnen dabei neben smarten Funktionen auch erstklassige Hardwareeigenschaften aus.

Die neue QLED-Pro-Serie ist in verschiedenen Bildschirmgrößen zwischen 43 Zoll (1,09 m) und 75 Zoll (ca. 2 m) erhältlich und stellt aktuell die Oberklasse der Marke dar. Dies wird auch beim Auspacken deutlich, denn im Gegensatz zu günstigen Einstiegsmodellen besitzt unser Testkandidat einen stabilen Standfuß, der nach dem Zusammenbau mittig am TV platziert wird. An der Front prangt zudem ein 144 Hz-Logo, welches die hohe Bildwiederholfrequenz angibt, die für sehr flüssige Bilder sorgen soll.

Die zudem Quantum-Dot-Technologie beim Display soll für ausgewogene Helligkeit, beeindruckende Kontraste und einen erweiterten Farbbereich in Verbindung mit 4K-Inhalten sorgen. Letztendlich ist auch Dolby Vision integriert, welches bekanntlich dem Bild lebhafte Kontraste und optimierte Helligkeit verleihen soll und für präzise Farbwiedergabe und lebensechte Bildqualität sorgt. Wir testen dies in der Praxis ausgiebig. Auch beim Ton werden wir genau hinhören, denn auch hier wirbt Thomson mit dynamischem Sound mit Dolby Atmos für ein beeindruckendes Fernseherlebnis.

Austattung des Thomson QLED Pro

Thomson QLED Pro Serie, Anschlüsse
©Auerbach Verlag, Thomson – Die Anschlussvielfalt der Pro Serie ist gut, vier HDMI-Anschlüsse – zwei davon mit HDMI 2.1 Unterstützung – erlauben es dem Nutzer, Set-Top-Boxen, Spielekonsolen und Pay-TV-Boxen anzuschließen

Bei der Ausstattung muss sich der Smart TV von Thomson schon einmal nicht verstecken. Anschlussseitig sind vier HDMI-Anschlüsse, zwei davon mit der Unterstützung von HDMI 2.1, verbaut. Ein Tripple-Tuner sorgt für die perfekte Konnektivität mit den etablierten Empfangswegen Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) und Terrestrik (DVB-T2). Zur Entschlüsselung von Pay-TV-Inhalten sorgt eine CI+-Schnittstelle. Um die smarten Funktionen zu integrieren, hat der Hersteller seinem QLED sowohl WLAN als auch eine LAN-Schnittstelle spendiert. Abgerundet wird die Anschluss-Ausstattung durch drei USB-Anschlüsse (2 × USB 2.0, 1 × USB 3.0) sowie einen optischen S/PDIF-Anschluss.

Smart TV mit hochwertiger Fernbedienung

Dem Thomson-QLED liegt zudem ein sehr wertiger Signalgeber bei. Das übersichtliche Modell kommuniziert via Bluetooth mit dem Fernseher und erlaubt somit auch die Spracheingabe. Bei Dunkelheit sind die Tasten beleuchtet. Gleich sechs Schnellwahl-Tasten sorgen dafür, dass YouTube, Netflix, Prime Video, Disney+, Apple TV+ und Live TV direkt erreicht werden können. Letztgenanntes ist etwas unglücklich, da die TV-Funktion bereits über die Direktwahl-Taste unterhalb des Steuerkreuzes gewählt werden kann. Eine frei belegbare Funktion auf der letzten Schnellwahl-Taste, beispielsweise um MagentaTV, waipu.tv oder Wow direkt aufzurufen, wäre sinnvoller.

Die Installation

Thomson QLED Pro Serie, Google TV
©Auerbach Verlag, Thomson

Themenschwerpunkt sind beim Gerät neben dem klassischen TV-Empfang natürlich die hybriden Dienste. Um diese Funktionen auch praktisch zu nutzen, ist ein Zugang ins Heimnetzwerk inklusive Internet-Anbindung erforderlich. Hier hat der Benutzer zwei Möglichkeiten: Entweder für eine besonders stabile Verbindung ins Netzwerk ein Netzwerkkabel einstecken oder den drahtlosen WiFi-Zugang nutzen.

Die Ersteinstellung erlaubt die Wahl, das Gerät manuell oder mit dem Smartphone einzurichten. Bei letzterem Schritt ist allerdings ein Android-Smartphone notwendig. Ist dieses vorhanden, wird die Einrichtung zum Kinderspiel, denn nachdem „neues Gerät“ in die Google-App eingetragen wurde, geht alles wie von Geisterhand. Apps, das WLAN-Passwort und auch persönliche Vorlieben werden aus dem Android-Account übernommen.

Nach knapp zehn Minuten – etwas Zeit wird natürlich für die App-Installation und Einrichtung benötigt – ist der Fernseher fast betriebsbereit. Schlussendlich muss nur noch der Empfangsweg bestimmt werden. Hier sind Satellit (DVB-S2), Kabel (DVB-C) oder der terrestrische Empfang (DVB-T2) möglich. Die entsprechenden Einstellungsmöglichkeiten beschreiben wir nachfolgend im Abschnitt Empfangstuner. Nach Abschluss des Suchlaufs steht eine aktuelle Senderliste bereit. Nun kann der TV-Spaß beginnen.

Der neue Thomson Smart TV im Betrieb

Thomson QLED Pro Serie, Home-Menü
©Auerbach Verlag, Thomson – Auf der Startseite können beliebte Inhalte, ausgewählte Apps und auch Programmempfehlungen auf Wunsch eingeblendet werden

Ist der Fernseher eingerichtet, ist die Bedienung des 50 Zoll großen (1,27 m) QLED-Gerätes selbsterklärend. Dreh- und Angelpunkt ist das Android-Home-Menü. Der Fernseher ist mit dem aktuellen Android-TV-Betriebssystem 11.0 ausgestattet, wodurch innerhalb dieser Oberfläche alle Apps und auch TV-Empfehlungen zuverlässig angezeigt werden. Soll eine der vielen Schnittstellen zum Anschluss externer Geräte angesteuert werden, ist dies beim Thomson-Fernseher direkt mittels der Source-Taste auf der Fernbedienung (oben rechts) möglich. Über das Menü lassen sich unter anderem verschiedene Voreinstellungen für das Panel wie Film, Sport oder Eco aktivieren. Selbstverständlich lassen sich die Einstellungen bei Bedarf auch individuell nach dem eigenen Geschmack einstellen.

App-Unterstützung

Im ersten Schritt müssen alle gewünschten Apps auf den Fernseher gelangen. Die ersten wurden bereits aus dem Google-Account bei der Ersteinrichtung übernommen. Wer mehr will, kann den Playstore nutzen und von dort Apps herunterladen. Sämtliche darin befindlichen Apps sind problemlos auf dem Gerät nutzbar. Wir finden Apps für alle bekannten VoD-Angebote. Selbstverständlich sind auch die neueren Dienste Paramount+, Discovery+ oder Apple+ nutzbar. Auch Wow wird unterstützt. Leider nicht nutzbar ist Rakuten TV.

Thomson QLED Pro Serie, Apps
©Auerbach Verlag, Thomson – Dank einer aktuellen Android-TV-Version stehen alle Apps für die gängigen Streamingdienste im Playstore und später auf dem Fernseher bereit

Zunächst starteten wir YouTube und konnten dort problemlos alle Inhalte wiedergeben. Gleiches gilt für Netflix. Prime Video kann ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden. Bei allen genannten Diensten sind auch die 4K-Inhalte in bester Qualität abspielbar. Ebenso reibungslos verläuft der Test bei sämtlichen Mediatheken der deutschen TV-Sender sowie den TV-Angeboten von Zattoo, waipu.tv und MagentaTV. Selbst Replay und das Pausieren von Live-TV-Inhalten werden hier sehr gut unterstützt. Problemlos sind außerdem die deutschen Angebote Joyn und RTL+ nutzbar.

Der Tuner

Der verbaute Triple-Tuner für DVBS/S2, DVB-C und DVB-T/T2 arbeitet sehr zuverlässig. Besitzer einer Multifeed-Satelliten-Empfangsanlage können bis zu 16 Satelliten-Positionen parallel mit dem Gerät empfangen. Möglich macht dies das integrierte DiSEqC 1.1 Protokoll. Somit sind auch größere DX-Anlagen direkt mit dem Tuner steuerbar. Auch Unicable meistert der Thomson-Fernseher gut. Auch wenn er nur über einen Tuner ohne Aufnahme-Funktion verfügt, ist das löblich, da somit ein separater PVR-Receiver aufgestellt werden kann und sich die beiden Geräte eine Antennenleitung teilen.

Im terrestrischen Modus scannt der Thomson-Fernseher zuverlässig mit aktiven als auch passiven Antennen das Frequenzspektrum ab und findet ordnungsgemäß die am Teststandort verfügbaren TV-Services sowie auch die sogenannten Connect-Channels von Freenet TV. Alle Programme werden im Anschluss leider unsortiert der Senderliste zugeführt. Ein Test der Connect-Sender zeigt, dass diese ordnungsgemäß dargestellt werden, sobald der Fernseher mit dem Internet verbunden ist. Somit wird die Kanalvielfalt deutlich erhöht. Auch der Kabel-Scan verläuft ohne Probleme.

Thomson QLED Pro Serie, DVB-S2
©Auerbach Verlag, Thomson

Positiv außerdem: Alle Empfangswege sind parallel nutzbar. Zwar verfügen sie über getrennte Senderlisten, es kann aber in der Senderliste der Empfangsweg gewählt werden. Der Fernseher listet anschließend die entsprechende Senderliste auf.

Überzeugende Bilder und guter Sound

Dass 4K problemlos bei Streaming und über die Tuner wiedergegeben wird, hatten wir bereits berichtet. Beim Bild selbst überzeugt der Thomson Smart TV 55QG7C14 vor allem mit seiner brillanten Farbwiedergabe. Der Hersteller setzt dabei auf QLED und seine Quantum-Dots-Technologie, bei der leuchtende Nanopartikel mehr unterschiedliche Farben darstellen können. Diese Quantum Dots befinden sich im übrigen in der großflächigen LED-Backlight-Einheit, welche hinter dem LCD-Panel ihren Platz hat. Diese Farbvielfalt wird vor allem bei HDR Inhalten deutlich. Die Bilder erscheinen dank der neuartigen 144 Hertz Technologie auch schärfer als bei vergleichbaren Mittelklasse-TV-Modellen. Alles in allem überrascht der Thomson Smart TV 55QG7C14 mit sehr guter Bildwiedergabe.

Auch beim Ton ist der Fernseher gut dabei. Der Sound der zwei 10-Watt-Lautsprecher ist für das Schauen normaler TV-Programme ausreichend. Filmgenießer, die beim Bild durchaus mit dem Thomson-Gerät eine preisgünstige Heimkino-Alternative für die Bildwiedergabe erhalten, sollten aber auf eine Soundbar oder noch optimaler eine geeignete Sound-Anlage setzen. Gleiches gilt für alle Musikgenießer, die bei Konzerten dahinschwelgen wollen.

Decodierung

Thomson QLED Pro Serie, Einstellungen
©Auerbach Verlag, Thomson

Dank der CI+- Fähigkeit des TV-Gerätes ist es problemlos möglich, die codierten Privatsender via DVB-T2 – vorausgesetzt ein entsprechendes freigeschaltetes Freenet-TV-Modul ist vorhanden – zu nutzen. Alternativ lässt sich natürlich im Schacht auch ein Pay-TV-Modul von HD+ betreiben. Alle CI-Module konnten wir im Test erfolgreich umsetzen.

Auch die komplette HbbTV-Fähigkeit ist gegeben. Unterstützt ein Sender HbbTV, erscheint der Hinweis im laufenden Programm. Über die rote Taste kann das entsprechende HbbTV-Portal des Senders wie gewohnt aufgerufen werden. Alle Navigatoren innerhalb von HbbTV sind sehr flüssig, wodurch die Nutzung der Angebote mit dem Google-TV richtig Spaß macht. Dank der Integration einer aktuellen HBBTV 2.x Oberfläche gelingt es darüber hinaus, Sendungen der öffentlich-rechtlichen-Anstalten über einen Druck auf die blaue Farbtaste neu zu starten (Restart Funktion).

Fazit

Thomson QLED Pro Serie, Maße
©Auerbach Verlag, Thomson

Der Thomson Smart-TV 55QG7C14 überzeugt. Unser 50-Zoll-Testexemplar ist für unter 700 Euro im Handel erhältlich. Für den doch kleinen Preis bietet der Fernseher eine große Anzahl an Features. Die smarte Google-TV-Oberfläche bietet weder bei der App-Unterstützung noch beim Speicher Anlass zur Kritik. Der Nutzer kann gern die eine oder andere Streaming-App testen, ohne das Gerät an seine Belastungsgrenze zu bekommen.

Alle deutschsprachigen Streaming-Angebote werden perfekt, das heißt ohne lange Wartezeiten bei der Auswahl und ohne Bildfehler, abgespielt. Auch die Tuner überzeugen. Dank zusätzlicher DiSEqC- und Unicable-Protokolle ist es ein Fernseher, der wirklich dem TV-Receiver das Wasser reichen kann. Scharfe, ruckelfreie Bilder in brillanter Farbgebung untermauern den positiven Gesamteindruck.

Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter

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