Kabelloses Aktivlautsprecher 5.1 Heimkinoset von Nubert im Test

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Nubert-5.1-Heimkino-Surround-Lautsprecher XS-6000, XS-4000, XW-1200, nuXinema preAV

Heimkino-Audio-Setups sind in der Regel nur für eine Anwendung geeignet: Kinosound im eigenen Zuhause. Doch Nubert präsentiert mit seiner kabellosen Lösung ein universales Klanggenie. Wir haben das 5.1 Aktivlautsprecher Heimkino-Set von Nubert zum Test geladen.

Nuberts Heimkino-Universum

Für diesen Test haben wir die neuesten Nubert Aktiv-Lautsprecher der XS-Serie zu uns nach Leipzig eingeladen. So versammeln sich im Testraum zwei nuPro XS-6000 RC Standlautsprecher, drei nuPro XS-4000 RC Kompaktlautsprecher und der Subwoofer nuSub XW-1200. Damit alle zusammen ein Klangensemble bilden können, gesellt sich noch der nuXinema preAV Vorverstärker dazu. Diese brandneue AV-Vorstufe aus dem Hause Nubert bildet dabei das Herzstück der Heimkino-Kombi.

Nubert nuXinema preAV

Der Nubert nuXinema preAV ist ein AV-Vorverstärker, der Surroundformate an Aktivlautsprecher ausgibt. Das Besondere an ihm ist, dass er den Funk-Standard X-Connect Surround unterstützt. Was etwas kryptisch klingt, bedeutet, dass der nuXinema preAV tatsächlich mit den Lautsprechern der nuPro XS-Modell-Reihe kabellos kommuniziert. Das funktioniert sogar im Surround-System, und zwar mit bis zu acht Lautsprechern. 

Damit ist ein kabelloses 5.1.2 System kein Problem. Daneben lassen sich noch weitere acht Kanäle per Kabel anbinden. Maximal ist der AV-Receiver für ein 7.1.4 Setup ausgelegt, auch wenn rein rechnerisch ein 11.1.4. System drin sein müsste. Aber da reicht dann wohl doch die Kapazität des kleinen nuXinema preAV nicht aus. Und seien wir ehrlich: ab einem 9.1.4-System wird es im normalen Heimkino oder Wohnzimmer schon sehr eng. Das wird wirklich nur in entsprechend großen Heimkinos genutzt. 7.1.4. ist für die heimischen Szenarien mehr als ausreichend.

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Gesteuert wird der Nubert nuXinema preAV per Fernbedienung, an der Front über den Drehregler oder mit der Nubert X-Remote-App. Wobei wir die Steuerung per App bevorzugen, da wir hier den schnellsten Einstieg finden. Denken wir etwa an Einstellungen, die tiefer ins System gehen, etwa die Zuweisung der Kanäle zu den einzelnen Lautsprechern. 

In diesen Bereichen schätzen wir die App, da Fernbedienung oder Gerätesteuerung hier viel Frust mit sich bringen. Für die schnelle Lautstärkeregelung oder Quellen-Wahl ist die Fernbedienung aber ideal geeignet. Zumal wir dann nicht immer das Smartphone zur Hand nehmen müssen, nur um von TV-Sound auf Bluetooth zu wechseln.

Die Fernbedienung des nuXinema preAV erfüllt ihren Zweck, doch die tieferen Einstellungen lassen sich mit ihr nur schwer vornehmen, dafür empfehlen wir die App
Die Fernbedienung des nuXinema preAV erfüllt ihren Zweck, doch die tieferen Einstellungen lassen sich mit ihr nur schwer vornehmen, dafür empfehlen wir die App

An Eingängen bietet die kleine Nubert-Box alles, was Heimkino-Freunde brauchen. Es gibt einen analogen AUX-Anschluss, einen koaxialen und einen optischen Digital-Eingang. Ein USB-Port mit 5V Spannungsversorgung ist ebenfalls dabei wie vier HDMI-Eingänge mit einer Bildwiedergabe in 4K und 60 Hz, 3D-Video- und Audioübertragung sowie HDR-Unterstützung. Der vierte Video-Eingang ist dabei auch ein Ausgang, denn er ist für eARC ausgelegt. Dieser Anschluss wird folglich mit dem TV oder Beamer verbunden.

An Tonformaten unterstützt der nuXinema preAV PCM mit bis zu 192 kHz an 24 Bit, Dolby Audio, Dolby Atmos sowie DTS und DTS-X. Wir finden das kleine Gerät ist ideal geeignet für Heimkino-Fans, die eben nicht den großen AV-Receiver suchen, sondern eine flexible und kabelfreie Lösung mittels Aktivlautsprechern bevorzugen.

Alle HDMI-Anschlüsse des nuXinema preAV erlauben eine Bildübertragung mit 4K bei 60 Hz. 3D-Video- und Audio wird ebenso vom Gerät unterstützt wie HDR
Alle HDMI-Anschlüsse des nuXinema preAV erlauben eine Bildübertragung mit 4K bei 60 Hz. 3D-Video- und Audio wird ebenso vom Gerät unterstützt wie HDR

Ausstattung nuXinema preAV

Allgemein*
GeräteklasseAV-Receiver (Vorstufe)
HerstellerNubert
ModellnuXinema preAV
Preis (UVP)835 Euro
PreiskategorieMittelklasse
Maße (B/H/T)23 × 7 × 20 cm    
Gewicht2,4 kg
Informationenwww.nubert.de
Technische Daten*
individuelle Klangeinst.ja
Mehrkanalaudio-FormateDolby Surround, DTS HD Master, Dolby Atmos / DTS:X
Bluetooth aptXaptX HD, aptX Low Latency
Eingänge4 x HDMI (1 x eARC), USB, 1 x AUX, 1 x koaxial, 1 x optisch
Ausgänge8 x Aktiv-Lautsprecher (1xSub), 8 x X-Conncet-Lautpsrecher, 1x HDMI (eARC)

Nubert nuPro XS-4000 RC – kompakte Aktivlautsprecher

Einige unserer fleißigen Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht an unseren Test in der AUDIO TEST 01/23. Hier fand der Kollege Simon Mendel heraus, dass sich die Aktivlautsprecher Nubert nuPro XS-4000 RC ideal als Spielpartner für die Soundbar nuPro XS-8500 RC eignen. Sie erhielten für ihre Performance ein Testergebnis von 93 Prozent. Bei diesem Test geben sie die rückwärtigen Kanäle aus und ein Lautsprecher dient als Center.

Wir wollen an der Stelle aber nicht verschweigen, dass die nuPro XS-4000 RC mehr sind, als „reine“ Surround-Speaker. Wer Regallautsprecher nutzt und keine Lust auf große HiFi-Bausteine hat, der ist mit diesen Lautsprechern mehr als nur gut aufgestellt. Sie zaubern nämlich einen fabelhaften Klang in die Wohnung, hinter dem sich manch teure Anlage verstecken muss. 

Dazu bieten sie einen analogen AUX-Eingang, vier SPDIF (2 x koaxial, 2 x optisch) Schnittstellen und sogar einen XLR/EAS-Anschluss. Zudem lässt sich dank des mitgelieferten HDMI-ARC-Adapters aus dem vorhandenen USB-Eingang der Lautsprecher ein HDMI-Anschluss machen. Sie sind also ein echtes Rundum-Sorglos-Paket.

An den USB A-Eingang lässt sich ein HDMI-Adapter, der zum Lieferumfang gehört, anschließen. Damit kann der Lautsprecher sehr einfach im AV-Bereich genutzt werden.
An den USB A-Eingang lässt sich ein HDMI-Adapter, der zum Lieferumfang gehört, anschließen. Damit kann der Lautsprecher sehr einfach im AV-Bereich genutzt werden.

Ausstattung nuPro XS-4000 RC

Allgemein*
GeräteklasseKompaktlautsprecher
HerstellerNubert
ModellnuPro XS-4000 RC
Preis (UVP)1.790 Euro (Paar)
PreiskategorieMittelklasse
Maße (B/H/T)20,5 x 32 x 24,3 cm    
Gewicht8,8 kg (pro Stück)
Informationenwww.nubert.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauform2-Wegebox, Bassreflex
Frequenzverlauf lt. Hersteller30 Hz – 22 kHz
Leistung lt. Hersteller360 W (Dauerleistung)
Verbindung zur QuelleKabel, Funk
StromversorgungStand-by: <0,5 W
Betrieb: 7 W (Leerlauf)
Raumempfehlungvon 12 m² bis 35 m²
individuelle Klangeinst.ja
Eingänge1 x HDMI ARC (Adapter), 2 x koaxial, 2x optisch, 1x USB-A, 1x USB-B, Bluetooth, 1 x Cinch, 1x XLR/AES

Nubert nuPro XS-6000 RC – aktive Standbox

Die Nubert nuPro XS-6000 RC sind schlanke, aktive Standlautsprecher. Sie sind sozusagen die großen Geschwister der nuPro XS-4000 RC und haben damit das gleiche auf dem Kasten – was allein die Anschlüsse beweisen. Doch natürlich können sie auch noch einiges mehr, so starten sie in der unteren Grenzfrequenz bei -3dB mit 28 Hz. Die kleineren nuPro XS-4000 RC kommen hier „nur“ auf 30 Hz. Die Dauerleistung der nuPro XS-6000 RC liegt bei 420 Watt. Die kleineren Geschwister erreichen 360 Watt. Generell arbeiten die Standlautsprecher im 3,5-Wege-System, die Regallautsprecher der Modell-Reihe sind als 2-Wege-System designt.

Doch auch wenn die rein technischen Daten jetzt nicht so große Unterschiede ausmachen lassen, so ist der Klang der nuPro XS-6000 RC doch wahrnehmbar voluminöser und noch einen Tick kraftvoller. Damit eignen sie sich für größere Räume in denen die nuPro XS-4000 RC überfordert wären. Bei unserem Test-Setup werden sie den Part des linken und rechten Lautsprechers übernehmen.

Auf der Rückseite des nuPro XS-6000 RC finden wir die Anschlüsse. Die Kühlrippen sind notwendig, da der Speaker mit 420 Watt Dauerleistung, entsprechend Abwärme produzieren kann.
Auf der Rückseite des nuPro XS-6000 RC finden wir die Anschlüsse. Die Kühlrippen sind notwendig, da der Speaker mit 420 Watt Dauerleistung, entsprechend Abwärme produzieren kann.

Ausstattung nuPro XS-6000 RC

Allgemein*
GeräteklasseStandlautsprecher
HerstellerNubert
ModellnuPro XS-6000 RC
Preis (UVP)2890 Euro (Paar)
PreiskategorieMittelklasse
Maße (B/H/T)26,5 x 110,5 x 29,5 cm    
Gewicht19 kg (pro Stück)
Informationenwww.nubert.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauform3,5-Wegebox, Bassreflex
Frequenzverlauf lt. Hersteller28 Hz – 22 kHz
Leistung lt. Hersteller420 W (Dauerleistung)
Verbindung zur QuelleKabel, Funk
StromversorgungStand-by: <0,5 W
Betrieb: 11 W (Leerlauf)
Raumempfehlungvon 20 m² bis 45 m²
individuelle Klangeinst.ja
Eingänge1 x HDMI ARC (Adapter), 2 x koaxial, 2x optisch, 1x USB-A, 1x USB-B, Bluetooth, 1 x Cinch, 1x XLR/AES

Nubert nuSub XW-1200 Subwoofer

Den Nubert nuSub XW-1200 durfte der Verfasser dieser Zeilen bereits im Jahr 2021 ausgiebig testen. In der AUDIO TEST 04/21 schrieben wir dazu: „Beim Nubert nuSub XW-1200 haben wir das Gefühl, wir nehmen mit einem Panzer an einer Schneeballschlacht teil.“ Das bezog sich auf die enorme Basskraft, die dieser Subwoofer mitbringt. Selbst bei kleinster Lautstärke schafft er es große Räume, wie unseren Testraum, mit tiefen Frequenzen zu überschütten. 

Das sollte der Heimkino-Freund oder die Heimkino-Freundin beachten, wenn sie sich für diesen Subwoofer entscheiden. Ein entsprechend großer Raum, ab 30 Quadratmeter, darf es gern sein. Oder man muss eben den Regler auf der Rückseite doch sehr weit nach unten drehen. Klanglich ist der Sub ein exzellenter Spielpartner, da sein trockener, direkter Bass mit viel Finesse den Raum erfüllt.

Rückseite des nuSub XW-1200
Rückseite des nuSub XW-1200

Ausstattung nuSub XW-1200

Allgemein*
GeräteklasseSubwoofer
HerstellerNubert
ModellnuSub XW-1200
Preis (UVP)995 Euro
PreiskategorieMittelklasse
Maße (B/H/T)40,5 x 60 x 48 cm    
Gewicht36,5 kg
Informationenwww.nubert.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauform1-Wegebox, Bassreflex
Frequenzverlauf lt. Hersteller19 Hz – 120 kHz (- 3 dB)
Leistung lt. Hersteller360 W (Dauerleistung)
Verbindung zur QuelleKabel, Funk
StromversorgungStand-by: <0,5 W
Betrieb: 400 W (Maximal)
Raumempfehlungvon 30  m² bis 65 m²
individuelle Klangeinst.ja
Eingänge1 x Cinch, X-Connect (Funk)

Einrichtung

Die Installation als Surround-Setup könnte einfach sein, wenn das mitgelieferte Handbuch mit den realen Funktionen der App übereinstimmen würde. Doch der Reihe nach.

Starten wir mit der App „Nubert X-Remote“. Diese App muss auf jeden Fall als erstes installiert werden. Mit ihr steuern wir die unterschiedlichen Lautsprecher und messen sie ebenso damit ein. Glück hat, wer auf iPhone oder iPad setzt, denn Apple nutzt immer gleich genormte Mikrofone. 

Deshalb lässt sich die Einmessfunktion der App mit Namen „X-Room-Calibration“ sofort nutzen. Android-Handys haben unterschiedlich genormte Mikrofone, immer abhängig vom Hersteller, deshalb kann man nur mit einem optional bei Nubert zu erwerbenden Messmikrofon die Lautsprecher mit der Android-App kalibrieren. Wir haben jedenfalls ein iPad zur Verfügung und können also gleich loslegen.

Zunächst heißt es, die App mit dem nuXinema preAV zu verbinden. Das geht sehr einfach, denn wir müssen den preAV nur einschalten und die App findet ihn. Dann verbinden wir uns mit dem Gerät und geben noch schnell das Standard-Passwort 0000 ein. Dieses können wir jederzeit verändern.

Anschließend schalten wir den ersten Lautsprecher ein. Wir nehmen den linken Standlautsprecher nuPro XS-6000RC. Auch den finden wir nach dem Einschalten in der App. Wir verbinden uns mit diesem. Achtung, dabei wird die Verbindung mit dem nuXinema preAV beendet. Mit der App können demnach wir immer nur das vorher ausgewählte Gerät ansteuern.

Namensänderung

Den Namen des Lautsprechers ändern wir, indem wir einfach länger auf seinen Namen drücken und dann die Bezeichnung „Front-Links“ eingeben, da er ja vorne links steht. Nubert verriet uns, dass in einer neuen Version der App ein Stift-Icon am Lautsprechernamen erscheint. Wer da drauf tippt, kann den Namen dann darüber ändern. Die Umbenennung ist wichtig, da wir ja die Kanäle in der App korrekt zuordnen müssen.Jedenfalls tippen wir beim Lautsprecher unter Optionen (das Nubert-Logo oben links) auf den Punkt „setup“.

Dort legen wir fest, dass der Lautsprecher als „wls slave“ arbeiten soll. Anschließend verbinden wir die App mit dem AV-Receiver. Dort wählen wir unter Optionen „channel config“ aus. Wir tippen auf „front left“ und wählen den Lautsprecher mit der Bezeichnung „Front links“, da er an dieser Position steht. Dieses Prozedere wiederholen wir mit jedem Lautsprecher. Falls Sie einen Speaker doch mit einem falschen Kanal verbinden, lässt sich das in der „channel config“ des nuXinema preAV jederzeit korrigieren.

Bei unserem Setup funktionierte diese kabellose Anbindung mit jedem Lautsprecher problemlos. Nur der Subwoofer wollte nicht. Den mussten wir per Cinch-Kabel anbinden und dann in der App beim Subwoofer-Kanal „preout“ wählen. Nubert hat uns aber mitgeteilt, dass die kabellose Verbindung mit dem Subwoofer per Update verfügbar gemacht wurde. Dazu muss man das Gerät auf Kosten von Nubert einschicken und das Udpate wird dann aufgespielt. Bitte kontaktieren Sie dazu vorher den Nubert-Support.

X-Room Calibration

Die bereits erwähnte X-Room Calibration beseitigt Raumeinflüsse, die im Bassbereich für Dröhnen und ähnliche unschöne Klangverfärbungen sorgen. Nun mag man denken, dass die Einmessung einfach mit allen Lautsprechern in einem Rutsch läuft, indem wir uns mit dem nuXinema preAV verbinden und dann die Messung in der App ausführen. 

Aber weit gefehlt, denn hier können wir nur die beiden Front-Speaker als Paar einmessen. Wollen wir wirklich jeden Lautsprecher kalibrieren, müssen wir in der App die gewünschte Box selektieren, einmessen und dann den nächsten Speaker mit der App verbinden, einmessen usw. Das gilt auch für den Subwoofer. 

Nubert hat sich für diesen Weg entschieden, um die Lautsprecher so flexibel wie möglich nutzbar zu machen. Wir können also problemlos ein paar Lautsprecher des Setups deaktivieren und die Kanalaufteilung wird automatisch vom nuXinema preAV an die neue Konfiguration angepasst. 

Die orange Kurve ist die Messkurve des Raumes, die grüne Kurve schlägt X-Room Calibration vor, um Bassdröhnen zu verhindern. Die neue Kalibrierung übertra-gen wir mit „use“ auf den Lautsprecher.

Die Daten wie jeder einzelne Lautsprecher klingen muss, hat ja jeder Lautsprecher im Speicher. Würden wir hingegen das gesamte Setup als Komplettpaket einmessen, würden deaktivierte Lautsprecher den Gesamtklang mehr verändern, da ja alle Lautsprecher als eine Einheit eingemessen wurden.

Heimkinoklang

Generell können wir am nuXinema preAV verschiedene Surroundmodi wie Stereo, Musik, Movie, Voice+, Night oder Auto einstellen. Die Modi richten sich nach den Vorgaben von Dolby und DTS sowie Nuberts eigenen Algorithmen. Wir nutzen vorwiegend Auto für unseren Test. Hier wird der Klang gemäß den Vorgaben des ankommenden Signals ausgegeben. Die Anbindung an den nuXinema preAV erfolgt per HDMI eARC. Schön ist, dass auf dem Display immer angezeigt wird, welche Art Surround-Signal am Eingang anliegt.

Wir starten mit etwas Dolby Digital Plus im Film „Jurassic Park“. Als die Dinos das erste Mal in voller Pracht zu sehen sind, hören wir deren furchteinflössendes Brüllen von hinten und vorne. Die Vögel zwitschern munter dazu und der Wind rauscht sanft in den Blättern der Bäume. Die Musik von John Williams durchströmt den Raum und wir sind völlig bezaubert. 

Voller Surround-Sound ist dann eben doch etwas anderes, als nur der virtuelle Surround-Klang aus einer Soundbar, selbst wenn der noch so gut dargestellt wird. Die Stimmverständlichkeit ist beim Nubert-Set auf absolutem Topniveau. Alles klingt so echt und wir sind mitten im Klang. Besonders unheimlich und eindrucksvoll wird es immer dann, wenn die Dinos hinter uns sind und wir uns unwillkürlich umdrehen. So macht Kino Spaß.

Wir streamen „Army of Death“ und genießen jetzt die Dolby Atmos-Spur. Selbst ohne Höhen-Lautsprecher klingt der Sound sehr immersiv. Wem das nicht reicht, der kann in den Movie-Modus schalten. Dann wird der Klang nochmals geboostet, ist krachender und die Lautstärke wird deutlich gepusht. Der Subwoofer nimmt richtig Fahrt auf und die Nachbarn werden garantiert gleich an der Tür klingeln und sich über den Lärm beschweren oder sich selbst zum Filmabend einladen. Für die Nachtschicht empfiehlt sich dann der Night-Modus oder Voice+ – je nach Film bzw. TV-Sendung.

Musik

Wir loggen uns in unseren Tidal-Account ein und wählen die 360 Grad-Abmischung von Michael Jacksons „Thriller“ aus. Der TV gibt diese allerdings als PCM im Stereo aus. Im reinen Stereo-Modus über die beiden nuPro XS-6000RC wirkt der Sound schon sehr plastisch und faszinierend. Richtig Stimmung kommt aber auf, als wir in den „Music“-Modus schalten.

Michael Jacksons Stimme manifestiert sich vor uns, während Grusel-Sound-FX um uns herum schweben und uns das Fürchten lehren. Auch Chorus, Synthesizer und alles weitere klingt aus allen möglichen Richtungen und lässt uns den so oft gehörten Song nochmal neu erleben.

Basskraft

Nur müssen wir feststellen, dass sich der Bass doch wirklich extrem bemerkbar macht. Es wirkt fast, als ob der Subwoofer plötzlich seine Kalibrierung vergessen hätte. Wir holen diese nochmal nach und justieren die Grundlautstärke sowie die Übergangsfrequenz. Jetzt klingt es wieder rund. Wir merken einfach, dass Nubert aus der Musik-Ecke kommt. Jeder einzelne Lautsprecher gibt die Musik detailreich und dynamisch aus. Es ist ein faszinierend transparentes Klangbild, was sich um uns herum entfaltet.

Der nächste Titel ist das beliebte „Take Five“ von Dave Brubeck. Es scheint fast so, als ob die Lautsprecher nur auf diesen Jazz-Standard gewartet hättet. Butterweich erschallt das Saxophon und das Schlagzeug legt sich sanft darauf. Bass und Klavier bilden einen weichen Teppich auf dem das Ganze ruht. So macht Jazzhören Spaß. Vor allem, weil wir immer noch im Music-Modus sind und der Song im Surround erschallt. Dabei wirkt es aber nie durcheinander, sondern einfach voll und lebendig.

„Tarleh“ von Martin Kohlstedt – zusammen mit dem GewandhausChor Leipzig in Szene gesetzt – zeigt deutlich, dass das Surround-Konzept der Lautsprecher aufgeht. Ein sehr stimmiger Rundum-Klang lässt uns ins Konzert eintauchen. Wie man so schön sagt: „Wir baden im Klang“. Das sorgt für sehr zufriedene Gesichter bei uns Testern.

Es ist wirklich selten, dass ein Surround-Setup so gut fürs Musikhören geeignet ist. Oft haben ja Heimkino-Freunde ein 5.1. System oder Soundbar für den TV und separate Stereolautsprecher für die Musik. Mit dem Nubert-Set, so wie wir es hier im Raum zu stehen haben, ist das überflüssig. Wir können damit beide Einsatzszenarien in voller Kraft und mit wahnsinniger Intensität genießen.

Funk funktioniert

Wer sich Sorgen macht, dass es zu Verbindungsabbrüchen zwischen den Lautsprechern kommt, der kann diese sofort vergessen. Wir haben bei keiner Testsession Verbindungsabbrüche erlebt. Einzig beim Vorspulen eines Films oder beim Wechsel zwischen Streaming-Apps der nuXinema preAV braucht es mal ein paar Sekunden, um das Tonsignal wieder zu finden. Das stört nicht weiter, man muss es nur wissen. Und wir können uns auch vorstellen, dass Nubert hier per Update nochmal ein wenig nachhilft.

Preis und Verfügbarkeit

Alle vorgestellten Lautsprecher und der nuXinema preAV sind direkt bei Nubert erhältlich.

  • Nubert nuPro XS-6000 RC Standlautsprecher: 2.890 Euro (Paarpreis, UVP)
  • Nubert nuPro XS-4000 RC Kompaktlautsprecher: 895 Euro (Einzelpreis, UVP)
  • Nubert nuSub XW-1200 Subwoofer: 995 Euro (UVP)
  • Nubert nuXinema preAV Vorstufe: 835 Euro (UVP)

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 03/2023

Bildquelle:

  • Nubert-5.1-Heimkino-Surround-Lautsprecher-Test-01: Auerbach Verlag
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