Mit dem Umstieg auf das Fire-TV-Betriebssystem erhalten Panasonic-Fernseher eine gänzliche neue Softwareinfrastruktur spendiert, was sich ebenfalls in der Produktkennzeichnung widerspiegelt.
Preis: 4400 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 55 Zoll, Z93A in 77 Zoll ohne MLA-Technik) • Maße: 144,8 x 91 x 6,5 cm (Displayhöhe ohne Standfuß: 89 cm) • Gewicht: 30,5 kg (25,5 kg ohne Standfuß) • Bauweise: MLA-OLED • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 55-550 Watt |
Der Z95A tritt als diesjähriges TV-Spitzenmodell von Panasonic die Nachfolge des letztjährigen MZW2004 an, der noch mit der Myhomescreen-Oberfläche auf den Markt kam.
Unsere Sorge, durch den Wechsel auf das Fire-TV-System würde die Übersicht des bisherigen MyHomescreens verloren gehen, bewahrheitete sich im Test nicht.
Dank einer Kachel-Einteilung der zahlreichen Systemoptionen erscheint die neue Fire-TV-Benutzeroberfläche übersichtlicher. Zudem werden wichtige Einstellungen durch halbtransparente und platzsparende On-Screen-Einblendungen modern präsentiert.
Lediglich bisherige Panasonic-TV-Nutzer, die das MyHomescreen-System in- und auswendig kennen, werden sich beim neuen Fire-TV-System etwas umgewöhnen müssen.
Panasonic zeigt nicht nur bei den TV-Einstellungen eigenständige Anpassungen, sondern auch die XXL-Fernbedienung steht mit zahlreichen Direktwahltasten im starken Kontrast zu den üblichen Streaming-Eingabehilfen, die nur wenige Knöpfe bieten.
Die praktische MyApp-Taste kehrt auch im aktuellen Fire-TV-Zeitalter zurück. Durch ein Gedrückthalten des Knopfes lässt sich eine Funktion nach Wahl zuweisen, darunter die Game-Control-Board-Anzeige. Im Test litt die Gaming-OSD-Oberfläche aber noch an langen Ladezeiten und einer leicht stockenden Bedienung. Zudem können Einstellungen innerhalb des Game Control Boards wichtige Bildeinstellungen der allgemeinen Videoeinstellungen ungewollt beeinflussen.
Hinweise, dass das Fire-TV-System auch bei anderen Produktkategorien zum Einsatz kommt, finden sich im Praxisbetrieb nur selten, beispielsweise wenn bei Bedienhinweisen die Amazon-Smart-Remote anstatt die Panasonic-Fernbedienung eingeblendet werden oder bestimmte Werbebanner im Kontext eines TV-Geräts etwas fehlplatziert erscheinen.
Der größte Pluspunkt des Fire-TV-Systems gegenüber der bisherigen MyHomescreen-Oberfläche stellt die App-Streaming-Vielfalt dar: Setzten ältere Panasonic-Fernseher in der Vergangenheit immer wieder Grenzen beim App-Support, so schließt Panasonic mit der Fire-TV-Unterstützung zu den dominierenden Smart-TV-Systemen am Markt auf.
Lediglich bei speziellen App-Funktionen ist teilweise noch Luft nach oben. So bietet Panasonic mit Streaming-Anbietern wie Netflix eine abgestimmte kalibrierte Bildoption, doch andere TV-Hersteller ermöglichen einen vergleichbaren Abgleich auch mit anderen Anbietern wie der Amazon Video App.
Für Gamer hat Panasonic ebenfalls einige Optimierungen integriert. Die HDMI-Schnittstellen 1 und 2 sind dabei erste Wahl, denn hierüber werden HDMI-2.1-Signale exzellent verarbeitet.
Der Panasonic Z95A bietet eine noch umfangreichere 4K-120-Hz-Unterstützung inklusive eines 120-Hz-Dolby-Vision-Supports. Zudem können PC-Gamer eine 144-Hz-Signaldarstellung erreichen und die G-Sync-Erkennung klappte ebenso fehlerfrei wie die VRR- und Freesync-Anzeige mit aktuellen Gaming-Konsolen.
Eine eARC-HDMI-Tonweiterleitung „blockiert“ allerdings weiterhin einen der beiden HDMI-2.1-Ports, doch aufgrund der potenten integrierten Lautsprecher kann sich der Z95A auch ohne zusätzliche Soundsysteme hören lassen.
Rundumbeschallung
Äußerlich könnte man den Z95A glatt mit dem MZW2004 verwechseln, denn die Gerätemaße und das auffällige Lautsprechersystem der Fernseher fallen nahezu identisch aus. Nur Details, wie die zusätzlichen Mikrofone für die Alexa-Sprachsteuerung an der Oberseite des Z95A, stechen als optisches Unterscheidungsmerkmal hervor. Wer sich an der „Hands-free-Sprachsteuerung“ stört, findet den Ausschalter der Mikrofone an der TV-Unterseite.
Doch zurück zum integrierten Lautsprechersystem: Auch der Z95A wird als All-in-One-Gerät angeboten, sodass nicht nur die Bildqualität, sondern auch die Tonqualität restlos überzeugen soll. Panasonic setzt wie schon beim MZW2004 auf zahlreiche direkt nach vorn abstrahlende Lautsprecher, die zusammen mit dem im TV-Gehäuse integrierten Tieftöner und den Passivradiatoren die Aushängeschilder des Audiosystems darstellen.
Zusätzlich finden sich zu den Seiten und nach oben abstrahlende Lautsprecher, die für einen überzeugenderen Raumklangeindruck sorgen, aber keine gleichwertige Klangqualität vermitteln.
Während bei externen Soundbars immer häufiger eine Smartphone-App zur Einrichtung und Steuerung vorausgesetzt wird, ermöglicht Panasonic die gesamte Klangabstimmung des Lautsprechersystems inklusive einer Raumkalibrierung über die Audioeinstellungen des Fernsehers und das Mikrofon der Fernbedienung.
Bei sehr hoher Lautstärke konnten wir einen Zusatzverbrauch durch das Audiosystem von knapp 40 Watt ermitteln. Die Klangbalance verschiebt sich unter maximaler Belastung hörbar: Der Z95A klingt unter diesen Bedingungen deutlich schlanker, wodurch ein Übersteuern der Lautsprecher vermieden wird.
In einer Wohnzimmer-üblichen Grundlautstärke erschallt der Z95A dagegen überraschend füllig und vermittelt gerade mit Kinofilmen einen erwachseneren Klangeindruck, als es viele andere integrierte TV-Lautsprechersysteme ermöglichen. Die Sprachverständlichkeit war selbst bei dynamischen Filmsoundtracks stets überzeugend.
Für Heimkinoliebhaber weniger ideal: Der Z95A unterstützt keine DTS- und keine DTS:X-Signale. Auch eine eARC-Tonweiterleitung von DTS-Quellen war im Test nicht möglich. Dadurch erhält der Z95A aktuell keine IMAX-Enhanced-Zertifizierung.
Abseits der Raumklangmöglichkeiten bietet Panasonic die Option, eine Klangzone zu definieren, wodurch der Z95A am Hörplatz weiterhin voluminös aufspielt, während auf den abseits liegenden Sitzplätzen die Klangintensität abnimmt. Wer hingegen den Sitzplatz wechselt und die Klangqualität des Z95A weiterhin auskosten möchte, sollte die Klangzone entsprechend der neuen Position nachjustieren, andernfalls kann der Eindruck entstehen, dass der Z95A ausgedünnt aufspielt.
Anschlüsse: 4x HDMI (HDMI 1&2: 4K 144 Hz HDR, HDMI 3&4: 4K 60 Hz HDR oder 1440p 120 Hz), 1x eARC (HDMI 2), 3x USB, 1x Netzwerk (oder WLAN), 1x digital optisch Audio, 1x Kopfhörer (umschaltbar als Subwooferanschluss) |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit bis zu 144 Hz (auch Dolby Vision), 1440p-Support, HDR-Tonemapping abschaltbar, VRR, Freesync Premium, G-Sync, ALLM, Input Lag: ca. 12 ms (60 Hz), ca. 9 ms mit 60-Hz-Modus-Einstellung, ca. 6 ms (120 Hz), ca. 5 ms (144 Hz) |
Tuner-Funktionen: Twin-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, TV-IP-Empfang, 1x CI, Festplattenaufnahme über USB (Aufnahme und Senderwechsel oder zweifache Aufnahme), zusätzliche Funktionen wie Time-Shift, HD-Plus-Freischaltung via App, TV-Streaming im Netzwerk erfordern ein zukünftiges Softwareupdate |
Streaming-Apps: Amazon Video, Netflix, Disney+, Apple TV, Paramount+, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Magenta TV, Sky, Waipu.tv, Zattoo, Joyn, Dyn, Twitch, Crunchyroll, DAZN, Freevee, Spotify, Luna-Gamestreaming u.v.m. |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HDR10+ (Adaptive), HLG, Dolby Vision (IQ Precision Detail), Dolby Digital, Dolby Atmos, kein DTS, kein DTS:X, Mehrkanal-PCM (5.1 intern, 7.1 via eARC), Bluetooth mit Dual-Audioübertragung (z.B. 2x Kopfhörer) erfordert Update |
Ambient-Modus
Wer beim Z95A den Ausschaltknopf der Fernbedienung gedrückt hält, aktiviert nicht den Neustart des Geräts, sondern die Ambient-Einstellung. Der TV-Neustart findet sich wiederum in den Systemeinstellungen des Homescreens unter „Gerät und Software“. Das Ausschalten des TV-Geräts gelingt selbsterklärend über einen kurzen Druck der Power-Taste der Fernbedienung.
Wird der Ambient-Modus aktiviert, zeigt der Z95A beispielsweise Landschaftsaufnahmen und Zusatzinformationen wie Wetterdaten und Programminformationen. Der Ambient-Modus lässt sich umfangreich voreinstellen und auf Basis von Themengebieten können Motive aneinanderreiht werden.
Die Energieaufnahme beträgt im Ambient-Modus zwischen 70 und 170 Watt. Obwohl sich die Bildhelligkeit beeinflussen lässt, sind Einstellungen, die die maximale Bildhelligkeit ermöglichen, im Ambient-Modus gesperrt. Dadurch wird verhindert, dass der Z95A trotz der Videoanzeige zu viel Energie benötigt.
Die Status-LED des Z95A informiert über den aktiven Zustand des Fernsehers (Grün), den Bereitschaftszustand (Gelb) oder den Stand-by-Modus (Rot). Auch mit rot leuchtender LED-Anzeige genehmigt sich der Z95A für wenige Minuten knapp 25 Watt, bis der Fernseher schlussendlich in den echten Stand-by-Modus wechselt (<0,5 Watt). Wer sich am LED-Licht stört, kann die Funktion deaktivieren.
TV-Empfang bleibt eine Panasonic-Stärke
Beim klassischen TV-Empfang und den zahlreichen Tuner-Optionen bleibt sich Panasonic treu und überträgt viele der liebgewonnenen TV-Features auf das neue Fire-TV-System. Somit gelingt die Programminstallation ebenso einsteigerfreundlich wie bei den bisherigen Panasonic-TVs der Vergangenheit.
Die Tuner-Nutzung wird einmal mehr durch TV-IP-Möglichkeiten, USB-Aufnahmefunktionen und Timeshift ergänzt, wenngleich letztgenannte Funktion ebenso wie eine Timer-Aufnahme erst nach einem zukünftigen Softwareupdate nachgereicht werden. Diese Übergangsphase spiegelt sich auch bei der Tastenbelegung der Fernbedienung wider, denn zum Marktstart zeigen noch nicht alle Knöpfe eine entsprechende Auswirkung.
Über zukünftige Softwareupdates kehren weitere Features wie eine umfangreiche Calman-Kalibrierung, die HDMI-Powerlink-, die IP-Control-Steuerung und die HD+ Freischaltung über die Operator-App zurück. Wer somit einige Funktionen der bisherigen Panasonic-Myhomescreen-TVs beim Z95A aktuell vermisst, dürfte diese nach späteren Updates wiederfinden.
Während die Softwareanpassungen Panasonics schon jetzt überzeugen, haben wir uns beim verbauten Smart-TV-Prozessor noch ein wenig mehr Power erhofft: Andere High-End-TVs bieten höher getaktete Prozessoren und noch mehr Leistung. Auch der App-Speicher fällt beim Z95A nicht luxuriös aus: Von insgesamt 16 GB sind 10 GB frei zugänglich, doch nach der Ersteinrichtung des Fernsehers sind davon ca. 40 Prozent bereits belegt.
Z95A: OLED-Panel mit MLA-Technik
Die Unterscheidungsmerkmale des Z95A im Vergleich zum letztjährigen MZW2004 umfassen nicht nur die neue Fire-TV-Oberfläche, sondern auch die Wiederqualität. Die zweite OLED-Panel-Generation mit Micro-Lens-Array-Technologie (MLA) soll die Stärken der letztjährigen MLA-OLED-Technik noch weiter ausbauen. Und tatsächlich: Die maximale Detailhelligkeit mit HDR-Quellen konnte nochmals gesteigert werden.
In höchster Luminanz-Einstellung und mit HDR-Signalen erreicht der Z95A eine konstante Detailhelligkeit von mehr als 1600 Nits im Filmmaker- und True-Game-Modus. Im Dynamikmodus werden sogar mehr als 2000 Nits erreicht, aber dies nur für ca. 15 Sekunden und bei kühler Farbtemperatur.
Diese Werte gelten wohlgemerkt für selbstleuchtende OLED-Pixel: Im Gegensatz zu LED-LCDs ist hier keine klassische Hintergrundbeleuchtung am Werk und es entfällt die Notwendigkeit eines kontrastmindernden LCD-Filters.
Abseits der geringeren Flächenhelligkeit bietet der Z95A zahlreiche Qualitätsvorteile gegenüber QLED-LCDs, wie eine bessere Bildausleuchtung, höhere Kontrastwerte, eine deutlich bessere Schwarzdarstellung und dramatisch bessere Blickwinkeleigenschaften.
Die selbstleuchtenden OLED-Pixel ermöglichen auch für Gamer einen echten Qualitätssprung, denn sämtliche Kontrastleistungen inklusive einer messerscharfen Detailabbildung lassen sich im reaktionsschnellen Spielmodus ohne Qualitätsverluste umsetzen.
Die OLED-Pixelansteuerung erfolgt auf Basis einer RGB+W-Subpixelaufteilung und die maximalen HDR-Spitzenwerte werden ausschließlich mit Weißlichtdetails erreicht. Große Leuchtflächen werden automatisch gedimmt und RGB-Farben erscheinen matter. Im Regelfall erreicht das RGB-Farblichtniveau im HDR-Modus 40 bis 50 Prozent der Weißlichtleuchtstärke.
Dieser Unterschied kann dazu führen, dass Weißlichtelemente mit HDR-Quellen hervorstechen. Zudem können sich unerwünschte Doppelkonturen in satten und hellen HDR-Farbbereichen zeigen, doch selbst in unseren Testsequenzen war dieser Effekt nur selten auszumachen.
Gegenüber konventionellen OLED-Panels sind beim Z95A dank der MLA-OLED-Technik Verfärbungen minimiert, die Gesamthelligkeit (Flächen-, Farb- und Detailhelligkeit) fällt höher aus und die Blickwinkeleigenschaften sind noch überzeugender. Minutenlange Videobilder ohne Kontrastwechsel können ebenso wie Standbilder aber auch beim Z95A einen automatischen Dimming-Effekt provozieren.
Heimkinofans, die abseits der Z95A-Modelle auf das 77-Zoll-Modell Z93A oder die günstigeren Z90A-Geräte schielen, werden dort keine MLA-OLED-Technik vorfinden. Damit setzt Panasonic mit den Z95A-OLEDs ausschließlich in 55 und 65 Zoll auf die leistungsstärksten OLED-Panels, die mit Master OLED Ultimate gekennzeichnet werden (Z93/Z90: Master OLED Pro).
Die Grenzen der aktuellen MLA-OLED-Technik kann Panasonic allerdings nicht überwinden. Speziell die großflächige Weißdarstellung zeigt einen Violett-Türkis-Farbtemperaturdrift und die Bildmitte unseres Testgeräts war nicht perfekt homogen ausgeleuchtet. In dunklen Bildbereichen können, wie bei allen aktuellen OLED-Panels, leichte vertikale Schatteneffekte entstehen und Pixel zu einem leichten Grundrauschen neigen.
Durch leuchtstarke rote, gelbe, türkisfarbene oder violette Flächen im Bild steigt die Energieaufnahme des Z95A sprunghaft an und die Abwärme des OLED-Panels legt gleichermaßen zu. Dadurch lassen sich temporäre Nachleuchteffekte nicht gänzlich vermeiden, doch die effiziente Wärmeableitung sorgt dafür, dass dieser Effekt binnen weniger Sekunden automatisch verschwindet.
Doch bei aller Kritik: Die OLED-Panel-Ansteuerung, die Panasonic an den Tag legt, ist schlichtweg Referenz. Der Z95A zeigte im Gegensatz zu vielen konventionellen OLEDs keinerlei Schwächen bei schwierigen Helligkeitsübergängen und provozierte in sehr dunklen HDR-Bildbereichen keine störenden Banding- und Blockartefakte.
Sämtliche Messungen innerhalb der MLA-OLED-Panel-Grenzen waren derart präzise, dass der Z95A mühelos als Referenzbildschirm taugt, um Filmquellen professionell und objektiv zu bewerten.
Somit überraschte es auch nicht, dass wir nahezu jede Testszene fast schon gelangweilt analysieren konnten, denn der Panasonic Z95A ließ sich zu keinen groben Ausrutschern hinreißen. Zusammen mit der vorbildlichen HDR-Unterstützung (Dolby Vision und HDR10+) und einer exakten optionalen HDR-Clipping-Einstellung, um Tonemapping-Voreinstellungen zu umgehen, vermittelt der Z95A das gute Gefühl, für alle hochwertigen Signale gerüstet zu sein.
Auch gedrosselt ein Genuss
Für den maximalen HDR-Effekt ist die höchste Einstellung des Luminanz-Spitzenwerts unumgänglich, doch wer das maximale Potenzial des MLA-OLED-Panels nicht ausfahren möchte, kann den Z95A im Gegenzug sehr gut drosseln. Mittels Luminanz-Spitzenwert lässt sich nicht nur die Gesamthelligkeit beeinflussen, sondern auch die Balance der OLED-Subpixel.
Wird der Luminanz-Spitzenwert gesenkt, reduziert sich die Intensität der Weißlicht-Subpixel inklusive der Gesamthelligkeit des Bildes, doch RGB-Farben und Weißlichtdetails stehen harmonischer im Einklang.
Dunkle Bildbereiche zeigten mit dem Z95A nur minimale Detailverluste aufgrund einer leichten Unterbelichtung nahe Tiefschwarz. Die manuellen Bildeinstellungen können diesem Effekt aber entgegenwirken.
Bildprofis können sich in den manuellen Kalibrierungseinstellungen des Fernsehers austoben. So erfolgt der professionelle Farbtermperaturabgleich in 14 Helligkeitsstufen und Bildbereichen nahe Tiefschwarz wird eine besondere Aufmerksamkeit spendiert. Das Farbmanagement steht dem in nichts nach, wenngleich die CMY-Bildregler in der Voreinstellung verharren sollten, denn abweichende Einstellungen können Banding-Artefakte in stark gesättigten Farbbereichen provozieren.
Das Upscaling des Z95A verdient ebenfalls ein Lob: Panasonic verzichtet auf eine zu starke Kantenglättung, sodass Bilddetails natürlich erscheinen. Panasonic setzt nicht nur auf eine vergleichsweise klassisch arbeitende Nachschärfung, sondern ermöglicht mit der Bildoption Remaster-Prozess-Auflösung eine Pixelkontraststeigerung, die zielgerichtet mit dem Schärferegler zusammenspielt. Somit sollten für eine subjektive Schärfeeinstellung stets beide Optionen in Betracht gezogen werden.
Weniger überzeugend fällt die neue Farbabstufungsglättung aus. Diese soll Banding-Artefakte von komprimierten Videoquellen gezielt kaschieren, doch im Test gelang dies auch in höchster Einstellung noch nicht optimal.
Einen besseren Eindruck hinterlässt die Zwischenbildberechnung Intelligent Frame Creation (IFC). Die Voreinstellungen zeigen bereits in geringer Stufe einen leichten Glättungseffekt mit Filmquellen, doch die manuellen Einstellungsoptionen ermöglichen es, die Bewegtbildschärfe und Glättungsintensität nach eigenen Vorstellungen anzupassen.
Filmliebhaber können auf die allgemeine IFC-Einstellung verzichten und stattdessen die Accurate-IFC-Option aktivieren, um eine natürliche 24p-Filmdarstellung sicherzustellen. Während die Accurate-IFC-Einstellung des Z95A mit HDMI-Signalen keine Schwächen zeigte, konnten mit Streaming-Apps, beispielsweise bei schnellen Bildwechseln, vereinzelte Aussetzer auftreten.
Je nach Signalquelle und dem Wunsch, Videobilder in Bewegung flüssiger und schärfer abzubilden, lohnt es sich, die unterschiedlichen IFC-Einstellungen auszuprobieren. Einzig die Clear-Motion-Einstellung (BFI bzw. Schwarzbildeinblendung) ist nicht empfehlenswert, da die Darstellungsoption neben Flackereffekten auch unerwünschte Helligkeitswechsel provozieren kann.
Noch besser mit Dolby Vision
Möchte man die Bildqualität des Z95A auch im hell beleuchteten Raum auskosten, kann sich die Dolby-Vision-Wiedergabe vergleichsweise deutlich von der HDR10/HDR10+ Wiedergabe absetzen, sobald die Lichtsensoroptimierung zum Einsatz kommt.
Panasonic ermöglicht mit nahezu allen Quellen eine automatische Aufhellung dunkler Bildbereiche, sobald die Lichtsensorsteuerung aktiviert wird und ausreichend Licht auf den Sensor fällt. Mit HDR10 und HDR10+ Signalen gelingt die Detailwiedergabe dunkler Bildbereiche allerdings nicht optimal und helle Details können überbelichtet erscheinen. In diesem Fall helfen die zahlreichen manuellen Bildeinstellungen des Fernsehers, um das Ergebnis zu optimieren.
Anders die Dolby-Vision-Wiedergabe: Mittels Lichtsensoroptimierung zeigen sich Dolby-Vision-Signale weiterhin stimmungsvoll und harmonisch. Zugleich sind selbst dunkelste Bildbereiche mühelos in hellen Räumen erkennbar.
Wer die zusätzliche Precision-Detail-Funktion mit Dolby-Vision-Quellen auskosten möchte, sollte auf die Dolby-Vision-IQ-Voreinstellung zurückgreifen und innerhalb der Klarheits-Bildeinstellung den Punkt „Dolby Vision Einstellungen“ einschalten. Dadurch wird eine Kontrastoptimierung aktiviert, die zugleich den subjektiven Schärfeeindruck beeinflusst. Gerade mit Animationsfilmen kann das Ergebnis überzeugen.
Trotz der gebotenen Leuchtstärke und der insbesondere mit Dolby-Vision-Quellen hervorragenden Raumlichtanpassung können wir den Z95A nicht vorbehaltlos für sehr helle Wohnzimmer empfehlen. Je nach Lichteinfall lassen sich Spiegelungen nicht vermeiden, Lichtreflexionen erscheinen violett und es können regenbogenfarbene Halo-Effekte auftreten.
Auf dem Standfuß installiert lässt sich der TV-Screen flexibel drehen und zum Sitzplatz ausrichten, was Spiegelungen je nach gewählter TV-Aufstellung mindern kann.
First-Class-Entertainer
Während Panasonics beste OLED-Fernseher in der Vergangenheit meist durch einzigartige Höchstleistungen unsere Referenz-Wertung ergattern konnten, ist es beim Z95A vor allem die exzellente Gesamtabstimmung, die im Test begeistern konnte.
Panasonic zeigt mit dem Z95A eine fantastische Präzision bei der Bildabstimmung. Außerdem setzt der MLA-OLED-Fernseher kaum künstliche Limits, um die Bildwiedergabe auf die eigenen Vorstellungen abzugleichen.
Das integrierte XXL-Lautsprechersystem kann hochwertige Soundbars zwar nicht ersetzen, stellt die meisten integrierten Lautsprechersysteme von Flachbild-TVs aber hörbar in den Schatten.
Damit etabliert sich der MLA-OLED Z95A von Panasonic, nicht zuletzt dank der vielseitigen Fire-TV-App-Unterstützung, als besonders hochwertiger Alleinunterhalter im Wohnzimmer.
Testurteil: Ausgezeichnet (Bildreferenz, Highlight, Heimkino-Tipp, Gaming-Referenz)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Modus | Filmmaker oder Spiel (True Game) |
Umgebungssensor | Je nach Wunsch (Helligkeits- und Farbtemp.-Abgleich) |
Luminanzlevel | Je nach Wunsch (HDR max.) |
Kontrast | 90–100 |
Luminanz-Spitzenwert | Hoch (alternativ je nach Wunsch) |
Gamma | 2.2 |
adapt. Gamma-Steuerung | 0 |
Schwarzwert | 0 |
Schwarz-Expander | 0 |
Sichtbarkeit dunkler Bereiche | 0 |
EOTF-Typ | Auto |
HDR-Tonemap | Dynamisch (Clipping für manuellen Abgleich) |
Farbe | 50 |
Farbton | 0 |
Farbtemperatur | Warm2 |
Farb-Remastering | Aus |
Schärfe | 0–20 |
Bildfehler/Rauschen unterdr. | Aus |
Glättung der Farbabstufung | Aus oder Niedrig |
Remaster-Prozess Auflösung | Aus oder Niedrig |
Intelligent Frame Creation | Aus oder Niedrig |
Accurate IFC | Ein (wenn IFC Aus) |
Clear Motion | Aus |
Farbskala | Auto |
Weißabgleich | Voreinstellung (alternativ Weiß-Rot -5, Weiß-Grün -2) |
Farbskala | Voreinstellung |
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