Nein, das ist nicht unser erster Testbericht einer Taschenlampe. Vielmehr handelt es sich bei unserem Probanden, dem Mesqool CR1020 DAB, um ein DAB+-Kurbelradio.
Beim ersten Kontakt mit der Mesqool CR1020 DAB meint man, es mit einer etwas zu groß geratenen Taschenlampe zu tun zu haben. Gut in der Hand liegt sie dennoch und ihre Leuchtkraft ist schon enorm. Nur schade, dass sich der Lichtkegel nicht den Anforderungen entsprechend anpassen lässt.
Ausstattung
Doch das CR1020 DAB ist viel mehr. Wie schon die Typenbezeichnung vermuten lässt, ist in der „Taschenlampe“ ein vollwertiges Digitalradio verbaut. Ein UKW-Empfangsteil besitzt es freilich auch. Ferner sind im Gehäuse eine Handkurbel und eine Solarzelle zum Aufladen des fest verbauten 3.000-mA-Lithium-Akkus eingebaut. Klappt man die Solarzelle hoch, wird dahinter eine aus 14 LEDs bestehende Leselampe sichtbar, die sich auch sogleich aktiviert.
Hinter einer Schutzabdeckung verbirgt sich eine herkömmliche USB-Buchse, über die externe mobile Geräte, wie etwa ein Smartphone, nachgeladen werden können. Ferner kann der eingebaute Akku über eine Micro-USB-Buchse geladen werden. Über sie ist auch ein Netzbetrieb der Digitalradio-Taschenlampe möglich. Zuletzt ist hier auch ein mit einem spitzen Gegenstand zu betätigender Reset-Knopf verbaut. Einen Kopfhöreranschluss sucht man vergebens. Womit das Radio ausschließlich für Mono-Wiedergabe geeignet ist. Der am hinteren Ende eingebaute Lautsprecher sorgt für ein überraschend gutes Audio und auch entsprechende Lautstärke. Sämtliche Bedienungselemente sind im zylindrischen Gehäuseteil, je nach Funktionsgruppen sortiert, im Abstand von 90 Grad zueinander angeordnet.
Das Kurbelradio, um etwas anderes handelt es sich beim Mesqool CR1020 DAB nicht, ist entsprechend der Schutzklasse IPX4 zumindest spritzwassergeschützt und kann so auch bedenkenlos Outdoor, Stichwort Camping, genutzt werden.
Radioteil
Das Radioteil ist an der Oberseite eingebaut und kommt mit einem zweizeiligen LCD-Display mit je 16 Zeichen. In der oberen Zeile ist zudem die Batteriestandsanzeige integriert. Daneben sind drei Tasten, sowie ein Multifunktionsdrehrad eingebaut, über die sich das Radio steuern lässt. Darunter befindet sich die fest verbaute, schwenkbare Teleskopantenne mit 43 cm Länge. Eine Anschlussmöglichkeit für eine externe Antenne ist nicht vorhanden. Seitlich sind der Lautstärkeregler und eine Tastensperre eingebaut.
Auf DAB+ erwartet uns beim CR1020 DAB ein automatischer und manueller Sendersuchlauf. Gefundene Stationen werden in alphabetischer Reihung gespeichert. Im Display wird in der ersten Zeile der Stationsname angezeigt. Über die zweite Zeile lassen sich eine Reihe von Zusatzinfos, wie dem Radiotext, Signalstärke und –qualität, genutzte Datenrate, Frequenz, Multiplexname und so weiter, abrufen.
Auf UKW bietet das Radio neben der manuellen Sendersuche in 50-kHz-Schritten auch ein Autoscan. Dieser durchsucht in Windeseile das gesamte UKW-Band und speichert jede gefundene Station auf den Favoritenkanälen ab. Wobei stets alle zumindest halbwegs gut empfangbaren Kanäle gefunden wurden.
Empfangsleistungen
Eine DX-Maschine ist das CR1020 DAB zwar nicht, überzeugt aber dennoch mit soliden Empfangsleistungen selbst unter schwierigen Voraussetzungen. So schaffte es das Radio etwa an unserem osttiroler Testort an mehreren Stellen das nicht ortsübliche österreichische Digitalradiopaket zu finden und auch störungsfrei wiederzugeben.
Auf UKW dominieren im weiteren Sinne die ortsüblichen Sender. Entfernte DX-Stationen lassen sich mit ihm zwar erahnen, reichen aber kaum zur verständlichen Wiedergabe. Dafür arbeitet RDS überraschend gut und schnell und kommt auch mit, durch Reflexionen angekratzten Signalen gut klar.
Taschenlampe und Handkurbel
Die Taschenlampe des CR1020 DAB nimmt es in Sachen Helligkeit ohne weiteres mit anderen leistungsstarken Taschenlampen auf. Auch die aus 14 LEDs bestehende Leselampe lässt sich in Sachen Helligkeit nicht lumpen.
Bei voll aufgeladenem Akku leuchten beide Lichtquellen gemeinsam am Stück über 4 Stunden und 10 Minuten. Danach schaltet sich die große Taschenlampe ab und nur noch die Leselampe bleibt weiter an. Sie scheint sich jedoch keine Abschaltautomatik bei erreichen der zulässigen Akku-Mindestladung zu besitzen. Nach zwei weiteren Stunden haben wir die Leselampe abgeschaltet. Zu dem Zeitpunkt hatte ihre Leuchtkraft bereits deutlich nachgelassen. Daraufhin versuchten wir den Akku über den eingebauten Dynamo per Handkurbel aufzuladen. Nach 15 Minuten kurbeln, je zwei Umdrehungen pro Sekunde, war der Landestand aber noch immer zu gering, um das Radio überhaupt einschalten zu können. Fazit: Der Akku wurde zu stark entladen. Was ihn auch zerstören kann. Zudem erweckt die Handkurbel einen eher filigranen Zustand. Ob sie für den harten Dauereinsatz geeignet ist, wagen wir zu bezweifeln.
Akkulaufzeit
Sie kann man beim Radiobetrieb jedenfalls als sensationell bezeichnen. Mit halber Lautstärke spielt das CR 1020 DAB auf UKW sagenhafte 46 Stunden und 50 Minuten am Stück. AufDAB+ sind es immerhin 30,5 Stunden.
Zumindest beim Radiobetrieb schaltet das Gerät bei erreichen der Akku-Mindestspannung ab, sodass dieser nicht über Gebühr belastet wird. Zehn Minuten kurbeln reichen dann für immerhin 45 Radiohören auf UKW, beziehungsweise 30 Minuten auf DAB+.
Der integrierte Akku dient aber nicht nur dem eingebauten Radio und der Taschenlampe, sondern kann auch als Powerbank, etwa zum Nachladen des Smartphones, genutzt werden. Wobei auch für das Handy und Co die Handkurbel letztendlich als Stromerzeuger verwendet werden kann.
Fazit
Das Mesqool CR1020 DAB ist in die Sparte der Kurbelradios einzugliedern. In der technischen Ausstattung unterscheidet es sich, abgesehen von der Gehäuseform, nur durch die ungleich leuchtstärkere Taschenlampe.
Der Radioteil kommt gut mit ortsüblichen Sendern klar und weiß auch mit schwächeren Stationen gut umzugehen. Hervorzuheben sind ferner das spritzwassergeschützte Gehäuse (IPX4), die langen Akkulaufzeiten und netzunabhängigen Lademöglichkeiten.
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