Philips 55OLED909 im Test: Der emotionalste OLED-TV des Jahres (DF-Tech)

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Philips OLED909
Bildquelle: Philips

Mit dem OLED909 vereint Philips die Vorzüge eines leuchtstarken MLA-OLED-Panels (MLA = Micro Lens Array), einer modernen Smart-TV-Prozessortechnik und klangstarker integrierter Lautsprecher. Zudem trumpft der OLED909 mit vierseitigem Ambilight auf.

Die zierlichen Standfüße und der OLED-typische schmale Bildrahmen verleihen dem OLED909 einen modernen Look. Die abgesetzte Lautsprechersektion erscheint nicht zuletzt durch die Stoffbespannung optisch zurückhaltender als die Klangdynamik, die der OLED909 zu entfachen vermag. Doch dazu später mehr.

Preis: 2700 Euro (Marktpreis: ca. 2250 Euro) • Bildgröße: 55 Zoll (auch erhältlich in 65 und 77 Zoll) • Maße: 122,5 x 76 x 5,6 cm • Gewicht: 18,5 kg • Bauweise: MLA-OLED • 4-seitiges AmbilightAuflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 45-410 Watt

Smart-TV mit Google-System

Die verbaute Smart-TV-Hardware fällt identisch zum OLED908 aus, was allerdings kein Kritikpunkt darstellt: Philips setzte bereits im letzten Jahr auf die leistungsstarke Pentonic-Plattform. Der OLED909 zeigt eine rundum flüssige Bedienung. Lediglich der frei verfügbare App-Speicher fällt etwas dürftig aus.

Die HDMI-Eingänge des OLED909 sind zu 4K120-Hz- und sogar 144-Hz-PC-Signalen kompatibel. Xbox-Series-Gamer profitieren von einem 120-Hz-Dolby-Vision-Support und dem Dolby-Vision-Spielmodus. 

Philips OLED909 AV Support
Bildquelle: Auerbach Verlag

Filmfans können wiederum die Filmmaker-Voreinstellung mit Dolby-Vision-Quellen kombinieren, um auf Knopfdruck einen natürlichen Look sicherzustellen. Als eines der wenigen TV-Geräte am Markt sind beim OLED909 die wichtigsten HDR- und Audioformate (HDR10+, Dolby Vision, Dolby Atmos, DTS:X) in einem Gesamtpaket vereint. 

Einziger Nachteil: Weiterhin erfüllen nur zwei von vier HDMI-Anschlüssen die HDMI-2.1-Leistungskriterien und die eARC-HDMI-Tonweiterleitung ist an einen der beiden Hochleistungsports gekoppelt. 

Angetrieben wird der OLED909 vom Google-TV bzw. Android 12 Smart-OS-System. Beliebte Streaming-Anbieter stehen in bester Bild- und Tonqualität zur Verfügung. Die klassische TV-Tuner-Sektion erscheint aufgrund der verbauten Single-Tuner etwas schmuckloser und mit USB-Recording-Funktionen kann der OLED909 nicht auftrumpfen. Mittels App-Zugriff lassen sich TV-Inhalte dennoch bequem abrufen und verschlüsselte HD-Signale können über die HD+ App freigeschaltet werden.

Philips OLED909 Google-TV
Der Philips OLED909 setzt auf die potente Smart-TV-Hardware des Vorgängermodells. Durch Google TV (Android Version 12) wird eine fast lückenlose App-Auswahl geboten. Streaming in 4K-HDR-Qualität (Dolby Vision und HDR10+ Support). Die HD+ TV-Freischaltung gelingt bequem über eine Internetverbindung

Obwohl die Menüstruktur übersichtlich erscheint, könnte die Navigation noch ein wenig konsequenter vereinheitlicht werden. Wer beispielsweise die Voreinstellungsauswahl zur Tonwiedergabe oder zum Ambilight aufruft, erhält eine übersichtliche vertikal ausgerichtete Menüstruktur. Die Bildvoreinstellungen werden dagegen horizontal aufgelistet und lassen etwas Übersicht vermissen.

Zudem treten einige Einstellungen leicht missverständlich in doppelter Form auf. So wird die HDR-Optimierung (globales Bildeinstellungsmenü) auch als HDR-Umgebungsoptimierung (Untermenü Kontrast/HDR-Steuerung) bezeichnet. Gleiches gilt für die Einstellung „Optimierung Lichtintensität“, die im Untermenü als „Optimierung des Umgebungslichts“ ein zweites Mal auftaucht.

Zuguterletzt ist die praktische Schnellauswahl des Fernsehers („Menu“-Taste) nicht innerhalb des Google-TV-Homescreens abrufbar, sodass beispielsweise erst auf eine Quelle gewechselt werden sollte, um von der Schnellauswahl profitieren zu können. 

Aus einem Guss

Das Grunddesign des Fernsehers (oben eckig, unten im Lautsprecherbereich abgerundet) greift die Fernbedienung stilsicher auf. Auch die Materialwahl überzeugt, denn Philips setzt bei der Smart-Remote nicht nur auf Kunststoff, sondern zusätzlich auf Metall. Die Energieversorgung der Fernbedienung erfolgt durch einen integrierten Akku, der über die USB-C-Schnittstelle aufgetankt wird. 

Eine Tastenbeleuchtung macht die Navigation selbst in den Abendstunden zum Kinderspiel. Die Navigationstasten dienen zugleich als Ziffernblock, der erst über die separate Tastenbeleuchtung (123-Taste) erkennbar in Erscheinung tritt.

Tasten für die Lautstärke- und Programmwahl lassen sich ziehen, schieben und drücken. Ambilight-Fans kommen durch die abgesetzte Ambilight-Taste an der Oberseite direkt zur Schnellauswahl der Lichtsteuerung. 

Einziger Schönheitsfehler: Trotz einer Kopplung der Fernbedienung mit dem Fernseher (Zurück- und Haustaste gleichzeitig gedrückt halten) ist es stets notwendig, die Fernbedienung zum TV auszurichten, damit Tasteneingaben registriert werden.

Zudem sollten die automatischen Softwareupdates der Fernbedienung beachtet werden. Im Auslieferungszustand wurden einige Tasteneingaben fehlerhaft oder stark verzögert umgesetzt. Nach dem Softwareupdate der Fernbedienung waren diese Probleme allesamt behoben.

Ein Soundsystem, das diesen Namen verdient

Das Design des OLED909 wird nicht nur durch das ultraflache OLED-Panel geprägt, sondern auch von den direkt nach vorn abstrahlenden Lautsprechern, die sich hinter einer Stoffblende verstecken. Das Soundsystem ist in Zusammenarbeit mit Bowers & Wilkins entwickelt worden und dieser Aufwand macht sich bezahlt.

Selten verteilen wir bei Flachbildfernsehern ein Lob hinsichtlich der Tonqualität, doch der OLED909 gehört zu den wenigen Beispielen am Markt, die sogar mit Kinofilminhalten überzeugen. Das integrierte 3.1-Kanal-Lautsprechersystem setzt sich aus gleichwertigen Mittel- und Hochtonlautsprechern für die beiden Frontkanäle und den Center-Kanal zusammen. Auf der Rückseite prangt zudem ein Tieftöner.

Obwohl die Tonabstimmung nicht immer das Prädikat neutral verdient und der OLED909 hörbar von einer wandnahen Aufstellung profitiert (die aufgrund des rückseitigen Ambilight sowieso angestrebt werden sollte), war das Ergebnis mit Filmen und Musik jederzeit stimmig, dynamisch und atmosphärisch. 

Philips OLED909 Rückseite
Anschlüsse für Wandmontage geeignet • Blende für Anschlussbereich • Stromkabel ca. 2,4 m • Wandhalterung Maße: 30 x 30 cm • Rahmenbreite: ca. 0,3 cm (ca. 0,8 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 0,5 cm (ca. 5,6 cm mit Gehäuse) • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 2 cm • Standfußfläche: ca. 63 x 24 cm • Display drehbar: nein

Auch die Stimmwiedergabe erscheint trotz der hohen Lautstärkereserven und Dynamik jederzeit klar und transparent. Statt komplexer Voreinstellungen reicht es in den meisten Fällen aus, den KI-Audio-Modus einzuschalten. Zudem hat Philips an Details wie eine separat einstellbare Center-Lautstärke gedacht.

Begeistern kann auch die Audiosignalunterstützung: Der OLED909 ist zu aktuellen Dolby- und DTS-Standards kompatibel und erhält die IMAX-Enhanced-Zertifizierung. Selbst Mehrkanal-PCM-Quellen stellen den Fernseher vor keinerlei Probleme. 

Wer beim TV-Kauf noch nicht in ein kostspieliges externes Soundsystem investieren möchte, ist mit dem integrierten Lautsprechersystem und den Audiomöglichkeiten des OLED909 erst einmal tadellos ausgestattet. Dank Subwoofer-Anschluss und DTS-Play-Fi-Unterstützung lässt sich der OLED909 sogar flexibel erweitern.

4-seitiges Ambilight

Mit dem OLED909 kehrt ein beliebtes Philips-TV-exklusives Feature zurück: Die Ambilight-Beleuchtung strahlt beim OLED909 in alle vier Himmelsrichtungen ab und hüllt den TV in eine nahtlose Lichtaura. Die LED-Leiste an der Unterseite lässt sich in der Intensität unabhängig von den restlichen Ambilight-LEDs feintunen.

Philips OLED909 Ambilight Einstellungen
Bildquelle: Auerbach Verlag

Damit ist der Ambilight-Effekt in Summe dem des Vorgängermodells überlegen. Der Mehrverbrauch durch das vierseitige Ambilight fällt mit weniger als 30 Watt überschaubar aus. Allerdings ist die feine Ambilight-Next-Gen-LED-Ansteuerung des OLED908 beim OLED909 nicht mehr zu finden. Stattdessen werden die rückseitigen Ambilight-LEDs beim OLED909 in Zweier-, Dreier- oder Viererblöcken angesteuert.

Erweitern lässt sich der Ambilight-Effekt durch kompatible Philips-Lautsprecher (z.B. Fidelio FS1), die ebenfalls über Leucht-LEDs verfügen. Separate Philips-Hue-Leuchtmittel lassen sich hingegen nicht über den OLED909 ansteuern.

Wie kaum ein anderer Fernseher verleitet der OLED909 dazu, in der eigenen Entertainment-Sammlung zu kramen, um Lieblingsinhalte im sprichwörtlich neuen Licht zu erleben.

Ein Geheimtipp für alle Musikfans: Die altehrwürdige Playstation 3 bietet einen faszinierenden Musik-Visualisierer (Umschalten der in Echtzeit generierten Grafiken über die Vierecktaste). Der OLED909 zeigt die Grafiken nicht nur in einer tollen Wiedergabequalität, sondern das 4-seitige Ambilight hebt das Gesamterlebnis auf das nächste Level.

Und auch mit der aktuellen Playstation 5 begeistert der OLED909. Wer beispielsweise den farbenfrohen Gaming-Hit „Astro Bot“ mit vierseitigem Ambilight erlebt, wird nicht mehr darauf verzichten wollen. Auch im Spielmodus bevorzugten wir im Test die Standard-Einstellung des Ambilights, da im Ambilight-Game-Mode die LED-Ansteuerung sichtlich nervös ablaufen kann. Im Standard-Modus gelingen die Helligkeits- und Farbwechsel hingegen stets angenehm.

Abseits einer klassischen Signalzuspielung können Sie das Ambilight-Feature des OLED909 auf kreative Weise nutzen und den Fernseher als „Lichtwecker“ einsetzen. Zudem stehen mit der Aurora-Option vorgefertigte Animationen und Bilder zum Abruf bereit, um den OLED909 als stimmungsvolles Lichtelement in Szene zu setzen.

MLA-OLED-Panel mit 2000+ Nits

Philips zeigte sich noch nie zurückhaltend, wenn es darum ging, die maximalen Helligkeitsreserven aus einem TV-Panel herauszukitzeln. Somit überrascht es nicht, dass auch der OLED909 zu Rekordwerten fähig ist. Selbst im Filmmaker-Modus und bei natürlichen Farben erreicht der Fernseher unter speziellen Bedingungen mehr als 2000 Nits.

Allerdings werden diese Spitzenwerte nur für wenige Sekunden am Stück erreicht, wenn Zusatzbooster wie der HDR-Highlight-Enhancer aktiviert werden. Größtenteils verhält sich der OLED909 wie die bereits getesteten MLA-OLED-TVs, sodass die HDR-Detailhelligkeit meist zwischen 1000 und 1600 Nits liegt.

Philips OLED909 Ausleuchtung
OLED-Panel mit selbstleuchtenden Subpixeln in BGRW-Anordnung: gleichzeitig leuchten maximal drei der vier Subpixel auf. Exzellente Kontrast- und Schwarzdarstellung, sehr hohe Spitzenhelligkeit (Weißlicht) und überzeugende Flächenhelligkeit dank MLA-Technik. Lichtverteilung über selbstleuchtende OLED-Pixel äußerst gleichmäßig (ca. 95% Homogenität). Leichter Farbtemperaturdrift (Türkis, Violett) in Weiß- und Grauflächen möglich. Schatten- bzw. zeitlich begrenzte Nachleuchteffekte im Test nicht erkennbar. Keine künstlichen Nachzieheffekte. Kontrastfilter: Reflexionen gemindert, aber violette Spiegelungen. Sattes Schwarz bei Umgebungslicht. Einstrahlende Lichtquellen kaum gestreut, aber Lichtaura möglich

Wer auf den optionalen OLED-Panel-Schutz verzichtet, profitiert von einer vergleichsweise stabilen Helligkeitswiedergabe, selbst wenn Videobilder minutenlang ohne Kontrastwechsel wiedergegeben werden. Nur der Bildschirmschoner des Fernsehers springt bei Menüeinblendungen etwas forsch an.

Umgekehrt können statische Symbole durch die Logo-Dimming-Einstellung in der Intensität abgeschwächt werden, um das OLED-Panel zu schonen. Die Helligkeitsansteuerung und die Wärmeableitung der selbstleuchtenden Pixel gelingt beim OLED909 exzellent: Temporäre Schatteneffekte traten selbst mit unseren Testsequenzen nicht auf.

Außerordentlich überzeugend gelingt auch die Ausleuchtungsgenauigkeit: Der OLED909 zeigte keine störenden Schatteneffekte und selbst in dunklen Grau- und Farbfeldern waren Schattenmuster nicht auszumachen. Insgesamt präsentierte der OLED909 eine fast fehlerfreie Helligkeitsverteilung.

Lediglich einen Violett-Türkis-Farbtemperaturdrift insbesondere bei Weißflächen durch das RGB+W-OLED-Panel kann der OLED909 nicht ganz verheimlichen. Dafür ist die Bilddarstellung auch bei seitlicher Bildbetrachtung exzellent und der OLED909 sticht in diesem Fall sämtliche QLED-LCDs und klassische OLED-Fernseher aus. 

In hellen Räumen werden Spiegelungen zwar minimiert, doch Reflexionen erscheinen dennoch sichtbar und violett verfärbt. Zudem kann sich unter Lichtquelleneinfluss eine Lichtaura bei Spiegelungen bilden.

Das HDR-Tonemapping erfolgt in den Grundeinstellungen (z.B. Filmmaker-Modus) ausreichend natürlich. Die HDR-Effekt-Einstellung ermöglicht es, den Fokus auf die Detailwiedergabe oder die Bildhelligkeit zu legen. Die dreistufige Einstellung funktionierte im Test aber nur korrekt, wenn das HDR-Tonemapping auf „verbessert“ umgeschaltet wurde.

Philips OLED909 Filmdarstellung Blickwinkel
Das MLA-OLED-Panel sorgt für exzellente Kontraste und dies aus allen Blickwinkeln. Natürlicher Filmlook im Filmmaker-Modus (auch mit Dolby-Vision-Quellen) oder in IMAX-Voreinstellung. Zwischenbildberechnung bei Testmodell mit HDMI-Quellen souveräner als mit Streaming-Apps

Alternativ steht mit der automatischen HDR-Optimierung eine weitere Option zur Verfügung, die sämtliche Korrekten eigenständig vornimmt, weshalb die meisten HDR-Tonemapping-Einstellungen in diesem Fall nicht mehr beeinflusst werden können. Von der automatischen HDR-Optimierung raten wir allerdings ab, da sich mit dieser Einstellung Flackereffekte in dunklen Filmszenen zeigten.

Während der letztjährige OLED908 insbesondere mit komprimierten Streaming-Inhalten zu starken Artefakten neigte, meistert der OLED909 die gleichen Szenen deutlich souveräner und ansehnlicher. Die in drei Stufen zuschaltbare Artefaktminderung des Fernsehers arbeitet allerdings noch nicht optimal, sodass sich Banding-Artefakte von Videoinhalten nicht immer perfekt kaschieren lassen. Hier dürfte der OLED959 mit Dual-Engine im direkten Vergleich Qualitätsvorteile zeigen.

Beim Upscaling setzt Philips den Fokus auf eine effektive Konturglättung, um einen Pixellook zu vermeiden. Dennoch werden feine Details nicht zu extrem gefiltert und das Gesamtergebnis erscheint meist ausreichend natürlich. Die zuschaltbaren Schärfefilter zeigen bereits in geringen Stufen eine deutliche Kontur- oder Pixelkontrastverstärkung. Wer beispielsweise die Texturverbesserung einschaltet, sollte auf eine zusätzliche Schärfeanhebung verzichten.

Nicht perfekt ist das Handling von einzelnen Helligkeitsabstufungen, insbesondere in Bereichen nahe Tiefschwarz. Statt jeden Helligkeitsübergang signalgetreu wiederzugeben, neigt der OLED909 zu einer gewissen Komprimierung, was sich wiederum in Banding-Strukturen äußern kann. 

Typisch für ein MLA-OLED-Panel mit RGB+W-Subpixelstruktur: Weißlichtanteile werden brillanter dargestellt als stark gesättigte Farbbereiche. Am ausgeglichensten erscheint die Kontrastdarstellung, wenn auf die Lichtverstärkungseinstellung vollständig verzichtet wird, doch in diesem Fall sinkt die Leuchtstärke des OLED909 auf ein wenig praxistaugliches Niveau. 

Anschlüsse: 4x HDMI (HDMI 1&2: 4K 144 Hz HDR, HDMI 3&4: 4K 60 Hz oder 1440p 120 Hz HDR), 1x eARC (HDMI 2), 2x USB, 1x Netzwerk (oder WLAN), kein analoger Videoeingang, 1x digital optisch Audio, 1x Kopfhörer, 1x Subwoofer Pre-Out
Gaming-Funktionen: 4K in HDR und Dolby Vision mit bis zu 120 Hz, VRR, Freesync, G-Sync-kompatibel, ALLM, 1440p-Support, HGiG, Input Lag: ca. 12,5 ms (60 Hz), ca. 6 ms (120 Hz), ca. 5 ms (144 Hz)
Tuner-Funktionen: Single-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI, HD+ Freischaltung via App
Streaming-Apps: Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Paramount+, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Magenta TV, Sky, DAZN, Waipu.tv, Joyn, Zattoo, Crunchyroll, Spotify, Twitch u.v.m. 
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HDR10+ (Adaptive), HLG, Dolby Vision, Dolby Digital, Dolby Atmos, DTS, DTS:X, Mehrkanal-PCM, DTS-Play-Fi

Die gute Nachricht: In vielen Fällen zeigt der OLED909 eine exzellente Filmdarstellung und man kann sich vollkommen im plastischen OLED-Kontrast verlieren. Zugleich ermöglicht Philips eine umfangreiche Bildnachbearbeitung und der OLED909 ist für all jene ein Tipp, denen andere OLED-Fernseher zu zahm erscheinen.

Dank einer optionalen automatischen Helligkeitsanpassung werden Blendeffekte in den Abendstunden vermieden. Wer düstere Filminhalte in hellen Räumen darstellt, profitiert ebenfalls von einer gezielten Anpassung, um dunkle Details erkennbar zu gestalten.

Mit klassischen SDR-Signalen bietet Philips nicht minder umfangreiche Einstellungsoptionen, inklusive einer Kontrastverstärkung, die einen HDR-ähnlichen Kontrasteffekt erzeugt (hohe Detailhelligkeit, ohne vollflächig zu blenden). Weder bei der Farb-, Helligkeits- noch Kontrastdarstellung scheint Philips hinsichtlich der Nachbearbeitung ein künstliches Limit zu setzen. 

Wer es natürlich mag, sollte dem Filmmaker-Modus vertrauen und die meisten Regler am Minimum betreiben. Bildprofis können sich im Farbmanagement des Fernsehers austoben (RGB+CMY-Anpassung).

Die Filmbildglättung des OLED909 überzeugte mit 24p-HDMI-Signalen: Problemszenen des OLED908 (z.B. „La La Land“ Kapitel 7) meisterte der OLED909 fehlerfrei und die Einstellung „pures Kino“ vermeidet einen zu flüssigen 24p-Filmbildeindruck. Alternativ ermöglichen höhere Glättungseinstellungen einen butterweichen Soap-Opera-Look.

Mit Streaming-Inhalten über Apps konnte es hingegen selbst mit der Einstellung „pures Kino“ zu Aussetzern kommen und einzelne Filmszenen erschienen für wenige Sekunden wie Stop-Motion-Bewegungen. Eine Erhöhung der Bewegungsglättung führte zu keiner Lösung. Stattdessen hilft es bei Problemen die Bewegungsglättung abzuschalten oder den persönlichen Einstellungswert für „Glatte Übergänge“ auf 0 zu reduzieren.

Philips OLED909 Game-Mode
Die HDMI-Eingänge 1 und 2 verarbeiten auch 4K-144-Hz-PC-Gaming-Signale. Xbox-Series-Gamer profitieren vom 120-Hz-Dolby-Vision-Support. Spielmodus mit geringer Eingabeverzögerung, aber etwas künstlicher Bilddarstellung (PC- bzw. Monitor-Modus natürlicher). Optionale Zwischenbildberechnung im Spielmodus für flüssige Wiedergabe mit 30-FPS-Games. Praktisches Gaming-Dashboard mit FPS-Anzeige

Keine Probleme bereitete der OLED909 mit PC-Signalen: Selbst G-Sync- und 144-Hz-Signale in 4K-Qualität stellten für den OLED909 keine Hürde dar. Die überzeichneten Bildeinstellungen im Spielmodus können wir aber nur bedingt empfehlen, deutlich natürlicher erscheint die Bilddarstellung im PC- bzw. Monitor-Modus, wenngleich die möglichen Bildeinstellungen limitierter ausfallen.

Eine Besonderheit stellt die neue Bewegungsglättungseinstellung im Spielmodus dar, wenn 60-Hz-Signale zugespielt werden: Die Eingabeverzögerung steigt in diesem Fall auf ca. 30 ms, doch 30-FPS-Games erscheinen ansehnlicher, da Judder-Effekte minimiert werden. Auch in diesem Modus ist eine sehr flüssige Bildwiedergabe möglich, doch die Fehlerquote der Bewegungsglättung (Artefakte und Aussetzer) ist im Spielmodus höher als in den klassischen Videoeinstellungen. 

Philips OLED909 4-sided Ambilight
Bildquelle: Auerbach Verlag

Gelungenes OLED-Update

Der OLED909 erbt viele Stärken des Vorgängermodells und verfeinert an wichtigen Stellen die Wiedergabequalität. In Summe überzeugte uns der neue OLED909 noch etwas mehr als der OLED908. Die Kombination aus moderner Audio- und Videoformatunterstützung, einem leuchtstarken MLA-OLED-Panel, tollen integrierten Lautsprechern und nicht zuletzt dem vierseitigen Ambilight machen aus dem OLED909 ein echtes Highlight-Gerät: Dieser OLED-TV vermittelt Emotionen pur.

Testurteil: Ausgezeichnet (Highlight, Heimkino-Tipp, Gaming-Referenz)

Einstellungen für ein natürliches Bild
KI-Bildeinstellung Filmmaker, IMAX, Spiel oder PC/Monitor 
Optimierung Lichtintensität je nach Wunsch 
Optimierung dunkler Details je nach Wunsch
Optimierung Farbtemperatur Aus
HDR-Optimierung Aus
OLED-Kontrast Je nach Wunsch (HDR: 100)
Lichtverstärkung Maximum (HDR), Minimum oder Mittel (SDR)
Video-Ebene 90–100
Gamma 0
Schwarzwert 50
HDR-Tone-Mapping Verbessert (Film), HGiG (Spiel)
HDR10-Effekt „Mehr Infos“
Highlight-Enhancer Ein oder Je nach Wunsch
Sättigung 50
Farboptimierung Aus oder Minimum
Breites Farbspektrum Voreinstellung
Weißpunkt Warm
Schärfe-Verbesserung 0–2
Texturverbesserung Aus (wenn Ein Schärfe auf 0)
Rauschunterdrückung Aus
Artefaktunterdrückung Aus (Mittel bei Block-Artefakten)
Bewegungseinstellung Aus, Pures Kino oder Film 
Lokaler Bildschutz Aus oder Normal 
Bildformat Original
Philips OLED909 Farbvolumen
Das MLA-OLED-Panel erreicht deutlich höhere Helligkeitswerte als klassische WRGB-OLED-Technik, die in günstigeren Modellen zum Einsatz kommt. Obwohl die RGB-Farblichtleistung ebenfalls vom Micro-Lens-Array-Filter profitiert, wird die höchste Brillanz ausschließlich bei Weißlichtdetails erreicht
Philips OLED909 CIE Color Chart
Mit den Filmmaker- und IMAX-Voreinstellungen erzielt der OLED909 eine natürliche Farbdarstellung. Die vergleichsweise deutlichen Abweichungen unserer Messung sind fast ausschließlich auf Helligkeitsunterschiede zurückzuführen. Der Fokus liegt in den Grundeinstellungen auf der normgerechten Graustufendarstellung, während die Helligkeitswerte für Farben erkennbar abweichen können
Philips OLED909 Flächenhelligkeit
Philips setzt auf einen imposanten Leuchtstärkeboost (Highlight-Enhancer), der die HDR-Detailhelligkeit selbst im Filmmaker-Mode auf mehr als 2000 Nits steigert – allerdings nur für wenige Sekunden. Dennoch sehr gute MLA-OLED-Leuchtstärke zwischen 1000 und 1600 Nits. Großflächig zwischen 400 und 800 Nits erzielbar. Vollflächig werden fast 250 Nits erreicht (D65-Farbtemperatur). Selbst bei Videoszenen ohne Kontrastwechsel vergleichsweise stabile Grundhelligkeit über mehrere Minuten
Philips OLED909 Farbhelligkeit
Die hohen Leuchtreserven stellt der OLED909 nicht nur mit HDR-Signalen zur Verfügung – zahlreiche Kontrast-, Helligkeits- und Farbbooster erlauben eine umfangreiche Bildnachbearbeitung. WRGB-OLED-typisch erreichen stark gesättigte RGB-Farben aber weniger als 50% der Weißlichtbrillanz und erscheinen damit leuchtschwächer. Im Test keine künstlichen Nachleuchteffekte – die Wärmeableitung der selbstleuchtenden OLED-Pixel gelingt exzellent
Philips OLED909 Black Level
Optimale Schwarzdarstellung dank pixelgenauer OLED-Lichterzeugung. Deutlich weniger Artefakte in dunklen Bildbereichen als beim Vorgängermodell OLED908. Allerdings kein perfekt harmonischer Helligkeitsanstieg und teilweise fehlende Differenzierung. Globale HDR-Optimierung kann Flackereffekte verursachen (besser deaktivieren). Je nach HDR-Inhalt Tendenz zu Banding-Artefakten. Effektive Lichtsensorsteuerung verbessert Sichtbarkeit dunkler Details in hellen Räumen
Philips OLED 909 Pixelansteuerung
Die Bildansteuerung gelingt ohne Flackereffekte. Philips verzichtet vollständig auf eine BFI-Einstellung. Bildruhe meist vorbildlich, selbst in dunklen Bildbereichen kaum künstliches Pixelrauschen erkennbar. Zwischenbildberechnung nicht nur für 24p-Filmquellen, sondern auch für 30-FPS-Gaming-Signalen einsetzbar. Beste Glättungsqualität mit HDMI-Quellen in klassischen Videoeinstellungen. Streaming-Inhalte teilweise mit deutlichen Aussetzern (bei Problemen Einstellung Aus oder „Persönlich“ und Glätte 0 wählen)
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