In unserem vierteiligen Test-Special informieren wir bereits vor dem Erscheinen der neuen Ausgabe vom HDTV Magazin am 17. Juli hier über den neuen Samsung GQ65Q95T. Heute blicken wir zum Abschluss auf die wesentlichen Punkte der Bildverarbeitung, ziehen Vergleiche zum Vorjahresmodell Q90R und präsentieren natürlich auch unser Testfazit.
Bei der Auswertung unserer Messwerte konnte der letztjährige Q90R vor allem unter Testlaborbedingungen etwas höhere Werte in den Bereichen HDR-Farbsättigung und Farbhelligkeit erreichen (fast ausschließlich im Grüntonbereich), doch in der Praxis war der Q95T dem Vorjahresmodell meist überlegen. Das zeigt sich an ganz einfachen Dingen wie HDR-Filmen, in denen Untertitel eingeblendet werden, wie z.B. „The Revenant“ auf UHD Blu-ray oder „Roma“ auf Netflix: Beim Q90R konnten Untertitel den Zuschauer blenden, zugleich war der eigentliche Bildinhalt meist zu matt. Beim Q95T ist es im Filmmodus genau umgekehrt: Die Untertitel stören nicht und die Leuchtreserven werden passend auf das eigentliche Bild verteilt.
Die Übergänge von LED-Zone zu LED-Zone sind beim Q95T zwar nicht immer unsichtbar, doch derart feinfühlig klappte die Helligkeitsansteuerung mit dem Q90R nicht. Ein Blick auf unseren Leistungsmesser verrät: Samsung lässt den Q95T unter extremen HDR-Bedingungen mit fast 300 Watt ungezügelt von der Leine und der Q95T versteht es bestens, diese Energie in kontrastreiche HDR-Bilder umzuwandeln.
Da die LED-Ansteuerung weicher und harmonischer als in der Vergangenheit agiert und der Q95T auch nicht zu Banding-Artefakten neigt (zusätzlich effektiver Glättungsfilter über Rauschunterdrückung), kommt man schnell ins Schwärmen, wenn man Filminhalte genießt. Doch es gibt noch Dinge, die Samsung per Softwareupdate verbessern könnte. Dies ist beispielsweise bei der Filmglättung der Fall, die nach unserem Geschmack zu viele Artefakte oder Aussetzer bei Kameraschwenks und Szenenwechseln provoziert. Videospielern und Sportfans könnte wiederum auffallen, dass Schattenmuster bei einfarbigen Flächen und farbige Nachzieher unter bestimmten Voraussetzungen schemenhaft auftreten können. An die Bildqualität des Filmmodus reicht der Spielmodus zudem nicht heran, denn im Filmmodus arbeitet die LED-Ansteuerung sowohl in dunklen als auch hellen Bildbereichen effektiver. Verbessern konnte Samsung den Game-Mode im Vergleich zum Vorjahr dennoch: Motion-Plus und die optionale Aufhellung dunkler Bildbereiche arbeiten zielgerichteter und die LED-Helligkeit wird vergleichbar zum Filmmodus über einen langen Zeitraum konstant bereitgestellt.
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Wir könnten noch ewig weiter über den Q95T berichten, beispielsweise über die optimierte Tonwiedergabe, die über zusätzliche Lautsprecher an der Gehäuseoberseite den Eindruck vermittelt, dass Geräusche auf Augenhöhe direkt aus dem Screen zu kommen scheinen. Oder die Möglichkeit, WLAN-Surround-Lautsprecher von Samsung mit dem TV zu verknüpfen. Oder das neue Q-Symphony-Konzept, das mit aktuellen Samsung-Soundbars dafür sorgt, dass bei Anschluss einer entsprechenden Soundbar die oberen TV-Lautsprecher zusätzlich genutzt werden, anstatt den Fernseher einfach stumm zu schalten. Je länger man sich mit dem Q95T beschäftigt, desto mehr Möglichkeiten offenbaren sich. Für uns ist der Q95T in Summe nicht nur Samsungs bester 4K-LED-LCD, sondern auch unser neuer Favorit im aktuellen 4K-LED-LCD-Markt. Falls Sie noch unentschlossen sein sollten, ob letztjähriger Q90R oder diesjähriger Q95T, so lautet unser Tipp: Wählen Sie das 2020er-Modell!
Weitere Informationen zum Samsung QLED 4K Fernseher GQ65Q95T (2020) erfahren Sie in unseren Bildbeschreibungen und in den vorangegangenen Teilen unseres Test-Specials sowie auf https://www.samsung.com/de/tvs/qled-tv/highlights/.
Was uns gefällt
- Bildqualität, Kontrastfilter und Blickwinkel sehr gut
- 4K-120-Hz Gaming, ALLM, VRR, Freesync, HDR10+
- One-Connect-Box, Apps, HD-Plus, AV1-Streaming
- Q-Symphony-Klangkonzept, WLAN-Surround, eARC
Das geht noch besser
- Kein Dolby Vision, kein DTS, Dolby Atmos nur über eARC
- Teilweise dezente Schatten und farbige Nachzieher möglich
- Game-Mode mindert Dimming-Effekt, 120-Hz-PWM-Zwang
- Kontrastverstärker (HDR) und Filmglättung noch nicht optimal
Einstellungen für ein natürliches Bild)
- Bildmodus: Film oder Spiel
- Bildformat: 16:9
- Auf Bildschirm anp.: Ein oder Auto
- Helligkeit: Je nach Wunsch (SDR), 50 (HDR)
- Kontrast: 50
- Schärfe: 5
- Farbe: 25
- Farbton: 0
- Bildschärfe-Einstell.: Auto oder Manuell
- Unschärfeminderung: 10
- Judder-Minderung: Je nach Wunsch
- LED-Clear-Motion: Aus (24-Hz-Film je nach Wunsch)
- Rauschunterdrückung: Je nach Wunsch (Rauschmuster- und Banding-Filter)
- Lokales Dimming: Standard (SDR und HDR10+), Hoch (HDR10)
- Kontrastverbesserung: Aus (je nach Signal alternativ Niedrig)
- Farbton: Warm 2
- Gamma: BT.1886=0 (SDR), ST.2084=0 (HDR)
- Schattendurchzeich.: 0 oder je nach Wunsch
- Farbraumeinstellung: Auto (neutral) oder Nativ (Games, Animationsfilme)
- Dyn. Schwarz-Equaliz.: Aus für besten Kontrast
Bildquelle:
- DSC01171: © Auerbach Verlag
- Samsung-Q95T-Flaechenhelligkeit: © www.portrait.com
- Samsung-Q95T-DCI: © www.portrait.com
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