Auch wenn die SD-Aufschaltung auf sich warten lässt, sind kleine Kabelanbieter, aber auch Immobilienbesitzer aktuell gefragt, ihre TV-Verteiltechnik auf den neusten Stand zu bekommen. In vielen Fällen muss auch die Kopfstellentechnik getauscht werden. Symarix hat eine Lösung die Kopfstelle Symarix S2C1616, die wir uns einmal genauer anschauen.
Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 04/2021
Kabel und Satellit sind noch immer die beiden bedeutendsten Empfangswege im deutschsprachigen Raum. Dabei bieten beide ihre Vorteile, die Flexibilität bei gleichzeitiger zentraler Einspeisung beim Satelliten ermöglicht es, die Signale nahezu an jedem Ort innerhalb eines vordefinierten Raums zu empfangen. Kabel wiederum bietet die Möglichkeit der einfachen Verteilung und nonzentralen Einspeisung. Vielerorts ist die Frage, ob Kabel oder Satellit genutzt werden soll. Es gibt aber auch Anwendungsgebiete, wo die Frage ganz schnell beantwortet werden kann. Denkt man an Hotels, Krankenhäuser und Altenheime, hier ist der Kabelempfang noch immer die beste Lösung TV- und Radiosignale zu verteilen. Satellit würde – abgesehen davon, man nutzt Unicable-Lösungen – einen deutlich größeren Installationsaufwand erfordern. Doch eine solche Einrichtung muss sich nicht zwangsläufig an einen großen Kabelnetzanbieter binden, sondern kann auch auf eine individuale Lösung setzten. Kompakte Kopfstellen sind dabei hilfreich. Die Symarix S2C1616 ist eine solche Kompaktkopfstelle. Die in Mühlheim an der Ruhr ansässige Symarix GmbH bietet elegante Lösungen zur Verteilung und Aufbereitung von TV- und Radiosignalen an. Die S2C1616 ist dabei eine kompakte Kopfstelle, welche 16 Satellitentransponder so ummodulieren kann, dass diese ins Kabelnetz einspeisbar sind. In vielen Fällen reicht dies, um alle wichtigen Programme für Kabel-Empfänger aufzubereiten.
Wie ist die Symarix S2C1616 Kopfstelle ausgestattet?
Das Gerät ist sehr kompakt und ähnelt beim ersten Hinsehen eher einem Multischalter. An der linken Seite sind vier ZF-Eingänge vorhanden, oben links sind zwei weitere zusätzliche ZF-Eingänge bereit. Im oberen Bereich mittig rechts befinden sich die RF-Ausgänge, einer für den Anschluss ans Kabelnetz, der zweite ist eine Messbuchse. Im unteren Bereich ist ein RF-Eingang zu finden, somit können auch andere Kabelsignale direkt eingespeist werden. Zudem ein Netzwerkanschluss, der zur Nutzung der Kopfstelle essenziell ist, denn die Einheit wird via Webinterface programmiert. Das Netzteil der S2C1616 ist fest integriert und sehr leistungsarm. Maximal 30 Watt verbraucht die kompakte Einheit und somit nahezu genauso viel wie hochwertige PVR-Receiver und TV-Geräte im 32-Zoll- Bereich. Die Nebenkosten zum Betrieb der Anlage sind also gering. Fair ist zudem auch der Preis der Einheit. Der UVP liegt bei 1 990 Euro, Händlern und Installateuren bietet Symarix allerdings eine faire Spanne, sodass nicht nur bei der Installation, sondern auch am Gerät selbst verdient werden kann.
Welche Anschlüsse hat die Symarix S2C1616 Kopfstelle?
Zuerst werden die Zuleitungen von der Antenne verbunden. Da die Symarix S2C1616 an den Ausgängen auch die Schaltspannung bereitstellt, ist sowohl der Einsatz von Quattro LNBs als auch von Quad- oder Octo-Konvertern möglich. Zwei weitere LNB-Eingänge an der Oberseite ermöglichen die Einspeisung zusätzlicher Ebenen. So ist es beispielsweise möglich, neben Astra auch Signale von Hotbird 13 Grad Ost oder auch Eutelsat 9B zusätzlich einzuspeisen. Damit gelingt es beispielsweise, das Kabelkiosk-Programmpaket der M7-Gruppe ins Kabelnetz zu integrieren. Am RF-Ausgang wird zudem die Verbindung zum Kabelnetz hergestellt. Eine weitere Kopfstelle – egal ob eine weitere Symarix S2C1616 oder ein Produkt eines anderen Herstellers – wird am RF-Eingang im unteren Bereich angeschlossen. Manch einer wird Dämpfungssteller und Konfigurationstools am Gerät selbst vermissen. Diese sind nicht nötig, alle Einstellungen werden über die Konfigurationsoberfläche via Webinterface getroffen. Dazu muss die Kopfstelle aber mit dem Hausnetzwerk verbunden werden und es empfiehlt sich, dass dies auch dauerhaft geschieht, um bei Problemen schnell einschreiten zu können.
Was ist auf der Symarix S2C1616 Kopfstelle vorkonfiguriert?
Symarix liefert die S2C1616 vorkonfiguriert für den deutschen Markt aus. Neben den HD-Programmen der öffentlich-rechtlichen Sender werden auch die SD-Transponder mit den deutschen Privatsendern in dieser Konfiguration aufbereitet. Wer also ausschließlich auf die Grundversorgung setzt, kann die Kopfstelle in Windeseile in Betrieb nehmen, anschließen, an den Receivern und TV-Geräten einen Suchlauf absolvieren und fertig. Allerdings wird in vielen Fällen der Nutzer doch mehr wollen und das gibt die Symarix S2C1616 auch her.
Wie wird die Symarix S2C1616 Kopfstelle konfiguriert?
Zuerst muss die Kopfstelle in den richtigen IP-Bereich gebracht werden. Dazu muss ein im Netzwerk befindlicher Rechner in den IP-Bereich der Kopfstelle gebracht werden. Nun die IP-Adresse der Kopfstelle in einen Browser eingeben und mit Benutzername und Passwort – bei Auslieferung beides admin – einloggen. Jetzt sollte zuerst die Kopfstelle in den richtigen IP-Bereich umgezogen werden. Dazu im Menüpunkt IP-Parameter die Daten so ändern, dass die Kopfstelle zu ihrem Netzwerkbereich passt. Abschließend bestätigen und auch den PC in den Netzwerkbereich zurückführen. Nun kann das Webinterface der Kopfstelle durch Eingabe der neuen IP-Adressenormal genutzt werden und der Installateur kann die Konfiguration der Programmpakete vornehmen.
Welche Eingänge hat die Symarix S2C1616 Kopfstelle?
Die Eingänge der Kopfstelle können über den Punkt LNB-Einstellungen konfiguriert werden. Dabei lässt sich die Schaltspannung einschalten und die LNB-LO-Frequenz festlegen. Die Eingänge 3 und 4 (vertikal High Band und horizontal High Band) können zudem auch DiSEqC C-Befehle ausgeben. Die Eingangsauswahl sollte, wenn mehr als vier Ebenen genutzt werden sollen, anhand der ausführlichen Bedienungsanleitung vorgenommen werden. Prinzipiell hat die Symarix S2C1616 hier sehr großes Potenzial, welches aber richtig ausgenutzt werden muss.
So lassen sich die Pakete auswählen
Welche Transponder des Satelliten umgesetzt werden, kann individuell bestimmt werden. Viele Hersteller setzen dabei auf vorkonfigurierte Listen für die Transponderauswahl. Diese sind dabei dann nur aus einem Popup-Menü heraus wählbar und somit nicht flexibel. Symarix geht bei der S2C1616 andere Wege. Bei dieser Kopfstelle werden die Frequenz, Symbolrate, Polarisation und Modulationsform des Paketes ausgewählt. Somit lässt sich jedes Paket auf jeden Satelliten auswählen und einspielen. Dies hat auch dann Vorteile, wenn nicht nur deutschsprachige Angebote genutzt werden sollen, sondern beispielsweise auch Türksat-Signale mit eingespeist werden. Sind die Daten eingetragen, kann der Nutzer sofort erkennen, ob alles ordnungsgemäß läuft, denn die Kopfstelle schreibt ob ein Eingangskanal eingerastet ist und misst zudem die technischen Kenngrößen für den Pegel, das Signal-Noice-Level und die BER. Darüber hinaus wird ausgegeben, wie hoch die Bitrate ist.
Wie werden die Ausgangskanäle konfiguriert?
Auch die Ausgangskanäle sind eigenständig konfigurierbar. Dabei steht der komplette UHF-Bereich zwischen Kanal 21 und 69 zur Verfügung. Natürlich ist die Symarix S2C1616 Nachbarkanaltauglich. Pro Ausgangskanal können die Konstellation, die Symbolrate und der Pegel individuell konfiguriert werden. Bei Konstellation und Symbolrate empfiehlt sich aber grundsätzlich das maximal Mögliche (QAM-256 und 6900) zu wählen, um auch die großen DVB-S2-Paket vom Satelliten komplett übertragen zu können.
So werden die Kanäle in der Symarix S2C1616 Kopfstelle gefiltert
Auch wenn die Pakete generell 1:1 umgesetzt werden – ein Satellitentransponder wird auch als ein Kabelkanal eingespeist und kann nicht neu gemischt werden – hat der Installateur die Möglichkeit ins Programmpaket einzugreifen. Irrelevante Sender oder unerwünschte Programme lassen sich über den Reiter Services im Webinterface abwählen. Diese Services werden anschließend nicht mehr mit in das Kabelpaket übernommen. Zudem kann unter diesem Punkt auch die LCN-Sendersortierung vorgenommen werden. Dies bedeutet, es lässt sich pro Sender eine Kanalnummer vergeben, die Receiver oder TV-Geräte, die LCN unterstützen, auch übernehmen.
Sowohl am Gerät selbst als auch auf der Startseite des Webinterfaces erhält der Betreiber Auskunft, ob die Kopfstelle ordnungsgemäß arbeitet. Zudem lässt sich ein eigener E-Mail-Server der Kopfstelle konfigurieren, welche via Mail eine Fehlermeldung an das zuständige Bedienpersonal sendet, sobald es zu Problemen im Betrieb kommt. Über das Servicemenü lässt sich die Kopfstelle direkt updaten, lassen sich aber auch Konfigurationen exportieren und importieren.
Diverse Konfigurationen im Test
Wir haben im Test die Kopfstelle auf Herz und Nieren mit diversen Konfigurationen geprüft und keine Fehler feststellen können. Über einen längeren Zeitraum wurden die übertragen Programme ohne Bildfehler übertragen. Auch codierte Signale werden perfekt weitergegeben. Im Test haben wir so das komplette Kabelkiosk-Paket in unser Testkabelnetz eingespielt. Auch mit Sky-Programmen und HD-Plus-Inhalten ist dies problemlos gelungen. Die Messung am Ausgangskanal über einen langen Zeitraum hat zudem hohe Pegelstabilität nachgewiesen.
Kann die Symarix S2C1616 Kopfstelle im Test überzeugen?
Die Symarix S2C1616-Kopfstelle überzeugt im Test. Das Gerät ist sehr kompakt, energieeffizient und dank der lüfterlosen Bauform auch in Räumen nutzbar, die nicht ausschließlich für die Verteiltechnik bereitgestellt werden. Die Konfiguration ist durchdacht und via Webinterface flexibel und intuitiv durchführbar. Dank der insgesamt sechs ZF-Eingänge können Signale von mehr als einen Satelliten umgesetzt werden. Der attraktiven Preis des Gerätes macht das Symarix-Produkt zum Geheimtipp für Hotels, Altenheime aber auch Ortskabelnetze. Auch wenn die SD-Abschaltung noch etwas auf sich warten lässt, bietet die Symarix S2C1616 ein perfektes Instrument für die Neuinstallation.
Bildquelle:
- Symarix-S2C1616_Kanalzustand: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-Hauptseite: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_seitlichen-Antennenausgaenge: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-LNB-Konfiguration: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-Transponder: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-Kanalfilter: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-RF-Ausgang: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Webinterface-Untermenue: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Tabelle: © Auerbach Verlag
- Symarix-S2C1616_Vorderansicht: © Auerbach Verlag