
Mit den Neo-QLED-TVs steigert Samsung die LCD-Darstellungsqualität durch eine leistungsstarke Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung und satte Quantum-Dot-Farben.
Preis: 2200 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 55, 75 und 85 Zoll) • Maße: 144,4 x 89 x 2 cm (Displayhöhe: 83 cm) • Gewicht: 28 kg (24 kg ohne Standfuß) • Bauweise: Direct-LED-LCD (VA-LCD, Mini-LED, Quantum Dot) • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 40-220 Watt |
Die Serie QN95D stellt Samsungs aktuell leistungsstärkste 4K-QLED-LCD-TV-Reihe dar, doch wie groß fällt der Leistungsvorsprung zu den günstigeren QN90D-Modellen tatsächlich aus?
Das Design des QN95D schlägt die Brücke zwischen den klassischen Neo-QLEDs QN90D und den 8K-Modellen QN900D. Insbesondere die markanten Lautsprechertreiber an der Rückseite und das flache Gehäuse ziehen beim QN95D die Blicke auf sich.
Statt einer externen One Connect Box mit ausgelagerten AV-Anschlüssen sind beim QN95D sämtliche Eingänge direkt an der TV-Rückseite zu finden. Die HDMI-Eingänge sind zu 4K-120-Hz- oder gar -144-Hz-Signalen kompatibel und selbst bei einer eARC-Verbindung zur Soundbar stehen drei freie HDMI-2.1-Schnittstellen für PS5, PC und XSX zur Verfügung.
Anschlüsse: 4x HDMI (4K 144 Hz HDR, QMS-VRR), 1x eARC (HDMI 3), 2x USB, Netzwerk (oder WLAN), kein analoger Videoeingang, 1x digital optisch Audio, Kopfhörer über Bluetooth |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit 144 Hz, VRR, Freesync, G-Sync-kompatibel, ALLM, 1440p- und Ultra-Widescreen-Support (21:9, 32:9), HGiG, Input Lag: ca. 12 ms (60 Hz) bzw. ca. 7 ms (120 Hz), ca. 6 ms (144 Hz), Motion Plus auch im Spielmodus verfügbar (ca. 28 ms Input Lag), Gamebar-Anzeige für Schnellauswahl, Bildausschnitt-Vergrößerung, einblendbarer Zielpunkt |
Tuner-Funktionen: Twin-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI, Festplattenaufnahme über USB (Aufnahme und Senderwechsel oder zweifache Aufnahme), Time-Shift, HD+ Freischaltung via App, Bild-in-Bild-Darstellung (TV-Tuner, HDMI) oder Multibild-Darstellung (HDMI-Quelle, TV-Signal, Youtube, Internetbrowser) in 2 Fenstern |
Streaming-Apps: Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Airplay, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Sky, Magenta TV, DAZN, Joyn, Dyn, Spotify, Xbox Streaming, Luna Streaming, Geforce Now, Philips-Hue-Lichtsteuerung u.v.m. |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HDR10+ (Adaptive), HLG, kein Dolby Vision, Dolby Digital, Dolby Atmos, Mehrkanal-PCM, kein DTS, kein DTS:X, Q-Symphony-Soundbar-Erweiterung, optional drahtlose Dolby-Atmos-Signalübertragung im DD+ Format, WiFi-Surround-Lautsprecher, Auracast (Bluetooth-Audio), 360-Grad-Audio mit kompatiblen Samsung-Galaxy-Kopfhörern |
Workouts für Bewegungsmuffel
Unserem QN95D-Testmodell lag die Ansteckkamera VG-SMCBU2K von Samsung bei. Mittels eigener App lassen sich Online-Workout-Videos gezielt abrufen. Die Darstellung der Kameraaufnahme innerhalb einer Multi-Screen-Wiedergabe erleichtert es, die eigenen Körperbewegungen auf die Übungen abzustimmen.
Keine Überraschungen sind bei der mitgelieferten Fernbedienung auszumachen: Die Smart-Remote ist federleicht und Samsung reduziert die Tasten auf ein Minimum. Statt Batterien kommt ein interner Akku zum Einsatz, der über das rückseitige Solarfeld oder über USB-C aufgeladen werden kann.
Die TV-Navigation wird durch angepasste On-Screen-Einblendungen erleichtert. Um die Fernbedienung mit dem TV zu koppeln, ist es lediglich notwendig, die Tasten „Zurück“ und „Play“ gleichzeitig für wenige Sekunden gedrückt zu halten.
Viele Tasten der Samsung-Fernbedienung sind doppelt oder dreifach belegt. Die Tasten zur Programmumschaltung und der Lautstärkeregler lassen sich beispielsweise schieben, ziehen und drücken. Zudem geben die meisten Tasten nach langem Druck zusätzliche Optionen preis.
Die Mehrfachbelegung erfordert ein wenig Einarbeitungszeit, doch hat man die Steuerung verinnerlicht, lassen sich unterschiedliche Funktionen mit einer einzigen Taste abrufen.
Während die Homescreen-Navigation vor allem bei den eingerichteten Streaming-Apps überzeugt, fallen die Wege zu externen HDMI-Quellen teilweise etwas umständlich aus. In diesem Fall kann ein langer Tastendruck auf die Zahnradtaste der Fernbedienung die Quellumschaltung vereinfachen.
Neben klassischen Streaming-Apps wie Netflix, Disney+, Amazon Video und Apple TV lassen sich auch Game-Streaming-Dienste (z.B. Xbox Cloud Streaming und Nvidia Geforce Now) direkt über den Fernseher starten. Die Verknüpfung von Gaming-Controllern ist mit wenigen Einrichtungsschritten möglich.
Abseits herstellerübergreifender Streaming-Apps wartet Samsungs App-Store mit weiteren Überraschungen auf. Außergewöhnlich ist die Kooperation mit Signify, sodass sich über den QN95D Philips-Hue-Lichter einbinden lassen. Neben der kostenpflichtigen App sind dazu eine Hue Bridge und die passenden Philips-Hue-LED-Lampen vonnöten, doch auf den Einsatz einer Philips-Hue-HDMI-Box kann mit dem QN95D verzichtet werden.
Hier geht es direkt zum Philips-Hue-Play-Test
Klassische TV-Funktionen werden dank des Twin-Tuner-Systems mitsamt USB-Recording und Time-Shift vorbildlich abgedeckt. Auch in diesem Fall gilt: Machen Sie sich zunächst mit den On-Screen-Elementen vertraut und verinnerlichen Sie die unterschiedlichen Tasten-Funktionen der Fernbedienung.
Neo-QLED-Leuchtstärke
Der QN95D eignet sich nicht nur aufgrund der gebotenen Leuchtstärke für helle Räume: Der Kontrastfilter des QN95D ist wie schon beim QN90D überaus effektiv, um selbst bei Umgebungslicht eine satte Schwarzdarstellung zu vermitteln und Reflexionen zu mindern.
Die Wiedergabe gelingt effizient: Mit düsteren Bildszenen sinkt die Energieaufnahme auf deutlich unter 100 Watt, in den meisten Fällen genehmigt sich der 65QN95D mit leuchtstärkeren Inhalten zwischen 100 und 200 Watt und selbst bei maximaler Lichtleistung verbraucht der 65-Zoll-Fernseher nicht mehr Energie als eine aktuelle Playstation 5 Pro.
Die QN95D-Modelle bieten eine noch leistungsstärkere Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung als die QN90D-TVs. Während die HDR-Leuchtstärke (>2000 Nits), der native LCD-Panelkontrast (>2000:1) und der HDR-Farbumfang vergleichbar ausfallen, erreicht der getestete QN95D in 65 Zoll nahezu die doppelte Local-Dimming-Anzahl (1344 Dimming-Zonen) im Vergleich zum 65QN90D (720 Dimming-Felder).
Insbesondere bei kontrastreichen Details zeigt der QN95D eine effektivere Local-Dimming-Optimierung, was sich beispielsweise in geringeren Blooming-Effekten äußert. Je nach Bildinhalt ermöglicht der QN95D eine überzeugendere Schwarzdarstellung, eine präzisere Detailwiedergabe in dunklen Bildbereichen sowie ein gezielteres Kinobalkendimming.
Beim Upscaling von klassischen HD-Quellen bietet Samsungs Lösung einen guten Kompromiss, um Pixeleffekte zu minimieren und einen zu starken Glättungseffekt zu verhindern. Erst mit niedrig aufgelösten Videoinhalten dominiert die Konturglättung. Damit das Bildergebnis natürlich erscheint, sollte der Schärferegler nicht zu sehr beansprucht werden.
Gleiches gilt für die Einstellung der HDR-Dynamikkomprimierung, sobald entsprechende Quellen zugespielt werden. In der statischen Voreinstellung hält sich der QN95D innerhalb der Filmeinstellungen an die Quellvorgaben. Wird dagegen die dynamische HDR-Einstellung für HDR10-Signale aktiviert, kann sich die Gesamtbildhelligkeit deutlich erhöhen, wodurch düstere Filmszenen brillant wie eine Tageslichtaufnahme erscheinen können.
In den Bildschärfeeinstellungen (nicht zu verwechseln mit dem Schärferegler) bündelt Samsung die Optionen für die Zwischenbildberechnung und die Rauschfilter. Es stehen unterschiedliche Intensitäten zur Wahl, doch der effektive Filter gegen Banding-Artefakte greift erst in hoher Einstellungsstufe ein, wodurch Bildrauschen und Filmkorn ebenfalls reduziert werden.
Die Zwischenbildberechnung des QN95D ermöglicht eine kinogetreue Filmwiedergabe und der Glättungseffekt lässt sich nahezu stufenlos anheben. Aussetzer sind die Ausnahme statt der Regelfall und auch komplexere Bildbewegungen werden meist ruckelfrei präsentiert. Motion Plus ist in abgeschwächter Form ebenfalls im Spielmodus zuschaltbar, um ruckelige 30-FPS-Inhalte erträglicher zu gestalten (für Motion-Plus-Aktivierung im Spielmodus 60-Hz-Bildausgabe ohne VRR bei HDMI-Quelle wählen).
Brillante Gaming-Unterhaltung
Durch die hohe Leuchtstärke und das feine Local-Dimming-Mini-LED-Backlight des QN95D blühen moderne HDR-Gaming-Signale sichtbar auf und durch zahlreiche HDMI-2.1-Features muss sich der Flachbild-TV nicht vor Gaming-Monitoren verstecken.
Der Local-Dimming- bzw. Kontrast-Vorteil des QN95D ist im reaktionsschnellen Spielmodus allerdings reduziert: Im Spielmodus fallen Blooming-Effekte stärker ins Auge und die Energieaufnahme steigt im Vergleich zur klassischen Video- und Filmwiedergabe an.
Mit einer dunklen Bildszene ermittelten wir im Filmmodus eine Energieaufnahme von weniger als 70 Watt, während die gleiche Szene bei identischer Local-Dimming-Einstellung im Spielmodus einen Verbrauch von 150 Watt nach sich zog. Kleine Details vor einem dunklen Hintergrund werden im Spielmodus kaum heruntergedimmt und die Schwarzdarstellung ist erkennbar aufgehellter als im Filmmodus.
Da Samsung auf einen neutralen Bildabgleich im Spielmodus verzichtet, sollte eine nachträgliche manuelle Korrektur der Werkseinstellungen erfolgen, um eine überschärfte, kontrastbetonte und zu kühle Wiedergabe im Spielmodus zu vermeiden.
Die Helligkeitsverteilung des QN95D fällt überzeugend aus, dennoch zeigen gleichmäßige Verläufe unregelmäßige Schatten und die Randbereiche des Displays strahlen weniger intensiv. Während der QD-OLED S95D mit selbstleuchtenden Pixeln bei der Bildausleuchtung an der Perfektion kratzt, zeigt der QN95D die Schattenseiten der LCD-Technik mit Hintergrundbeleuchtung.
Gleiches gilt für die Blickwinkeleigenschaften: Der QN95D zeigt ein gutes Bildqualitätsniveau bei seitlicher Beildbetrachtung, doch Kontrastdefizite und verstärkte Blooming-Effekte lassen sich mit der QLED-LCD-Technik nicht vermeiden. Auch in diesem Fall ist der QD-OLED S95D dem QN95D sichtbar voraus.
In den gängigen Videoeinstellungen setzt Samsung auf eine ausgeprägte PWM-LED-Ansteuerung und die Bewegtbildschärfe fällt exzellent aus. Eine gezielte manuelle Einstellung, um die PWM-Ansteuerung abzuschwächen, gibt es nicht, stattdessen ist der Effekt vom Bildmodus und der Backlight-Intensität abhängig.
Gaming-Signale werden vom QN95D in 4K-HDR-Qualität mit bis zu 144 Hz wiedergegeben. Unter Ausnutzung sämtlicher Möglichkeiten, inklusive Variable Refresh Rate (VRR), können schnelle Bewegtbilder etwas weich erscheinen – an die Klarheit des S95D kommt der QN95D mit 120- oder 144-Hz-Signalen nicht ganz heran.
Die Klangqualität der internen Lautsprecher vermittelt eine gute Atmosphäre mit Filmen und Spielen, doch das ultraflache Gehäuse und eine Vielzahl passiver Lautsprechertreiber limitiert die klanglichen Möglichkeiten. Mit Tieftonsignalen waren im Test Gehäuseresonanzen auszumachen und die automatische Dynamikkomprimierung ist vergleichsweise deutlich ausgeprägt.
Dafür überzeugen die Sprach- und Effektwiedergabe selbst ohne den Einsatz des AI-Sprachverstärkers. Empfehlenswert ist die Kombination des QN95D mit Samsungs aktuellen Soundbars wie der Q955D: Dank Q-Symphony-Support lassen sich die Lautsprecher des Fernsehers und der Soundbar im Zusammenspiel nutzen und das 360-Grad-Soundsystem vermittelt eine einhüllende Heimkinostimmung.
Der QN95D bietet einen Dolby-Atmos-Support, doch zu DTS-Signalen ist der Fernseher im Gegensatz zu Samsung-Soundbars nicht kompatibel. Somit sollten DTS-HDMI-Quellen direkt an der Soundbar andocken, um einen PCM-Downmix zu vermeiden und eine verlustfreie Wiedergabequalität sicherzustellen.
Zwischen den Welten
Die QN95D-Serie ist Samsungs aktuell leistungsstärkste 4K-Neo-QLED-Modellreihe und die höhere Dimming-Zonen-Anzahl gegenüber den QN90D-Modellen zahlt sich besonders bei kontrastreichen HDR-Inhalten aus.
Aufgrund der zahlreichen Bildgrößen (55 bis 85 Zoll) und der tadellosen Bildqualität stellt die Neo-QLED-Serie QN95D den Großteil aller LED-LCDs mühelos in den Schatten. Dennoch sprang der Funke im Test nur bedingt über.
Inmitten Samsungs riesiger TV-Auswahl kann der QN95D kaum eigene Akzente setzen und aufgrund der attraktiven Marktpreise der 2024er-Neo-QLEDs und -QD-OLEDs schafft es der QN95D nicht ganz auf das Siegertreppchen.
Wer das modernste TV-Design und die beste Neo-QLED-Qualität von Samsung genießen möchte, der greift zu den 8K-Neo-QLED-Modellen QN900D.
Hier geht es direkt zum Samsung QN900D-Test
Wer hingegen kostengünstiger eine nahezu gleichwertige QN95D-Qualität erleben möchte, der ist mit den QN90D-Modellen bestens bedient.
Hier geht es direkt zum Samsung QN90D-Test
Und wer das aktuelle 4K-TV-Optimum zum Preispunkt des QN95D anstrebt, der findet von 55 bis 77 Zoll mit den QD-OLEDs S95D die leistungsstärkere Alternative.
Hier geht es direkt zum Samsung S95D-Test
Somit besetzt der QN95D in gewisse Nische im erstklassigen TV-Segment und insbesondere die 85-Zoll-Variante stellt ein Highlight dar, da diese Größenordnung noch nicht durch den QD-OLED S95D abgedeckt wird.
Sollte 2025 kein gleichwertiger 4K-QLED-LCD-Nachfolger vor der Tür stehen, ist Samsungs 2024er-QN95D auch in den nächsten Monaten ein heißer Tipp für Heimkino- und Gaming-Liebhaber.
Samsung GQ65QN95D Testurteil: Sehr gut (Highlight, Gaming-Tipp, Heimkino-Tipp)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Bildmodus | Filmmaker oder Spiel |
Bildformat | 16:9 |
Auf Bildschirm anp. | Ein oder Auto |
Helligkeit | Je nach Wunsch (SDR), 50 (HDR) |
Kontrast | 45–50 |
Schärfe | 0-4 |
Farbe | 25 |
Farbton | 0 |
Bildschärfe-Einstell. | Manuell |
Unschärfeminderung | 10 |
Judder-Minderung | 0–5 |
LED-Clear-Motion | Aus |
Rauschunterdrückung | Je nach Wunsch (Rauschmuster- und Banding-Filter) |
Lokales Dimming | Hoch oder Standard |
Kontrastverbesserung | Aus (Spiel HDR: Gering) |
HDR-Remastering | Je nach Wunsch |
HDR-Dynamikkomp. | statisch (HDR) |
Farbton | Warm 2 |
Weißabgleich | Voreinstellung |
Gamma | 2.2 (SDR), ST.2084 (HDR) |
ST.2084 | 0 |
Schattendurchzeich. | 0 |
Farbraumeinstellung | Auto (alternativ Spiel: Nativ) |
Spielbild-Experte HDR | Einfach |
Dyn. Schwarz-Equaliz. | Aus |