Die TV-Marke TCL hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Der chinesische Hersteller erobert den europäischen TV-Markt mit innovativen und soliden TV-Geräten. Dabei setzt man, wie es die etablierten Hersteller im TV-Segment ebenfalls tun, jährlich auf die Weiterentwicklung der Serien.
Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 07/2021
Im letzten Jahr nahmen wir den TCL 55C715 unter die Lupe. Die C71-Serie wurde 2021 durch die weiterentwickelte C72 Serie abgelöst, welche auf neue Technologien setzt und Kundenwünsche berücksichtigt. Wir haben uns das 55- Zoll-Modell aus dieser Serie im Testlabor einmal genauer angesehen. Alternativ sind die Geräte der C72-Serie auch in den Größen 75 Zoll, 65 Zoll und 50 Zoll erhältlich. Das wichtigste Ausstattungsmerkmal ist dabei wie bereits beim Vorgänger die Quantum Dot Technologie beim Display. Zusammen mit HDR Pro und Motion Clarity sorgt diese für besonders farbenfrohe und scharfe Bilder, doch dazu später mehr.
Wie ist der QLED-TV ausgestattet?
Für den ungetrübten UHD-Genuss verfügt das 2021er Modell nun sogar über vier HDMI-Anschlüsse. Besonders Nutzer mehrerer Set-Top-Boxen oder Spielekonsolen wird der Zugewinn eines HDMI-Anschlusses begeistern. Alle vier Eingänge beherrschen HDMI 2.1 und unterstützen damit die UHD-Auflösung mit HDR 10-Unterstützung. Digitalton kann über den optischen Digitalausgang entnommen werden. Analoge Signale lassen sich entweder als FBAS über einen nicht im Lieferumfang enthalten AV-Adapter zuführen.
Zur Multimediaunterstützung steht nur noch ein USB-2.0-Eingang zur Verfügung. Der zweite USB-Anschluss der Vorgängerserie wurde zugunsten der zusätzlichen HDMI-Schnittstelle eingespart. Ebenfalls seitlich befindet sich der CI-Plus-Einschub. Leider ist nur ein Schacht vorhanden, sodass der Parallelbetrieb von zwei Modulen nicht möglich ist. Schließlich finden wir rückseitig noch einen Netzwerkanschluss, wobei der Fernseher per Kabel oder drahtlos mit dem Netz verbunden werden kann.
Doppelte Fernsteuerung
Bisher stellte die C7x-Serie von TCL eine Ausnahme dar. Während nahezu alle Mitbewerber und TCL sogar selbst bei seinen höherwertigen Serien eine Standardfernbedienung sowie einen Bluetooth-Signalgeber beilegten, mussten Nutzer bis zur C71-Serie noch auf die Bluetooth-Multimediafernbedienung verzichten. Beim 2021-Modell der C72-Serie liegt diese nun bei. Neben der bekannten Infrarotsteuerung, welche nun zusätzlich noch mit einer Prime-Video-Direktwahltaste ausgestattet ist, liegt auch der nützliche Bluetooth-Signalgeber mit integriertem Mikrofon dem Lieferumfang bei.
So wird der TCL 55C728 eingerichtet
Neben der Einrichtung der Antennenanlage muss auch das Android-Betriebssystem des Gerätes eingerichtet werden. Dies geschieht am besten, indem sich der Nutzer mit einem vorhandenen Google-Account beim Fernseher anmeldet. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn wurden in diesem Account auch Passwörter für die Streamingdienste wie Netflix vorab gespeichert, ist keine nervige Eingabe der Anmeldedaten beim ersten Aufruf des Angebotes nötig, sondern es kann sofort das Angebot des Video-on-Demand-Portals genutzt werden. Zudem ist auch das leichte Streamen von Inhalten vom Smarthone auf den TV möglich, eine klasse Funktion, um der Familie Urlaubsbilder oder andere Dinge zu präsentieren. Der TCL 55C728 ist im Übrigen mit dem aktuellen Android-TV-Betriebssystem in der Version 11 ausgestattet.
Im Betrieb
Die Bedienung des TCL-TVs ist selbsterklärend, obwohl dem Fernseher natürlich auch eine Bedienungsanleitung beiliegt. Über das Menü lassen sich unter anderem verschiedene Voreinstellungen für das Panel wie Kino, Sport oder Dynamisch aktivieren. Selbstverständlich lassen sich die Einstellungen bei Bedarf auch individuell nach dem eigenen Geschmack einstellen. Auch die Kanalliste kann vom Nutzer bearbeitet werden. So lassen sich Sender verschieben, löschen oder auch ausblenden. Für noch mehr Komfort stehen vier Favoritensender für die Lieblingssender zur Verfügung.
Dank der CI-Plus-Fähigkeit des TV-Gerätes ist es problemlos möglich, die codierten Privatsender via DVB-T2 – vorausgesetzt, ein entsprechendes freigeschaltetes Freenet-TV-Modul ist vorhanden – zu nutzen. Alternativ lässt sich natürlich im Schacht auch ein Pay-TV-Modul von Sky oder HD-Plus betreiben. Alle CI-Plus-Module konnten wir im Test erfolgreich umsetzen.
Was leistet der Tuner?
Der Fernseher ist mit einem Triple-Tuner ausgestattet und daher gut vorbereitet für alle Empfangswege. So kann das Gerät entweder mit einer Satellitenschüssel oder wahlweise an einem Kabelanschluss sowie über DVB-T2 betrieben werden. Auch der analoge Kabelempfang ist mit dem eingebauten Tuner möglich. Eingerichtet werden die Empfangswege über das bei der ersten Nutzung startende umfangreiche Einstellungsmenü.
Im Falle von Satellitenempfang sucht der QLED zügig den gewählten Satelliten ab und sortiert die Kanäle im Nachgang in eine gut sortierte Senderliste ein, bei der die ARD auch wirklich auf Kanalplatz 1 zu finden ist und das ZDF den zweiten Platz belegt. Mehrsatellitenanlagen lassen sich mit dem TCL-Modell ebenfalls nutzen, wenn auch eingeschränkt. Aktuell können nur DiSEqC 1.0 und somit maximal vier Sat-Systeme parallel genutzt werden. TCL hat mitlerweile auch Unicable in seine TV-Geräte integriert. Dabei stehen sowohl Unicable 1 (EN 50494) als auch (EN 50607) zur Verfügung.
Im Test stellen wir bei der Verwendung des Unicable-Betriebes mit LNBs keine Probleme fest. Auch das Zusammenspiel mit Unicable-Schaltern und somit die Verwendung mehrerer Positionen stellt kein Problem dar. Wer mehr als vier Satelliten nutzen möchte, sollte also einen externen Satellitenempfänger am QLED-TV anschließen. Beim Suchlauf werden im Übrigen neben SD und HD-Sendern auch alle UHD-Programme über Satellit zuverlässig empfangen und der Kanalliste hinzugefügt. Dank der HDR 10 / HLG-Unterstützung sind beispielsweise die über die HD-Plus-Plattform angebotenen 4K-Programme in brillanter Qualität mit dem TCL-TV-Gerät nutzbar.
Hybridfunktionen des TCL 55C728
Der TCL-LCD- zeichnet sich deshalb durch einen sehr guten Smart-TV-Funktionsumfang aus. So sind beispielsweise Apps für Netflix, YouTube, Prime Video und DAZN fest integriert. Viele weitere Dienste, darunter Zattoo, Waipu oder Disney+, sowie Funktionen lassen sich nachinstallieren. Auch Chromecast und die T-Cast Funktion werden unterstützt. Über diese lassen sich Inhalte vom Smartphone sehr einfach auf den TV streamen. In unserem Test stellten wir bei der Smart-TV-Funktionalität keine Einschränkungen oder Probleme beim TCL 55C728 fest.
Auch die komplette HbbTV-Fähigkeit ist gegeben. Unterstützt ein Sender HbbTV, erscheint der Hinweis im laufenden Programm. Über die Rote Taste kann das entsprechende HbbTV-Portal des Senders wie gewohnt aufgerufen werden. Dank der Nutzung von HbbTV 2.0 lässt sich auch die Restart-Funktion bei den öffentlich-rechtlichen Sendern uneingeschränkt nutzen. Einfach im laufenden Programm die blaue Farbtaste drücken und schon beginnt die gewünschte Sendung erneut, sie wird aber nun aus dem Internet abgespielt. Leider ist dieser Service aktuell nur bei den öffentlich rechtlichen Programmen vorhanden.
Sprach-Steuerung
Der TCL 55C728 lässt sich gleich auf dreierlei Weise per Sprachsteuerung nutzen. Zum ersten geht dies über die Fernbedienung mit eingebautem Mikrofon. Dazu wird die Google-Taste gedrückt und anschließend der Befehl oder das Suchwort eingesprochen. Zuverlässig wird die Suche durchgeführt beziehungsweise der Eingang/Sender gewechselt. Alternativ hat das TV-Gerät die Google-Sprachsteuerung auch direkt integriert, sodass kein externer Google-Lautsprecher in dem Raum, in dem der Fernseher genutzt wird, benötigt wird. Aktiviert wird diese mit dem Befehl „ok Google“. Voraussetzung, um all diese nützlichen Features nutzen zu können, ist, dass bei der Ersteinrichtung die nötigen Vorkehrungen getroffen wurden. Hier wird auch der Name, den der Fernseher im eigenen Steuersystem haben soll, festgelegt.
Zusätzlich kann per App die alternative Alexa-Sprachsteuerung aktiviert werden. Die Installation ist einfach: Den Punkt am Fernseher aktivieren, den entsprechenden Alexa Skill von TCL installieren und schon kann‘s losgehen. Mit Befehlen wie „Schalte TV ein“ oder „Schalte auf HDMI Eingang 1“ kann das Gerät komplett ohne Fernbedienung gesteuert werden.
Bildqualität
Hier können wir nur Gutes über den Fernseher berichten. So besticht das superflache Gerät durch satte Farben und einen hervorragenden Kontrast des QLED-Displays. Gegenüber der im letzten Jahr getesteten TCL-LED-Geräte wird der Unterschied spürbar deutlich. Dank vieler Eingriffsmöglichkeiten lässt sich die Bildqualität noch weiter optimieren. Außerdem können wir dem Display eine gute Entspiegelung attestieren. Werden Filme mit HDR zugespielt, kann der Fernseher zudem mit einem erweiterten Dynamikumfang überzeugen.
Bildqualität
Hier können wir nur Gutes über den Fernseher berichten. So besticht das superflache Gerät durch satte Farben und einen hervorragenden Kontrast des QLED-Displays. Gegenüber der im letzten Jahr getesteten TCL-LED-Geräte wird der Unterschied spürbar deutlich. Dank vieler Eingriffsmöglichkeiten lässt sich die Bildqualität noch weiter optimieren. Außerdem können wir dem Display eine gute Entspiegelung attestieren. Werden Filme mit HDR zugespielt, kann der Fernseher zudem mit einem erweiterten Dynamikumfang überzeugen.
Wie gut ist der TCL-TV?
TCL beweist bei der 2021ger C72 Serie, dass die Entwicklung stets nach vorn geht. Dies wird beim Blick auf das QLED-Display, welches mit noch detailgetreueren Bildern und brillanten Farben überzeugt, ebenso deutlich wie bei der Ausstattung. Auch wenn ein USB-Anschluss fehlt, ist der zusätzliche HDMI-Anschluss ein echter Mehrwert. Gleiches gilt für den Bluetooth Signalgeber. Dieser erlaubt es, den Fernseher noch leichter per Sprache zu steuern. Dank der Wahl von Android TV als Betriebssystem muss der Nutzer des TCL-Gerätes auch auf kaum eine App verzichten, für alle Mediatheken und VOD-Dienste – Ausnahme ist einmal mehr Sky – stehen eigene Apps zur Verfügung. Alles in allen überzeugt der 55C728 auf ganzer Linie und bietet für einen günstigen Preis viel Technik und Bedienerfreundlichkeit.
Dieser Test erschien zuerst in der Digital Fernsehen 07/2021
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Bildquelle:
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