Seit Dezember 2020 hält die Telekom bei ihrem TV-Angebot MagentaTV neue Hardware für Neu- und Bestandskunden bereit. Die Telekom MagentaTV Box löst die bisherigen Mediareceiver ab. Was in dem neuen Gerät steckt und wo die Unterschiede zu den bisherigen Receivern zu finden sind, zeigen wir im Test.
Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 02/2021
Noch bevor es ans Auspacken geht steht fest, dass es sich nicht nur um eine neue Version des Receivers handelt, sondern viel mehr geändert wurde. Die Verpackung ist nur noch ein Drittel so groß wie die herkömmlicher Telekom-Empfangsgeräte, ein Blick in den Karton verdeutlicht dies. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass die Telekom bei den neuen Produkten sehr umweltbewusst agiert, denn unnütze Plastikverpackungen oder gar Einweg-Kabelbinder sucht man vergebens. Die Telekom MagentaTV Box selbst besitzt eine quadratische Bauform und ist mit ihren zehn Zentimetern Höhe nahezu doppelt so hoch wie herkömmliche Receiver. Ohne zu viel dem Test vorauszunehmen, dies liegt an einer Zusatzfunktion, dem WLAN-Repeater, der in der Box verbaut wurde.
Wie ist die Telekom MagentaTV Box ausgestattet?
Die Ausstattung ist funktionabel. Geliefert wird das Gerät zusammen mit einem externen Netzteil, einer Bluetooth-Fernbedienung sowie Anschlusskabeln für den Anschluss an das TV-Gerät (HDMI) und ein Netzwerkanschlusskabel, welches durch seine extreme Länge von zehn Metern und einer sehr dezenten Kabelstärke überzeugt. An der Front der Telekom MagentaTV Box befinden sich keinerlei Bedienelemente für den TV-Betrieb, sondern nur zwei Tasten, die für die WLAN-Repeater-Funktion bestimmt sind. Die Rückseite weist einen HDMI-Ausgang sowie einen USB 3.0 Anschluss auf. Einen separaten Tonausgang – egal ob analog oder digital – sucht man vergebens. Über den beiden Anschlüssen ist die integrierte 500 Gigabyte große Festplatte integriert, die leicht ohne Öffnen der Box getauscht werden kann. Etwas versteckt im oberen Drittel ist zudem der Netzwerk-Anschluss zu finden. Wahlweise kann die Telekom MagentaTV Box aber auch mittels WLAN ins heimische Netz integriert werden.
Wie funktioniert die Fernbedienung bei der Telekom MagentaTV Box?
Neue Wege geht die Telekom bei der Fernbedienung. Ähnlich wie es bei TV-Geräten, Mediaplayern aber auch Providerreceivern vermehrt genutzt wird, setzt auch MagentaTV auf einen Bluetooth-Signalgeber. Dieser wird beim ersten Start fest mit dem Gerät gekoppelt und ermöglicht die Steuerung des Gerätes auch ohne direkten Sichtkontakt zum selbigen. Die Tasten-Ausstattung ist funktionabel. Für die eine oder andere Sonderfunktion oder App wäre eine eigene Direktwahltaste sicherlich sinnvoll gewesen.
So nimmt man die Telekom MagentaTV Box in Betrieb
Wer seinen vorhanden Mediareceiver MR 401 oder MR 601 durch die neue Box ersetzen möchte, kann die darin verbaute Festplatte einfach durch Herausziehen aus dem alten Gerät und Einsetzen ins Neue auch in der Telekom MagentaTV Box nutzen und somit auch auf bisher getätigte Aufnahmen zurückgreifen. Es empfiehlt sich, diesen Austausch direkt vor der Installation vorzunehmen, da sonst die Box wieder von den Anschlüssen befreit werden muss. Nach Inbetriebnahme werden die Ersteinstellungen durchlaufen. Das Gerät sucht dabei auch die neuste Firmwareversion und installiert diese. Nach knapp 15 Minuten ist das Gerät betriebsbereit und kann als Receiver genutzt werden.
Die Telekom MagentaTV Box auch als WLAN-Repeater nutzbar
Neben der Receiverfunktion kann die Telekom MagentaTV Box auch als WLAN-Router oder Repeater eingesetzt werden. Wer dies nicht möchte, solle nach dem ersten Start die WLAN-Funktion durch einen Druck auf die mit einer Antenne versehenen Taste an der Front des Gerätes deaktivieren. All jene, die die WLAN-Repeater-Funktion nutzen möchten, sollten beachten, dass die Box dazu am besten freistehend aufgestellt werden sollte, um eine uneingeschränkte Signalverbreitung zu gewährleisten. Das Gerät kann an Speedport-Routern der Telekom direkt als WLAN Mesh-Repeater eingesetzt werden, dabei müssen keine zusätzlichen Einstellungen getroffen werden. An älteren Telekom-Routern oder Fremdroutern ist das Gerät als herkömmlicher Repeater einsetzbar. Dabei kann wahlweise das empfangene WLAN-Signal aufbereitet werden oder ein über Kabel empfangenes Signal WLAN-tauglich gemacht werden. Die Konfiguration überfolgt über ein Webinterface direkt am Computer oder dem Tablet im Browser.
Wie schnell ist die Telekom MagentaTV Box?
Im Alltagsbetrieb beweist die Telekom MagentaTV Box ihr volles Können. Zappen macht mit der Box richtig Spaß, denn dank einer intelligenten Vorpufferung der Kanäle wird der Senderwechsel zwischen zwei Sendern unter einer Sekunde absolviert. Die Sender werden stets in der besten bereitgestellten und abonnierten Bildqualität wiedergegeben. Über die Optionstaste kann gewählt werden, ob man eine weniger gute Qualität nutzen möchte, beispielsweise um Ressourcen am Internetanschluss zu sparen. Positiv fällt zudem auf, dass beim Wechsel durch die Sender stets ein kleines Vorschaubild der Sendungen des nachfolgenden Senders angezeigt wird. Somit bekommt der Nutzer sofort Einblick, was zu sehen istm, und kann über einen Sender, der eventuell gerade Werbung zeigt, noch schneller hinwegzappen. Dieses Vorschaubild wird auch im EPG angezeigt, der in der Multikanalvorschau bereitsteht. Aus dem Programmführer heraus können Timer direkt programmiert werden. Eine automatische Timerverlängerung wurde ebenso integriert. Ein besonders sinnvolle und nützliche Funktion ist „Sendung neu starten“, welche über einen Druck auf die OK-Taste erreicht wird.
Individuelle Aufnahmen mit der MagentaTV Box
Mit der MagentaTV Box hat der Nutzer natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, Aufnahmen durchzuführen, und kann sogar bestimmen, in welcher Qualität ein Mitschnitt abgelegt wird. Er kann auch bestimmen, wohin dies geschehen soll. Neben der integrierten Festplatte sind Aufnahmen auch auf den Cloud-Speicher möglich, um sie beispielsweise später mobil schauen zu können. Die Entscheidungsfindung wird dadurch erleichtert, dass das Gerät dem Nutzer die Möglichkeit lässt, eine Aufnahme auch parallel auf beiden Speichern zu tätigen.
Wichtig für die Nutzung der Aufnahmefunktion ist aber, dass das Gerät als Hauptreceiver eingerichtet wurde. Pro Anschluss kann diese Funktion nämlich nur eine Box übernehmen. Die anderen Geräte sind als Zweitreceiver eingerichtet und greifen bei Aufnahmen auf die Hauptbox zu. Der Vorteil: Alle Aufnahmen liegen an einem Ort, und es ist daher vollkommen egal, von wo aus sie im Haushalt getätigt wurden.
Megathek vollumfänglich nutzbar
Die von der Telekom betriebene Megathek kann mit der neuen Box natürlich vollumfänglich genutzt werden. Mittlerweile stehen hier zehntausende Inhalte, darunter viele Retro-Inhalte von ARD und ZDF, 80er-Jahre-Serien wie die Schwarzwaldklink, hunderte Tatort-Folgen, aber auch Exklusivinhalte der Telekom wie Faina – Cocaine Coast oder Handmaids Tale, zur Verfügung. Auch der eigene Kids-Bereich ist nutzbar. In dieser Kategorie werden nur kindgerechte Inhalte angezeigt, sodass der Nachwuchs bedenkenlos mit dem Stick allein gelassen werden kann. Die Sportfans kommen auch zu ihrem Recht. Magenta Sport wird auf der Box vollumfänglich bereitgestellt. Somit kann live Basketball genauso geschaut werden wie Eishockey oder die 3. Liga oder Frauenfußball.
Zusätzliche Apps ermöglichen es, den TV-Abend mit der neuen Telekom MagentaTV Box noch individueller zu gestallten. Dabei gewährt das Empfangsgerät Zugriff auf die Dienste Netflix, Prime Video, Dazn, YouTube, tvnow sowie die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender und weiterer Privatsender. Alles wird über separate Apps gelöst, die im System integriert sind. Die Gestaltung des individuellen TV-Abends ist mit der Magenta TV Box perfekt möglich.
So funktioniert die Sprachsteuerung der Telekom MagentaTV Box
Zu den Hauptneuerungen der Telekom MagentaTV Box gegenüber den Vorgängermodellen zählt die Sprachsteuerung. Diese ist auf zweierlei Weise möglich. Zum ersten über die mitgelieferte Bluetooth Sprachfernbedienung. Wird die Lupen-Taste in der Mitte des Signalgebers gedrückt, kann ein Suchbegriff per Sprache eingegeben werden. Dies kann zum einen ein Sendername sein, zu dem dann die Telekom MagentaTV Box zuverlässig umschaltet. Aber auch die Spracheingabesuche nach Sendungsnamen oder Schauspielern ist möglich. Wird dies angewandt, zeigt die Box alle zum Suchbegriff interessanten Inhalte auf dem Bildschirm an.
Der Nutzer kann auswählen, was er anschließend tun möchte. Auch die Lauststärkesteuerung ist möglich. Neben der Sprachsteuerung über die Fernbedienung ist auch eine Steuerung über den Magenta Speaker möglich. Der Vorteil: Die Steuerung der Box ist auch dann möglich, wenn die Fernbedienung gerade einmal nicht zur Hand ist. Im vorangegangenen Artikel zeigen wir ihnen genauer, wie es geht.
Unser Fazit zur Telekom MagentaTV Box
Die neue Telekom MagentaTV Box überzeugt. Nicht nur die Doppelfunktion als TV-Receiver und WLAN-Router sind dafür verantwortlich. Auch die Tatsache, dass sich das Gerät nahezu komplett über Sprachsteuerung nutzen lässt beweist das sich die Anschaffung lohnt. Auf dem Sofa kann somit die Fernbedienung zukünftig auf dem Tisch liegenbleiben. Darüber hinaus sind die wichtigsten Apps implementiert, sodass der Fernseher bei Verwendung der Box nur noch als Bildwiedergabegerät nötig ist.
Bildquelle:
- Telekom-MagentaTV-Box-Rueckseite: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Aufnahme: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Startseite: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-EPG: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Einstellungen: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Megathek: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Apps: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box-Tabelle: © Auerbach Verlag
- Telekom-MagentaTV-Box_Vorderansicht-mit-Fernbedienung: © Deutsche Telekom